Darf man die Emails von Kollegen lesen, an einem Paßwort-geschützten Rechner?
Kollegin hat während meines Urlaubes an meinem Paßwort-geschützten Rechner Emails gelesen, ist dies zulässig oder fällt dies unter das "Briefgeheimnis"?
12 Antworten
Also in unserem Betrieb ist es vorgekommen das die Person fristlos gekündigt wurde. Eine Kollegin hatte ihren Arbeitsplatz verlassen ohne das Mail Programm zu schließen. Andere Kollegen haben daraufhin ihre Mails durchgeforstet und dabei wohl auch private und intime Mails gelesen die mit einem anderem Kollegen geschrieben wurden. Sie sogar kopiert und anderen gezeigt. Die Kollegin die die Mails unberechtigt gelesen hatte und kopiert hatte wurde wie erwähnt fristlos entlassen. Und zusätzlich bekam sie 3 Monate auf 3 Jahre Bewährung wegen schweren verstoß gegen das briefgeheimnis.
Wie sieht es denn aus, wenn sich die Kollegen in der Urlaubsabwesenheit über den PC desjenigen her machen und feststellen, dass dieser sein "Facebook"-Passwort gespeichert hat und sich damit anmelden, Mails lesen UND Verwerten, wie z.B. ein Screenshot machen und verschicken?
Wichtig vorab zu klären:
Der Arbeitgeber kann die Zugänge GESCHÄFTLICHER Arbeitskonten regeln. Zulässig ist z.B., dass der Vorgesetzte Zugang zu den E-Mail-Konten seiner Mitarbeiter erhält. Auch "gemischte" E-Mail-Konten sind zulässig (trotz verschiedener Adressen ein Konto, auf das alle Zugriff haben), auch der Zugriff eines Kreises von Mitarbeitern ist rechtlich in Ordnung.
Voraussetzung ist immer, dass die Regelung transparent ist. Das heisst, der Arbeitgeber muss darauf hinweisen, dass private Korrespondenz nicht erlaubt ist und dass er sich die Einblicknahme in den E-Mail-Verkehr vorbehält.
Ein Einblick von Kollegen, die dazu nicht ausdrücklich ermächtigt sind, darf aber auch in diesen Fällen nicht erfolgen.
Ist eine private Nutzung des Geschäfts-Accounts erlaubt und keine Einblicknahme vereinbart, ist der Schutz noch deutlich umfassender.
Ich frage mich auch, wie sie an deinen "passwortgeschuetzten" Rechner ueberhaupt drankommt und wie sie ueberhaupt in deine Mail kommt. Wenn es die dienstliche Mail-Adresse ist, war sie dann als Vertreterin fuer dich taetig? Dann liest sie natuerlich aud deine Mail. Und private Mails sollten auf der Firmenadresse sowieso nicht ankommen.
Das ist ein Verstoß gegen den Datenschutz! Wie kommt der überhaupt an dein Passwort? Das alleine sollte ihm schon nicht zugänglich sein, sonst kann man sich Passwörter auch sparen! Hast Du ihm das gegeben? Dann wäre das praktisch mit der Erlaubnis auch die Mails zu lesen gleichzusetzen!