Darf der Vermieter ohne Vorankündigung den Strom zwecks Elektroarbeiten abstellen?

das ist ein rechtlich äußerst schlüpfiriges gebiet. in der regel sollte schon rechtzeitig vorher bescheid gegeben werden. stellt sich aber erst während der handwerkker da ist heraus, dass doch was abgeschaltet werden muss, was andere mieter betrifft, was vorher nicht abzusehen war, dann reicht auch die kurzfristige benachrichtigung...

schaltet der handwerker z.B. die falsche sicherung ab, gilt das als höhere gewalt, sofern nicht zu beweisen ist, dass es absicht war... also alles äuérst schwierig.

da vertrag von vertragen kommt, und wenn sonst nichts grobes vorliegt, würde ich empfehlen, dem vermieter noch mal eindeutig klar zu machen, dass du demnächst VOR dem abstellen des stromes informiert werden möchtest.

wir stehen oft auch vor dem Problem, dass wir in ein haus kommen, wo wir nicht umhinkommen kurzfrstiig zu entscheiden, das komplette netz abzuschalten wenn reperaturarbeiten etc. anstehen.

da kanns schon manchmal echt kniest geben. das beste war mal ein rentnerehhepaar, die der meinung waren, weil wir mal 2 stunden den Strom abgestellt hatten, ihre tiefkühlware in sicherheit bringen zu müssen... auf dem transport im heißen auto über 40 km hat das zeug dann etwas gelitten. die wollten doch glatt von uns ersatz *giggle*

lg, Anna

Wenn es sich um terminierte Arbeiten handelt, muss vorher Bescheid gesagt werden.

Handelt es sich um eine akut aufgetretene Reparatur, kann ja niemand vorher Bescheid geben. Also wenn der Elektriker akut etwas heilemachen muss, darf natürlich der Strom auch ohne Vorwarnung abgestellt werden.

Bezüglich Handwerkerarbeiten in Mietobjekten

Erstmal vorweg:

Wenn der Strom in einem Mietobjekt komplett abgestellt werden muss, so handelt es sich sehr oft um arbeiten an der Einspeisung/Zähleranlage. Da sich die Anlage in den meisten Objekten nich grossartig ändern, (Neue Wohnungen angebaut) sind die Arbeiten hier eher selten.

So nun zum eigendlichen Thema:

Lanfristig geplante arbeiten sind vom Vermieter anzukündigen. Dies passiert, je nach Umfang und Beeinträchtigung der Mietparteien, Tage, bzw. Wochen im vorraus. Bei Kleinigkeiten/Notdienste sagt der entsprechende Techniker kurzfristig bescheid.

Ich schrieb anfangs Vermieter. Ja der Vermieter muss seinen Mietern bescheid geben, wenn es durch Bauarbeiten im Mietobjekt zu Beeinträchtigungen kommen kann. (Strom- / Wasserausfall, Staub, Lärm, etc.)

Es ist nicht die Aufgabe der bestellten Firmen, sowas  durch Anschläge oder ähnlichem kund zu tun (es sei den, es wurde vom Vermieter mit beauftragt). Der Auftraggeber ist ja in diesem Fall der Vermieter und dieser weiss bescheid.

Nun zum eigendlichen Thema:

Wenn ich (Elektriker) in ein Mietobjekt muss um dort was zu reparieren, sage ich den Mietparteien bescheid. Allerdings warte ich nicht 3 Stunden bis sich alle Parteien zurück gemeldet haben. Vorallem wenn die Abschaltung nur 45 min. dauert. Es ist ja nur ne kleine Unannehmlichkeit.

Zur Haftung:

Stromausfälle passieren auch in Deutschland zu hauf. Meistens sind es Kurzzeitausfälle. Niemand garantiert eine 100% Versorgung mit Energie!

"kommt drauf an".

Müssen dringende und unvorhergesehene Arbeiten verrichtet werden, kann das durchaus zulässig sein.

Aber zumindest sollte der Vermieter bzw. Handwerker kurz Bescheid geben, bevor er den Strom abstellt.

Wenns wegen einem Sicherheitsmangel oder kurzfristig aufgetrenenem Defakt an der elektrischen Anlage geschieht ist das natürlich rechtens.