Darf der Lehrer im Nachhinein behaupten, dass man geschummelt hat?

12 Antworten

HAT er es denn bereits behauptet? Wenn ja, dann hast Du ihn ja sicher gefragt, wie er darauf kommt, oder? Sollte er er jetzt im Nachhinein behaupten, dann solltest Du ihn danach fragen. Man kann im Allgemeinen keine Tatsachenbehauptung aufstellen, die man nicht beweisen kann.

Andererseits ist es nun aber so, dass Du wirklich geschummelt hast, also weißt Du selbst, dass eine entsprechende Behauptung der Wahrheit entspricht! Und wer Mist baut, der sollte auch dazu stehen - eigentlich. Denn natürlich würde das erwiesene Schummeln Konsequenzen nach sich ziehen.

Diese Entscheidung, wie Du Dich verhältst musst Du wohl ganz allein mit Dir selbst abmachen:

  • Dir zu raten, den Schummelvorwurf ohne Beweis durch den Lehrer weit von Dir zu weisen, obwohl Du wirklich geschummelt hast, wäre

genauso problematisch wie

  • zu raten, es ohne Beweis zuzugeben (wegen der Konsequenzen).

Bis das Gegenteil bewiesen ist geht man in Deutschland von der Unschuld aus. Wenn er dich dabei nicht erwischt hat bzw. deine Tat nicht beweisen kann, so ist eine Behauptung im Nachhinein meiner Meinung nach nichts wert. Behaupten kann er es natürlich, beweisen jedoch (oder?) nicht.

Die Frage ist doch: Warum sind "Schummel"zettel im Unterricht verboten? Wir könnten ihn auch Merkzettel nennen.

Wenn ein Lehrer seinen Unterrichtsstoff mit der Klasse abhandelt, dann hat er mindestens einen, wenn nicht so gar mehrere Zettel auf dem Lehrertisch zu liegen. Er würde das als "Unterrichtsvorbereitung" bezeichnen. Selbst wenn Lehrer schon viele Jahre unterrichten, also den Schülern jedes Jahr das Gleiche erzählen, brauchen manche von ihnen immer noch einen Zettel, auf den sie immer wieder drauf schauen.

Warum muss man jungen Menschen, wegen einer Merkhilfe, ein schlechtes Gewissen machen, wenn sie im Laufe Ihres Lebens dieses Hilfsmittel immer mal wieder anwenden werden (und sei es um einkaufen zu gehen)? Wäre es nicht hilfreicher, dass man in der Schule lernt, wie man einen Spickzettel sinnvoll anfertigt und benutzt?

Ich biete hier ein Film zur Betrachtung an, in dem man sieht, wie es auch anders geht. Die obige Frage würde sich gar nicht stellen. Ab Minute 2:20 kommt das, was ich meine. Ein Junge erklärt, wie gelernt wird und das die richtigen Ergebnisse immer schon dabei sind. Und noch wichtiger: Die Schüler legen selbst fest, wann sie einen Test schreiben wollen. Wer länger braucht, bis er sich den Stoff erarbeitet hat, bekommt keine Probleme. Er schreibt den Test halt später.

Gruß Matti

Interessant... zu Fragen was er darf nach dem du etwas tust, dass du nicht darfst. Doppelmoral lässt güßen.

Du bist vielleicht ne Blüte! Na klar kann er das! Wenn Du dagegen aufmuckst wird er Dich einfach mündlich dazu prüfen. Und? Könntest Du es auch ohne Spickzettel? Spicken ist erlaubt, man darf sich nur nicht erwischen lassen. Du wirst also nicht bestraft, weil Du gespickt hast, sondern, weil Du zu D... dazu warst! Sorry, aber so ist das Leben. Trag es mit Humor und mach keine Staatsaffäre draus. Steh einfach dazu und mache im Unterricht besser mit, dann gibt der Professor bald Ruhe.