Berufsverbot. Was nun?
Hey ihr Lieben,
aufgrund eines blödsinnigen kleinen, aber dennoch folgeschweren Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzes, habe ich einen Eintrag im Bundeszentralregister. Nicht im Führungszeugnis.
Ich habe ein Lehramtsstudium absolviert und wollte eigentlich ins Referendariat gehen. Aufgrund meines Verstoßes darf ich aufgrund des Jugendarbeitsschutzgesetz jedoch ab jetzt bis auf 5 Jahre nicht mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Ergo ich habe ein Berufsverbot für meinen Beruf. Ich bin völlig am Ende. Was mache ich den jetzt? Kennt ihr Berufsalternativen mit einem abgeschlossenen Germanistik- und Sozialwissenschaftsstudium bei dem ich nicht mit Kindern und Jugendlichen zu tun habe? Vielleicht die 5 Jahre mit einem Beruf für den man keine Ausbildung brauch, überbrücken? Sowas wie Logistik oder Produktionshelfer? Hatte mich sogar mal über den Beruf des Berufskraftfahrers erkundigt. Oder bleibt nur Hartz IV ?
Vielleicht könnt ihr mir ein wenig die Augen öffnen? Ich weiß grad nicht weiter.
6 Antworten
Probiere es vielleicht in einem anderen deutschen Bundesland oder gar im Ausland als Lehrer. Da wissen manche andere Länder vielleicht nichts von deiner Vorstrafe. Ansonsten überstehe die fünf Jahre als Nachhilfelehrer, denn jedes Nachhilfeinstitut wie die Schülerhilfe beispielsweise würde dich für eine Deutsch Nachhilfe einstellen.
Natürlich solltest du nicht gleich ins Haus fallen, dass du vorbestraft bist. Naja nenne es Glück im Unglück, dass deine Vorstrafe wenigstens nach fünf Jahren verjährt ist. Bei anderen Menschen verjährt sie nie und manche davon konnten nicht einmal was dafür (wie bei fahrlässiger Tötung beispielsweise).
Nachhilfe? Was genau ist an
Aufgrund meines Verstoßes darf ich aufgrund des Jugendarbeitsschutzgesetz jedoch ab jetzt bis auf 5 Jahre nicht mit Kindern und Jugendlichen arbeiten
nicht eindeutig. Oder sind deiner Meinung nach Kinder in der Nachhilfe keine echten Kinder? :D
Probiere es vielleicht in einem anderen deutschen Bundesland oder gar im Ausland als Lehrer. Da wissen manche andere Länder vielleicht nichts von deiner Vorstrafe.
Es gibt schon einen Grund, weshalb es Bundeszentralregister heißt und nicht Landeszentralregister. ;)
Wenn sie dich fragen wieso du nicht dein "amt" antritst sondern als Fahrer oder am fließbland arbeiten willst und du sagst ja wegen Verstoß wegen btm wird das nix ... Wünsche dennoch viel Erfolg das du den richtigen Weg einschlägst!
- Arbeitsamt gehen und sehen ob du für Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen kannst.
- Ausbildung machen: In diesen 5 Jahren kannst du auch einen Beruf erlernen der gefragter ist als Germanistik. In diesem kannst du dann auch noch 2 Jahre ein wenig Berufserfahrung sammeln. Vielleicht nicht in dem Fach wo du am Ende hin willst. Aber wie du sicherlich gelernt hast erweitert Wissen den Horizont.
- Zweitstudium beginnen
- Arbeiten im Ausland. Als Germanistik Absolvent/in kannst du im Ausland Problemlos als Deutschlehrer/in arbeiten. Sieht auch auch dem Lebenslauf für einen Lehrer gut aus und nebenbei kannst du eine neue Sprache lernen.
Fließbandarbeit oder ähnliches ist meiner Meinung nach keine gute Idee. Schließlich wird dich jeder Arbeitgeber immer Fragen "Wenn sie also Lehrer werden wollten, warum haben sie dann nach dem Studium 5 Jahre als Logistikhelfer gearbeitet?". "Tja ich hatte Berufsverbot wegen BTM" ist da keine gute Antwort. Wohingegen "Ich wollte meinen Horizont erweitern bevor ich Lehrer werde" schon besser klingt. Klar könnte irgendwann die Sache mit dem BTM raus kommen, aber es zerstört nicht den ersten Eindruck. Und du musst auch keinem erzählen, dass das Verbot der Hauptgrund war. Vielleicht wolltest du ja erstmal in Ausland/was anderes machen und die Strafe hat deine Entscheidung gar nicht beeinflusst. Musst ja die wahren Gründe keinem auf die Nase binden.
Mei, dann wirst du halt 5 Jahre jobben müssen. Mit deinen Studienfächern gewinnst du außerhalb von Schulen keinen Blumentopf, mögliche andere Sparten sind überlaufen oder suchen jemanden, der zumindest auf diese Richtung hin studiert hat.
Es gibt nun wirklich genug Jobs da draußen für Ungelernte, du darfst eben nicht allzu wählerisch sein. Dein Führungszeugnis ist ja nicht betroffen, das erhöht die Auswahl. Und dann wirst du dir eben 5 Jahre Gedanken darüber machen dürfen, wie du nur so einen Mist bauen konntest. Sorry, aber das ist doch nun wirklich nichts Neues, dass BTM und Lehrer eine schlechte Kombination sind.
Besser als Hartz 4 (in Deiner Biographie) ist folgende Notmaßnahme:
Als Bäckereigehilfe/in den ganzen Tag Kekse usw. machen. Da muß man auch nicht Nachts arbeiten. Und (fast) jede Bäckerei sucht händeringend Mitarbeiter.
Denen ist Dein Verstoß gegen BTMG egal. Die freuen sich auf die nächsten 5 Jahre.