Auslandssemester USA - Beweis ausreichender Finanzen
Hallo liebe Leute,
ich habe vor einigen Tagen unerwartet die Zusage für ein Stipendium ab August 2014 an einem privaten Liberal Arts College in den USA bekommen. Die Studiengebühren, Kost und Logis sowie Bücher und ein monatliches Taschengeld für persönliche Ausgaben werden mir für 10 Monate (sprich 2 Semester) bezahlt. Alle monatlich benötigten Kosten sind somit gedeckt. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das eine einmalige Chance ist und wörtlich ein wahr gewordener Traum. Ich habe die Unterlagen für die Beantragung des Visums bekommen und stehe nun vor folgendem Problem:
Ich muss 4.000€ als finanzielle Sicherheit vorweisen können, ansonsten erfülle ich nicht die Visumsvoraussetzungen.
Das ist nicht mal ein Zehntel von dem, was mein Stipendium wert ist, ABER: Ich bin Studentin mit Anspruch auf den BAföG-Höchstsatz, da es meiner Familie leider nicht möglich ist mich finanziell zu unterstützen. Natürlich gibt es das Auslands-BAföG, aber 1. ist die Wahrscheinlichkeit dieses bewilligt zu bekommen oft sehr gering und 2. wird es erst nach Einreichung der unterzeichneten Immatrikulationsbescheinigung der ausländischen Hochschule ausgezahlt und um diese überhaupt erst einmal zu erhalten muss man sich schon an der ausländischen Hochschule befinden. Das bringt mir also in meinem Fall gar nichts. Die Bewerbungsfristen für alle Stipendien ab Herbst 2014 sind vorbei und Studienkredite sind oftmals ausschließlich in monatlichen Raten verfügbar - leider nicht hilfreich also. Obwohl ich BAföG beziehe, gehe ich auch neben dem Studium noch arbeiten, das heißt ein weiterer Nebenjob ist nicht möglich - 1. aus Zeitgründen und 2. weil ich dann meine BAföG-Berechtigung verlieren würde.
Für einen normalen Kredit brauche ich meist einen Bürgen und die Einzigen meiner Verwandschaft, die die Grundvoraussetzungen (angestellt, unbefristet,..) erfüllen würden, haben eine eigene Familie zu unterstützen weshalb ihre monatlichen Ausgaben sie als Bürgen ausschließen.
Ich bin absolut verzweifelt und weiß nicht, wie ich vorgehen kann/soll und frage mich mittlerweile ob es überhaupt eine Möglichkeit für mich gibt das Stipendium anzunehmen... Falls irgendjemand von euch schon selbst ähnliche Erfahrungen, eine kreative und/oder geniale Idee oder Ahnung in solchen Fällen hat, dann bitte meldet euch!
Tausend Dank!
4 Antworten
Du wirst wohl arbeiten müssen, um das Geld zu verdienen, denn - machen wir uns nichts vor - Du wirst das Geld wirklich brauchen. Die USA sind teuer! Ich lebe seit 8 Jahren in den USA, und ich habe das Glück in einem Bundesstaat und einer Region zu leben, die vergleichsweise niedrige Lebenshaltungskosten hat, und dennoch ist es hier erheblich teurer, Dinge des täglichen Lebens zu bezahlen, als in Deutschland. Also sieh in Deinem eigenen Interesse zu, dass Du die Kohle irgendwie zusammenbekommst.
Eventuell könntest Du Familie/Verwandte bitten, Dir geplante Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke in Form von Bargeld zukommen zu lassen - ggfs. schon vorzeitig. Und wie wäre es, wenn Du Dinge, die Du nicht wirklich brauchst, auf dem Flohmarkt verhökerst? Das wäre m.W. kein Einkommen, das Einfluss auf Deinen Bafög-Status hätte.
Auch noch eine Möglichkeit: Der Verfügungsrahmen einer Kreditkarte wird m.W. ebenfalls anerkannt. Solltest Du also beispielsweise 2500 Euro zusammenbekommen und außerdem eine Kreditkarte mit 1500 Euro Verfügungsrahmen haben, ergäbe das zusammen auch 4000 Euro.
Außerdem fiele mir noch die Variante "Crowdfunding-Kampagne" ein. Vielleicht könntest Du auf diesem Weg ausreichend Geld zusammenbekommen; sowas geht beispielsweise über die Internetseite Indiegogo. Du könntest dabei einige "Perks" ausloben: Wer mindestens 5 Euro spendet, bekommt eine persönliche Nennung im begleitenden Blog. Wer mindestens 15 Euro spendet, bekommt eine Postkarte aus den USA. Wer mindestens 25 Euro spendet, bekommt nach dem Trip ein persönlich überreichtes Mitbringsel im Wert von 5 Euro. Und so weiter.
"Schlimmstenfalls" könntest Du erwägen, Dir von jemandem den fehlenden Betrag rechtzeitig vor dem Visumsinterview auf Dein Konto zu überweisen. Den betreffenden Kontoauszug legst Du dann als Nachweis der Finanzen beim Konsul vor. Ob Du das Geld dann auch tatsächlich behältst oder nicht, das wird nicht mehr überprüft, sprich, Du könntest es theoretisch nach dem Interview direkt zurücküberweisen.
Du solltest das Stipendium auf jeden Fall annehmen. Vier Monate sind eine ausreichend lange Zeit, um 4000 Euro zusammenzubekommen, und die Vorteile, die ein Auslandsjahr mit sich bringt, sind mit Gold nicht aufzuwiegen.
Du musst doch die 4.000 Euro nicht bar / cash mit Dir führen. Es wird lediglich ein Nachweis gefordert welcher belegt, dass Du 4.000 Euro auf Deinem Konto liegen hast. Hierzu wird es doch möglich sein alle Verwandten, Freunde, Bekannten und was es nicht alles gibt darum zu bitten Dir für einen gewissen Zeitraum einen Betrag in Höhe X zur Verfügung zu stellen.
Das Geld geht ja nicht verloren sondern wird, nachdem Dein Visum durch ist, wieder ausgezahlt
Klar, natürlich musst Du auch für Deine Zeit in den Staaten etwas Geld für Deine persönlichen Bedürfnisse vorhalten. Ob das zugesprochene "Taschengeld" dieses abdeckt, das wird schwierig sein hier einschätzen zu können.
ich musste mir dieses Geld auch hart neben dem Studium erarbeiten und in den Semesterferien. Andere hatten da mehr Glück, die hatten Verwandte oder Freunde in Amerika, die konnten dann für die bürgen, ohne Geld zu hinterlegen. In der USA ist das so üblich, diese "Kaution". Dafür gedacht, dass wenn du MIst baust, sie schon mal ein wenig Geld haben um den Schaden zu bezahlen und/oder um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben, wenn man dich wieder nach Hause schicken möchte.....Sorry, aber ich kenne kein Hintertürchen.....
ich habe damals schon während der Schulzeit angefangen zu sparen, weil ich wusste, was finanziell auf mich zukommt..... bleibt dir nur entweder einen Bürgen zu finden oder eben eine Bank oder tatsächlich einen Verwandten/Freund.....
ich habe innerhalb der semster gearbeitt -aber uach in den semsterferien - da habe ic dann einiges verdient.
da du das ja dann nach dem gefoerderten bafoegsemester machen wuerdest -waere dies eine moeglichkeit.
anosnten musst du dir halt bei vielen freunden und verwandten kleine betraege ausleihne, bis du die 4000 zusammen hast.
andere moeglichkeiten sehe ich nicht.
Es ist nicht so als wäre ich nicht willig dafür zu arbeiten, aber ich arbeite schon unter dem Semester sowie während den Semesterferien. Ich darf aber monatlich nicht über den Höchstsatz kommen, sonst verliere ich meinen BAföG-Anspruch, was nicht passieren darf. Außerdem habe ich nur noch 4 Monate Zeit bis August, da ich erst eine Absage erhalten habe und die Zusage jetzt total unterwartet kam... da ich leider nicht bereit bin jeden Tag nackt putzen zu gehen, sehe ich job-mäßig keine Möglichkeit... Ich verstehe auch warum diese Art von "Kaution" existiert, aber das ändert nichts daran, dass sie zwischen mir und dem Stipendium steht...