Bafög verlängern aufgrund einer schweren depressiven Episode
Hallo!
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Ich bin Studentin im 5. Semester. Ich habe bis zum vierten Semester alles relativ gewuppt bekommen, um auf meine CP zu kommen, nun im 5. hatte ich einen Rückschlag einer depressiven Episode. Ich arbeite nebenbei und habe nun auch nebenbei mein Praktikum, ich bin abgerutscht und hänge extrem hinterher und schaffe es einfach nicht, innerhalb der Regelstudienzeit zu bleiben. Ich bin bereits seit Jahren in Behandlung, auch medikamentös und habe seit letztem Juli ungefähr noch eines dazu bekommen. Ich frage mich, ob überhaupt eine Chance, mit Attest der Psychiaterin und mit Erklärung der höheren Belastung durch das Praktikum im Laufe des 5. Se, eine Verlängerung um ein Semester Bafög bestünde?
Freue mich auf eure, bitte, passenden und respektvollen Antworten!
2 Antworten
Hi,
wenn du einen Nachweis hast, dass deine Krankheit ursächlich ist für dein Hinterherhinken (zB Prüfungen krank geschrieben gewesen etc) kannst du den Aufschub bekommen.
Hast du aber einfach nur seit Beginn zu viele Klausuren geschoben oder bist wegen Nicht-Könnens durchgefallen, dann sieht das schlecht aus. Denn du musst beweisen können, dass Krankheit und Hinterherhinken einen konkreten beweisbaren Zusammenhang haben.
Ps: Aufpassen: Wenn der Arzt dir einen Nachweis gibt, dass du mehr als 3 Monate pro BWZ eigentlich studierunfähig warst, dann stand dir kein Bafög mehr zu. Du müsstest dann für diese Zeit Bafög zurückbezahlen. Von daher sollte man sich da bevor man sowas anleiert erstmal im klaren sein, was bringt einem Vorteile, was bringt einem unter Umständen nachteile.
Die Krankheit muss ursächlich dafür sein, dass Ihr nicht den regulären Leistungsstand habt. Dies setzt voraus, dass sie entweder länger gedauert hat oder durch sie ein Prüfungstermin nicht wahrgenommen werden konnte. In jedem Fall ist ein ärztliches Attest notwendig.
Könnt Ihr wegen einer Krankheit Eure Ausbildung nicht fortsetzen, so zahlt das BAföG-Amt Euch dennoch bis zu einem Zeitraum von drei Monaten weiter den gewohnten Förderbetrag. Nach VwV 15.2a.1 wird dabei der Monat, in den der Beginn des die Ausbildung hindernden Ereignisses fällt, nicht mitgezählt. Stellt sich heraus, dass Ihr länger ausfallen werdet, so müsst Ihr Euch beurlauben lassen und ALG II beantragen.
http://www.bafoeg-rechner.de/FAQ/leistungsnachweis.php?seite=3
Das kommt auf dein Attest an. Bei Abgabe von Hausarbeiten ist das sogar schwieriger. Die Argumentation vom Amt ist, dass du bei Hausarbeiten ja einen längeren Zeitraum hast um abzuliefern, im Gegensatz zu Klausuren. Bei Klausuren musst du punktuell abliefern können und DA ist die Ursächlichkeit der Krankheit schwerer zu beweisen.
Du hast also zb 2 Monate Zeit für die Hausarbeit. Selbst wenn du ab und zu mal Konzentrationsschwierigkeiten hast, müsstest du in der restlichen Zeit dein Pensum schaffen können und dann wäre die Krankheit nicht ursächlich.
Es gibt zB Fälle bei denen sich einer bei der Masterarbeit die Hand gebrochen hat. Er hat Masterarbeit nicht rechtzeitig abgegeben. War dem amt egal, da das amt sagt, wenn jemand 6 Monate Zeit hat und 6 Wochen nur eingeschränkt fähig ist, ist das nicht ursächlich.
Kommt also ganz aufs Attest an.
Wenn du nur eingeschränkt studierfähig bist, hättest du ein Krankheitssemester einlegen müssen.
vielen dank! das hilft schon sehr weiter :)
sorry war die falsche Quelle (auch wenn das gleiche drinsteht)
Hier das richtige: http://www.bafoeg-rechner.de/FAQ/fhd.php?seite=3#krank
Wäre es nicht sinnvoller eine große Pause einzulegen bzw. aufzuhören, behandeln lassen und dann nochmals neu durchstarten. So hat das doch keinen Sinn.
könnte man meinen, doch würde es sich nicht ändern, diese erkrankung gehört zu mir dazu. seit ich klein bin leide ich unter depressiven episoden, mal mehr, mal weniger und so muss ich es eben langsamer machen als andere (was leider nicht besonders gern gesehen wird in unserer gesellschaft ) und wenn ich dieses mal mehr damit zu arbeiten habe, muss ich eben semester ran hängen und mit bafög, würde ich mich mehr auf mein studium konzentrieren können. dieses studium bringt mich meinem traumjob näher und aufgeben ist keine option, nur länger machen und schonender:) danke aber, für deinen gut gemeinten rat!
auch ohne Bafög gibt es Finanzierungsmöglichkeiten (Job, KfW-Kredit, Stipendium etc). Nur weil BAfög wegfällt muss man nicht aufgeben.
An meinem Notendurchschnitt liegt es nicht (1,6) und durchgefallen bin ich auch nirgends. Ich kann auch meine Seminare besuchen und komme mit den laufenden Teilnahmenachweisen recht gut mit, das Problem ist, dass ich während meines Studiums nur Hausarbeiten abgeben muss und ich mich enorm schwer tue mit der Konzentration (...) und daher keine gescheiten Hausarbeiten zustande bekomme. Daher frage ich mich ja, in wie weit ich eingeschränkt eingeschätzt werden könnte, denn die laufenden Leistungen kann ich erbringen, aber die Hausarbeiten und auch das Pensum an Seminaren musste ich aus gesundheitlichen Gründen dieses Semester reduzieren