Darf der Chef Urlaub abziehen für eine Weiterbildung die für den Betrieb wichtig ist?

8 Antworten

Dein Chef hat dich für eine Fortbildung angemeldet? Wer hat diese Fortbildung bezahlt? Gab es vorher Absprachen über die Verwendung von eigenem Urlaub?

Justusjonas2204 
Beitragsersteller
 09.12.2019, 22:52

Chef hat mich angemeldet und diese bezahlt und habe jetzt auf stundenzettel gesehen, dass mir 8 Tage Urlaub abgezogen wurden

So ess hat vorher geklärt zu werden.

Normalerweise, wenn es wichtig ist für die Stelle, der Chef anmeldet und zahlt, wird das wie normale Arbeitszeit behandelt und man muss nicht Urlaub nehmen.

Aber versuchen kann man es ja..

Meine Firma wollte so was wegen 2 Sicherheitsbelehrungen 600km entfernt anfangs auch immer machen.

Da hab ich mich gewehrt: von Chef angeordnet und job-relevant ist Arbeitszeit, nicht Freizeit.

Denn sonst wäre die Teilnahme ja freiwillig= Man müsste gar nicht hin.

Also: weder Minusstunden, noch Urlaub.

Anders ist es, wenn Du selber buchst und zahlst, aber das hast Du ja nicht

Violetta1  10.12.2019, 06:35

Sorry: 'so was' natürlich

Es kommt drauf an ob du die Weiterbildung auf Weisung des Chefs gemacht hast oder aus eigenem Entschluss. Wenn der Chef es wollte ist es auch Arbeitszeit, wenn du es wolltest kann der Chef das als Arbeitszeit sehen, muss er aber nicht. Grundsätzlich sollte man so was vorher klären.

Freue dich, dass du in einem Bundesland arbeitest, das gesetzliche Bildungsurlaubstage für Fortbildungen (das ist keine Weiterbildung) hat!

Zumindest jeder Angestellte ist sogar gesetzlich soll-verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden, das muss nicht berufsalltagsnotwendig sein, also auch ohne Bezahlung des Arbeitgebers.

Ich gehe ´mal davon aus, dass dein Chef meinte, du würdest dich selbstverständlich arbeitsrechtlich auskennen: Bist du denn nicht Mitglied in deinem Berufsverband? Gibt es dafür keinen?

Er hat deine Lohnfortzahlung für die 10 Tage Nicht-Arbeit und deinen Fortbildungskurs bezahlt. 2 Tage davon sind gesetzlich erlaubter Zusatzurlaub.

Er könnte dir diese "verlorenen" 8 Tage Urlaub als unbezahlten Sonderurlaub geben. Könnte, muss er aber nicht, weil du ja soll-verpflichtet bist, dich regelmäßig fortzubilden: Viele Arbeitgeber vereinbaren sogar eine spezielle Kündigungsfrist, wenn sie Fortbildungen bezahlt haben: Bei Nicht-Einhaltung erfolgt Rückzahlung vom Angestellten!

In vielen Berufen sind zumindest für verantwortliche bzw. leitende Positionen diese 2 Tage mit Lohnfortzahlung, also 10-12 UE oder Fobipunkte, pro Jahr von den Berufsverbänden vorgegeben, das haben die Arbeitgeber zugestanden, weil ihnen ja eine berufsbezogene Fobi ihrer Angestellten wirtschaftlich zunutze kommt.

Rheinflip  10.12.2019, 12:33

Was ist das jetzt? Eine betrieblich notwendige und angeordnete Schulung ist niemals Urlaub

Nein, selbstverständlich darf er dies nicht. Er ist auch verpflichtet, die Kosten für die Anfahrt zu übernehmen.

Justusjonas2204 
Beitragsersteller
 10.12.2019, 07:16

Damit brauche ich ihm gar nicht kommen ... auch noch Fahrgeld zu bezahlen.

Deichgoettin  10.12.2019, 07:30
@Justusjonas2204

Steht Dir aber zu. Ich würde darauf bestehen. Ich kenne so etwas, diese Weißkittel versuchen so etwas immer wieder. Dieser Röntgenkurs ist erforderlich, sonst dürftest Du überhaupt nicht Röntgen. Außerdem ist dies gesetzlich geregelt.