Darf EON strom abstellen obwohl die monatlichen Abschlagszahlungen geleistet werden?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Teddy0198,

will der Stromanbieter den Strom abschalten muss er die Verhältnismäßigkeit prüfen. Betroffene können beispielsweise darauf verweisen, dass die Folgen einer Stromsperre in keinem Verhältnis zum bestehenden Rückstand stehen. Dies ist zum Beispiel ein gewichtiges Argument, wenn die Schulden absehbar ausgeglichen werden (Angebot einer Ratenzahlung).

Stromsperren können auch unverhältnismäßig sein, wenn dadurch Versorgungsleitungen im Winter einzufrieren drohen. Aber auch wenn ältere bettlägerige Personen oder Kleinkinder ohne Strom dastehen oder mangels Heizung gesundheitliche Beeinträchtigungen der Bewohner zu befürchten sind.In solchen Fällen muss der Strom weiter fließen. Das gilt auch, wenn sonst die Existenzgrundlage ins Rutschen gerät, weil etwa am heimischen Arbeitsplatz das Telefon abgeschaltet ist, Heimarbeit im Dunkeln zum Erliegen kommt oder eine Examensarbeit mangels Energie scheitern kann.

Ich empfehle deshalb, weiter den Kontakt zum Stromversorger zu suchen, oben genannte Gründe anzuführen und Zahlungswilligkeit zu signalisieren.

Teddy0198 
Beitragsersteller
 15.10.2013, 17:42

Huhu Stromtipp, das hört sich ja richtig toll an. Kann ich das irgendwo in irgendeinem Gesetzestext nachlesen? Ich bin so ein Amtsmensch und schreibe in meinen Schreiben gerne Fakten und §§ rein. Wäre toll wenn du mir die Quelle nennen könntest.

Nochmal vielen Dank für die Antwort

Stromtipp  17.10.2013, 14:03
@Teddy0198

Die Verhältnismäßigkeit und andere Voraussetzungen für eine Stromsperre sind in der Stromgrundversorgungsverordnung (StromGVV) § 19 festgelegt.

Teddy0198 
Beitragsersteller
 17.10.2013, 22:00
@Stromtipp

DANKE :-)

Ich würde ausserdem mal prüfen ob Ihr keine Zahlendreher drin habt. Es kann doch nicht sein, dass man 1700 € Strom nach zahlen muss! Evtl. wurde bei der Meldung des Zählerstandes was falsch eingegeben.

Teddy0198 
Beitragsersteller
 15.10.2013, 17:30

Wurde alles gemacht, aber leider stimmt alles. Diese Heizgeräte haben diese hohe Nachzahlung verursacht.

So jetzt frage ich dich: Würde deine Bekannte vor dir zugeben, dass sie nicht immer ihre Abschlagszahlungen geleistet hat? Vermutlich nicht ;) EON stellt nur den Strom ab wenn mindestens 4-6 MOnate keine Abschlagszahlungen geleistet wurden und keine Stromnachzahlung geleistet wurde. Das weiß ich aus sicherer Quelle. Also hat dir deine Bekannte nicht die komplette Wahrheit erzählt. Kein Mensch hat eine Stormnachzahlung von 1700 Euro, außer sie hatte den ganzen Tag Licht an und mehrere 30 Jahre alte Geräte mehrer Monate am Stück laufen. Da kann irgendwas absolut nicht stimmen.

Teddy0198 
Beitragsersteller
 14.10.2013, 14:16

Die Abschlagszahlungen wurden geleistet, das habe ich schwarz auf weiß gesehen. Nur die Stromnachzahlung, welche durch Radiatoren verursacht wurde, konnten sie nicht mit einem Betrag bezahlen, sondern wollten diese in Raten zahlen. Das lehnte EON aber ab und weil sie es nicht auf einmal zahlen konnten, haben sie halt weiter die Abschlagszahlungen gezahlt, aber nicht die Nachzahlung.

Es ist auch nicht relevant woher die Stromnachzahlung kommt, sondern meine Frage war.....ob die den Strom abstellen dürfen wenn die monatlichen Abschläge pünktlich bezahlt werden. Die Nachzahlung ist nach wie vor noch offen, da sie nicht das Geld haben es auf einmal zu zahlen.

K11088  14.10.2013, 14:20
@Teddy0198

Natürlich darf die EON das. Der Betrag ist seit längerem offen und wird nicht beglichen und mehrere Mahnungen gab es wahrscheinlich auch. Bei dieser offenen Summe dürfen sie den Storm abstellen. Warum sie keine Ratenzahlung akzeptieren, wird wahrscheinlich auch Gründe haben.

"Den Zählerstand muss ich mal ablesen oder zumindest die Abschlagszahlung erhöhen", hatte aber extremen Stress in der Arbeit und hab's vor mir her geschoben.

Dann Bescheid im Dezember über Nachzahlung 1900 Euro, zwei Mahnungen. Am 14.02.14 erhielt ich die Mitteilung, dass der Strom am 24.02.14 abgestellt wird. Am gleichen Tag erteilte mir eine freundliche Mitarbeiterin an der Servicehotline, dass ich die Hälfte sofort und den Rest auf Raten zählen kann.

Gestern erhielt ich dann - beinahe zufällig auf Nachfrage - die Auskunft, dass die Auskunft von letzter Woche nicht richtig sei, ich müsse noch heute (Freitag) die komplette Nachzahlung von 1960,00 Euro leisten, um die Sperrung am kommenden Montag zu verhindern. Fragt mich mal, wie schwer es ist, selbst als "Relativ-Gut-Verdiener" so schnell eine Erhöhung des Dispos zu bekommen... Meine Nerven zumindest liegen blank...

ich fürchte ja,

die ratenzahlung ist nur eine Kulanzleistung des Energieversorgers. glauben die nicht, dass du die ausstehenden beträge und die laufenden Abschläge zahlen kannst, oder passt denen schlicht deine Nase nicht, dürfen die eine Ratenzahlung verweigern...

es gibt aber eine Instution. die nennen sich glaube ich Bank, da kann man tatsächlich geld leihen, wenn man mal welches braucht...

lg, Anna

Teddy0198 
Beitragsersteller
 14.10.2013, 22:34

Hallo Anna....danke für die Antwort. Schon traurig dass das in Deutschland einfach so gemacht werden darf, aber naja.

Den 2. Absatz fand ich nicht passend, weil es 1. nicht meine Frage war und 2. es mich hier nervt, dass über Menschen nur aufgrund von ein paar Zeilen, geurteilt wird. Und wenn es mit der Bank möglich wäre, dann hätten die das gemacht. Hoffe, dass alle hier, die immer so große Töne spucken, mal selbst in so eine Situation kommen.

Ach ja....und es heißt Institution....nur mal so am Rande.

In diesem Sinne.....danke für euere Antworten.

Peppie85  15.10.2013, 04:33
@Teddy0198

es tut mir echt leid, aber wenn die Bank kein geld gibt, ist schon klar, warum eon nicht auf eine ratenzahlung eingeht.

ihr solltet vielleicht mal drüber nachdenken, wenn die finanzielle sitaution derart verheerend ist, einen schuldnerberater aufzusuchen, ggf. kann man dann über einen rechtsberatungsschein einen anwalt konsultiren, der ggf. vor dem amtsgericht eine einstweilige verfügung veranlasst, damit eine weiterbelieferung erzwungen wird. ggf. auch mit einem prepaid zähler... das würde natürlich bedeuten, dass der gerichtsvollzieher dann dauergast wird...

für mich stellt sich hier noch die frage, wie man 1700 € stromschulden machen kann, trotz regelmässiger Abschlagszahlungen. immerhin sind das gute 6500 Kilowattstunden die man zusätzlich zum veranschlagten Verbrauch verballert hat.

das macht für mich eigendlich nur dann sinn, wenn man a.) elektrisch heizt, z.b. sich so tolle infrarotflächen"spar"heizungen hat aufschwätzen lassen, oder b.) mit heizlüftern weil die Heizung den halben Winter lang nicht ging...

oder eben c,) weil der liebe Nachbar sich gedacht hat, es wäre billiger strom zu verbrauchen der ihm nicht selbst gehört...

wenn a.)

dringend den Abschlag um 150 € im Monat hoch schrauben lassen, damit nächstes Jahr nicht die gleiche Kathastrophe blüht

wenn b.) mal beim Miterschutzbund abklären lassen, ob man einen Anspruch auf eine teilweise Rückvergütung hat, für den Mehraufwand.

wenn c.)

mal den so genannten Heinzelmännchentest machen. dazu alle stecker in der Wohung raus ziehen, herd und Kühlschrank auschalten und nachgucken, ob sich der stromzähler noch rühhrt, am besten abends, dann ist die chance, dass der dieb auch strom verbraucht am größten...

rührt sich der stromzähler nicht, dann mal am besten die zählervorsicherung auschalten (falls vorhanden) falls nicht, die abgangssicherungen alle ausschalten, auf die lauer legen und warten, welches heinzelmännchen wieder einschaltet...

lg, Anna

Teddy0198 
Beitragsersteller
 15.10.2013, 17:25
@Peppie85

Hallo Anna, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Sry wenn ich bisschen gereizt schreibe, aber die Situation ist hier so schlimm, dass die Mutter nicht mehr leben will. Auch wenn es mich nicht direkt betrifft nimmt mich die ganze Sache, die übrigens schon seit der Ablesung im Juli läuft, fürchterlich mit. Ich wollte hier keine unnützen Sprüche über Zahlungsmoral oder ironische Kommentare, sondern eine einfache und klare Antwort.

Die habe ich von dir bekommen....danke :-)

Als erstes muss ich sagen, dass wir ab Erhalt der Stromrechnung mindestens 50 mal mit EON telefoniert haben. Ich selbst habe unter falschem Namen dort angerufen, da ich das alles persönlich hören wollte. Die Nachzahlung kam kurzgefasst so zusammen:

Es ist ein altes Haus mit zentraler Ölversorgung. Wer sich ein bisschen auskennt, weiß, das Warmwasser mit einem Boiler und/oder Durchlauferhitzer produziert wird. Diese Geräte brauchen natürlich auch ne Menge Strom. Im Haus sind 2 Durchlauferhitzer und 2 Boiler. Aus diesem Grund haben die Leute von vornherein schon einen höheren Stromverbrauch als andere Haushalte. Die obere Wohnung wird von dem älteren Ehepaar und Hauseigentümer bewohnt und im EG wohnt die Tochter (meine Freundin). Im März diesen Jahres ging das Öl alle und somit war es eisekalt, weil wie sich wahrscheinlich noch einige daran erinnern können, es bis Mitte Mai richtig kalt war. Also.....dann heizt man halt mit Ölradiatoren und solchen elektrischen Heizgeräten. Keiner ahnte, dass sie in diesen 2 Monaten soviel Strom verbraucht haben, wie sonst im ganzen Jahr. Wir haben einen Elektriker kommen lassen, alle Leitungen überprüfen lassen und da fiel allen ein.....die Elektroheizer.....Daraufhin rechnete uns der Elektriker genau aus....was die Elektroheizer und Co. in den 2 Monaten verbraucht haben. Und ob ihr es glaubt oder nicht....es waren 7.500 kw.

Man muss es realistisch sehen.....der Strom wurde verbraucht, es muss bezahlt werden und man ist wieder eine Erfahrung reicher. Leider hätte ich nie gedacht, dass es in Deutschland möglich ist, einem 77 und 81-jährigem Ehepaar einfach den Strom abzustellen. Sie haben jahrelang pünktlich die Stromabschläge gezahlt....es passiert einmal ein Fehler....und EON geht bald im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Sehr armseelig :-(

Und wie gesagt......ich habe es mit meinen eigenen Ohren gehört. Ich habe gebittelt und gebettelt (und glaub mir, dass ist nicht meine Art) habe Vergleiche vorgeschlagen, habe Ratenzahlungsvorschläge gemacht, aber die waren knallhart.

Wegen deiner anderen angesprochenen Dinge......wie schon geschrieben....es ist nicht meine Familie und eigentlich möchte ich auch nicht weiter in deren Probleme involviert werden, aber deine Tipps gebe ich natürlich gerne weiter.

Wir müssen jetzt mal schauen was wegen EON passiert.....ich weiß nicht was die alte Dame macht, wenn die wirklich den Strom abstellen. :-(

Danke und Gruß

Peppie85  16.10.2013, 08:36
@Teddy0198

das Problem ist, dass stom im gegensatz zum fernsehn (kein Witz) leider nur ein bedingtes grundrecht ist. meine emfephlung daher wirklich über gerrichtliche wege versuchen, die stromversorgung aufrecht zu erhalten. traurig, dass es nicht anders geht, aber ist leider so...

es ist nunmal nach wie vor so, dass die bank, die die sitiaution kennt, nicht bereit ist, ein darlehn zu gerwähren. warum soll es dann der energieversorger? der sie ja nun nicht kennen darf. gehen wir von regelmässiger zahlung aus...

lange rede kurzer sinn. außer zu versuchen über eine einstweilige verfügung was zu bewerkstelligen oder sich das geld aus allen himmelsrichtungen zusammen zu leihen fällt mir da leider auch nichts mehr ein...

lg, Anna