Duales Studium Diplom Finanzwirt schwer?
Hallo,
ich will mich für das duale Studium zum Diplom Finanzwirt bewerben, jedoch habe ich jetzt des Öfteren gehört, dass das Studium sehr schwer und anspruchsvoll sein soll. Das es nicht besonders einfach sein wird konnte ich mir schon denken, jedoch hat mich das nun doch etwas verunsichert. Deshalb stelle ich die oben genannte Frage. Eventuell können ja manche von euch von ihren persönlichen Erfahrungen berichten und dabei genauer darauf eingehen, warum genau es so anspruchsvoll ist.
2 Antworten
dass das Studium sehr schwer und anspruchsvoll sein soll.
Ja, das ist so. Ich habe 1986 meine Laufbahnprüfung gemacht und das Studium wird zwischenzeitlich nicht einfacher geworden sein. Was "BaviBaby" geschrieben hat, kann ich nur bestätigen. Die Leute, denen der Stoff so zugefallen ist, konntest du an einer Hand abzählen. Da musst du gewaltig am Ball bleiben. Krank werden ist im Studium eine mittlere Katastrophe, weil der Stoff wirklich umfangreich, anspruchsvoll und zeitlich dich gedrängt ist.
Die praktische Zeit im FA war dann entspannter, lehrreich und hat mir Freude gemacht. Auch die 3 Jahre nach der Ausbildung, in der ich Dienststellenleiter der Bewertungsstelle war und damit ein Stück weit mein eigener Herr. Danach war ich dann Sachbearbeiter in vorgesetzten Behörden und bin nun seit rd. 20 Jahren beurlaubt.
Kurz gesagt: Ja.
Ich hab es grade abgeschlossen, also weiß ich wovon ich rede. Es ist schwer, es ist viel, es ist anspruchsvoll und es ist schlicht nicht für jeden was. Ist eine tolle Qualifikation, wenn du fertig bist und tatsächlich noch was in richtung JUra machst oder vielleicht auch Jura studierst, aber im Finanzamt zu arbeiten war für mich immer die Höchststrafe schlechthin.
Warum es so anspruchsvoll ist... naja, es muss einem halt liegen. Es kommen ziemlich viele Bereiche zusammen, einerseits der Mathematisch-BWL-mäßige Teil, dann natürlich auch der Juristisch-Textlastige Teil im Umgang mit Gesetzen und da musst du halt irgendwie durchkommen. Das ist alles andere als leicht und wenn du dafür kein natürliches Talent hast oder allgemein ziemlich flink im Köpfchen unterwegs bist, dann kann es im Extremfall sein, dass du wie einer meiner Kommilitonen 6 Stunden am Tag lernst und trotzdem immer nur mit einer 4 minus ganz knapp bestehst.
Sagen wirs so: Ich würde das Studium nicht unbedingt weiterempfehlen. Das liegt weniger an der Theorie als an der Praxis, in der ich WIRKLICH ziemlich leiden musste.
Doch was die Theorie angeht... ich bin mit 'befriedigend' im Durchschnitt durch die Prüfungen gekommen mit einer etwa anderthalbmonatigen Lernphase vornedran nachdem ich die 5 Monate zuvor (aufgrund Corona) keinen Präsenzunterricht hatte und dementsprechend auch relativ wenig gemacht habe. Dementsprechend: Es ist auch möglich sich da durchzuwursteln... allerdings bin ich in sowas halt auch wirklich gut.
Könntest du denn sagen was für Voraussetzungen man mitbringen sollte oder hast du irgendwelche Tipps für mich, falls ich mich dann doch für das Studium entscheide…ich finde die Steuerfahndung nämlich sehr interessant.
Naja, bis Steuerfahndung wäre da ja noch ein weiter Weg. Die Frage ist halt in meinen Augen schon: Lohnt es sich so viel Mist zu machen oder gibt es nicht einen Job, der für dich vielleicht interessanter wäre und näher dran.
Polizei vielleicht?
Steuerfahndung an sich ist halt in erster Linie eine etwas coolere Betriebsprüfung. Und die Betriebsprüfung ist halt auch wieder was... naja... spezielles. Wenn du tatsächlich die Ausbildung machen solltest, dann wirst du in erster Linieb veranlagen müssen. Und das war für mich die Hölle, auch wenn es einzelne Stellen gab, die mich schon irgendwie interessiert hätten.
Voraussetzungen... ist schwierig, weil mir nichts aus der Schule einfiele, was irgendwie damit vergleichbar wäre. Du solltest zumindest Interesse am Umgang mit Gesetzen haben, du solltest eine einigermaßen anständige Ausdrucksweise in Sprache und Schrift haben und dir ggf. gut Schemata einprägen können, die du dann auch ordentlich abarbeitest, auch und vor allem unter starkem Zeitdruck wegen der Klausuren.
Ansonsten... wie gesagt, es ist halt schwierig für mich, weil meine Probleme vor allem in der Praxis lagen und wenn ich in der Theorie mit was Probleme HATTE, dann hätte sich das sicher super beheben lassen, wenn ich mal ein bisschen Zeit reininvestiert hätte, kurzum... das war Sache meiner eigenen Faulheit.
Oke danke💩Wollte jetzt eig auch ein Praktikum im Finanzamt machen, aber das ist aufgrund von Corona leider nicht möglich, also kann ich da auch nicht mal irgendwie reinschnuppern, ob das alles wirklich was für mich ist und ja also fande die Polizei auch immer sehr interessant, jedoch erfülle ich dort allein die körperlichen Anforderungen schon nicht..naja🤯
körperlichen Voraussetzungen*🙃
Danke für deine Antwort🙃 das hat mich jetzt noch mehr verunsichert😂