Baufiprotect Finanzierung Sparda Bank?
Guten Abend,
mein Mann und ich sind im Begriff ein Haus zu kaufen und sind jetzt gerade in Endverhandlungen mit der Bank. Dabei sind wir auf die Baufiprotect von der Sparda Bank gestolpert und wundern uns, warum bei dieser Versicherung von einer Finanzierung gesprochen wird? Im konkreten Beispiel werden 10.000 Euro auf die Finanzierungssumme draufgeschlagen, wofür wir auch Zinsen zahlen müssen. Wir kennen es sonst von Versicherungen so, das man einen monatlichen Abschlag zahlt und die Versicherung im Zweifel kündbar ist oder diese wechseln kann. Kennt sich da jemand mit aus? Diese Versicherung ist auch optional. Was ist besser, dies so anzunehmen oder eine externe Versicherung abzuschließen?
Ich danke euch schonmal!
Liebe Grüße, Miriam
3 Antworten
Wißt Ihr denn eigentlich was genau BaufiProtect ist ?
Zitat: "Mit SpardaBaufiProtect sichern Sie Ihre Ratenzahlung optimal bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit und den Sterbefall ab."
Das kann eine Kombi aus Arbeitsunfähigkeits-, Arbeitslosigkeits- und Unfallversicherung sein, zusätzlich kann es auch noch eine Todesfallschutz und Leistungen bei bestimmten, schweren Krankheiten beinhalten.
Die "Absicherung" Eures Kredites, also was passiert im Falle von Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit, Tod, bleibenden Unfallfolgen usw. solltet Ihr selbst bedenken und mit einem Versicherungsmakler besprechen. Sowas gehört in dem für Euch notwendigen Umfang (und längst nicht alle Fälle bedürfen einer Versicherung) in separate Versicherungsverträge und nie im Leben als Aufschlag in eine Immobilienfinanzierung !
Kennt Ihr alle Ausschlüsse ? Wie entstand die Summe von 10.000 Euro ? In genau welchen Fällen wird diese Summe bereit gestellt ?
Die BaufiProtect ist keine Sachversicherung (Gebäude, Bauherrenhaftpflicht und -Leistungsversicherung ). Sie sichert persönliche Risiken ab, also Todesfallschutz, Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit/Aufgabe der Selbstständigkeit. Es gibt 2 Varianten, also eine abgespeckte Version und der Premiumschutz, welcher auch Sofortleistungen bis 20.000 € bei Unfällen und schweren Erkrankungen ( Krebs Herzinfarkt, Schlaganfall usw. ) beinhaltet. Laut AGB wird die Versicherung als Einmalbeitrag abgeschlossen und mit finanziert. Die Mitfinanzierung könnte man umgehen, wenn man sich mit der Versicherung persönlich in Verbindung setzt und dort abschließt. Dann kann man auch Monatsraten vereinbaren.
Daran hat die Bank allerdings kein Interesse. Für die Versicherung erhält der Bankberater oder Vermittler exakt 10% der Beitragssumme an Provision. Weiterhin erhöht sich der "Beleihungsauslauf" des Objektes, weil die Beitragssumme ja objektmäßig nicht abgesichert ist und man mit ihr prozentual mehr unbesicherten Kredit aufnimmt. Also 250.000 € Objektwert bei 50.000 € Eigenkapital = 200.000 € Kredit ( entspricht 80% Beleihungsauslauf ). Bei Mitfinanzierung hat man dann 210.000 € Kredit. Im Verhältnis zum Objektwert von 250.000 € sind dies dann 84% Beleihungsauslauf. Je nach Bank erhöht dies den Zins bei über 80% zwischen 0,03% je Prozent bis 0,1% je Prozent über 80. Der Zins könnte also 0,4% höher sein - und das über die gesamte Laufzeit. Bei 210.000 € Kredit und 30 Jahre Laufzeit wären dies über 12.000 € Mehrkosten. Dies passiert übrigens auch, wenn man andere Nebenkosten wie Projekt, Makler, Notar und Grunderwerbssteuer mit finanzieren will - sofern die Bank dort mitmacht.
Weiter zur Versicherung. Sehr gut und empfehlenswert wäre die Absicherung gegen Arbeitsunfähigkeit. Absolutes "No go" ist dagegen die Risikolebensversicherung. Da diese Versicherung als Paket eine Art Gruppenversicherung ist, wird eine sehr eingeschränkte Gesundheitsprüfung durchgeführt. Dies lässt sich die Versicherung teuer bezahlen. Raucher bezahlen dort das 9-fache der Prämie wie am offenen Versicherungsmarkt - Finger weg und selbst absichern. Beim Risiko Arbeitsunfähigkeit mit aktuellen Berufsunfähigkeitsangeboten vergleichen. Leistungsstarke Premiumtarife sichern heute gegen geringen Mehrbeitrag sowohl Pflegebedürftigkeit als Rente bis zum Tod mit ab, aber auch das Risiko Arbeitsunfähigkeit, wenn diese voraussichtlich 6 Monate beträgt. Geht sie länger, wird entweder die BU-Rente auf Grund der Arbeitsunfähigkeit, oder dann eben wegen Berufsunfähigkeit gezahlt. Die Baufiprotect ist m.E. bei Berufen zu empfehlen, die wegen des hohen Risikos eine extrem hohe Beitragsprämie haben. Muss man eben vorher vergleichen. Jeder Versicherungsmakler hat dazu Rechenmodule, die alle am Markt gängigen Versicherungsangebote umfassen.
Dies gilt übrigens auch für Baufinanzierungen, wo m.E. die Spardabank ihre sehr gute Position in den letzten Jahren verloren hat. Da die Spardabank nach Regionen aufgestellt ist, die etwas den Bundesländern angepasst sind, gibt es da natürlich auch große Unterschiede. Alle neuen Bundesländer sind z.B. in der Spardabank Berlin e.G. erfasst.
Ich arbeite als Versicherungs- und Finanzmakler mit Genehmigung als Immobiliendarlehensvermittler nach § 34i GeWO und konnte hoffentlich etwas helfen.
Defintiv extern bei einem Versicherer absichern da man für den Bau eine Bauleistungsversicherung hat welche nur einmalig zu bezahlen ist - die dann i. d. R. 24 gültig ist . Also wesentlich günstiger als dieses Bauabzockprotect!
Was hat denn eine Bauleistungsversicherung mit diesem BauFiProtect zu tun ? Erst mal schlau machen und dann antworten.
BaufiProtect ist keine Bauleistungsversicherung.
Wir bauen aber nicht, sondern kaufen. Macht es einen Unterschied?