Hallo Zusammen,
ich hätte eine Frage bezüglich Pflegeeltern und deren Rechte.
Vorne weg, es handelt sich um das Kind meiner Cousine. Ich sollte Patentante des Kindes werden und durfte den kleinen Fratz noch nicht ein mal sehen..
Meine Cousine war langezeit Drogenabhängig, besitzt keine abgeschlossene Schul- und Berufsausbildung, ihr Lebenspartner (Vater des Kindes) auch nicht. Meine restliche Familie und ich, haben erst seit ca. 1 1/2 Jahren wieder Kontakt zu meiner Cousine. Um von den Drogen wegzukommen, ging sie in ein Entzugsprogramm, wo die Abhängigkeit nach und nach durch einen Ersatzstoff reduziert wurde.
Anfang letzten Jahres erkrankte meine Tante, die Mutter meiner Cousine, schwer und verstarb kurze Zeit darauf, dadurch ist unser Zusammenhalt wieder enger zusammen gewachsen. Kurz nach dem Tod meiner Tante, wurde die Schwangerschaft meiner Cousine festgestellt, der Wunsch meiner Cousine, die Ersatzdroge abzusetzen wurde ärztlich abgelehnt, mit der Begründung, dies würde dem Kind mehr schaden durch den Entzug.
Nach der Geburt lag das Kind drei Tage auf der Intensivstation aufgrund des Entzugs und einen Tag vor der Entlassung des Kindes, bekam meine Cousine die Information, dass das Kind vorerst in eine Pflegefamilie kommen würde, da sich das Jugendamt nicht sicher ist, ob sie das Kind gerecht versorgen kann.
Seitdem bekommt meine Cousine regelmäßig Besuch vom Jugendamt und erfült die ihr auferlegten Auflagen. Unteranderem ging sie 4 Wochen lang in einen kalten Entzug und ist nun auch von der Ersatzdroge los.
Da sie ihr Kind gerne wieder öfters sehen wollte, dies aber jedoch nicht bewilligt wurde, holte sie sich rechtlichen Beistand und die Sache ging vor das Familiengericht.
Der Gerichtlichebeschluss sagt aus, dass sie ihr Kind zwei mal die Woche sehen darf, um die Mutter-Kind-Beziehung zu stärken und dass es aufjeden Fall das Ziel isst, das Kind zurück zu seinen leiblichen Eltern zu führen. Es sei denn, die Bindung zur Pflegefamilie sei schon so stark, dass es dem Wohl des Kindes schaden würde. Außerdem muss meine Cousine nun nächsten Monat in ein Mutter-Kind-Heim, um einen geregelten Tagesablauf erneut zu erlernen und nach sechs Wochen soll dort auch ihr Kind zu ihr geführt werden.
Nun sagen die Pflegeeltern aber immer wieder die Besuchstermine meiner Cousine ab und wollen mit dem Kind in den Urlaub fahren. Drei Termine sind schon ausgefallen und aus einem Wochenendurlaub, wird nun eine Woche.
Das Sorgerecht liegt bei den leiblichen Eltern, dürfen die Pflegeeltern einfach die Termine absagen und mit dem Kind in den Urlaub fahren?
Falls nein, an wen muss sie sich da melden?
Kann meine Cousine auf die Termine bestehen?
Es geht mir nicht darum, dass ich dem Kind den Urlaub nicht gönne, den Urlaub würde ich ihm auch ermöglichen. Es geht mir viel mehr darum, dass meine Cousine nicht die Gelegenheit bekommt eine engere Bindung zu ihrem Kind aufzubauen, wodurch eine Zurückführung erschwert wird.
Ich bin für jede Hilfe/Info dankbar!