Ausbildung - Schlechtes Arbeitsklima, Verzweiflung
Am 01. August dieses Jahres habe ich eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten in einem kleinen Betrieb begonnen. Im Betrieb arbeiten 2 ausgelernte Steuerfachangestellten, der Chef, eine Auszubildende im 3. Lehrjahr und ich. Ich fühl mich da einfach nicht wohl. Das Arbeitsklima ist so lala. Es gibt manchmal Tage, da sind alle gut drauf und reden auch miteinander und manchmal gibt es Tage da will man einfach da raus. Wenn der Chef schlechte Laune hat, hab ich jedes mal Angst, wenn die Tür aufgeht, denn dann lässt er seine ganze Wut an mir aus. Ich bin für die ganze Verwaltung zuständig. Posteingang, Postausgang, Botengänge, Einkäufe und die Ordnung im Büro. Ich habe am Montag jetzt erstmal Urlaub. 2 Wochen! Ich hab mich noch nie so sehr auf eine Auszeit gefreut. Ich kann nicht mehr. Gestern war es wieder so schlimm. Die Laune vom Chef war so lala, dafür war die andere Auszubildende richtig scheiße zu mir. NUR ZU MIR. Ich weiß nicht wieso und was ich ihr getan habe. Auf jeden fall wars gestern total stressig! Ich musste über 100 Anforderungen schreiben und wegschicken, den normalen Postausgang, Posteingang, Porto einkaufen und alles was Freitags noch so ansteht (Mülleimer ausleeren, Müll runterbringen, abwaschen, Kaffemaschine reinigen, Handtücher austauschen, ..) und das alles in 6 Stunden. Sie hat genau gesehen dass ich total überfordert war und voll im Stress stand. Da ich keinen Schlüssel habe, muss ich zu Feierabend immer fertig sein, da ich nicht abschließen kann. Zum Glück ist eine Kollegin gestern noch länger geblieben, so dass ich 2 Überstunden gemacht habe. Sie hätte mir einfach helfen können! Vorgestern hat sie mich richtig fertig gemacht weil ich einen Fehler gemacht habe. Manchmal kommt es mir so vor, als würd ich eine Ausbildung zur Bürokauffrau machen. Ich mach hauptsächlich Büroarbeiten und den Mist, den die anderen nicht machen wollen. Auch der Chef schreit mich öfters an. Die Gründe deswegen sind echt lächerlich. Ein Beispiel: Ich bin auch für die Materialbestellung zuständig. Ich hatte mal etwas bestellt und er etwas falsches mitgebracht, also die Größe war nicht in Ordnung. Also bin ich in sein Büro und habe ihn gefragt, ob das dies noch zurückgeben kann, weil wir diese nicht gebrauchen könnten. Dann fing er an! "DAS MEINEN SIE DOCH NICHT ERNST. WAS INTERESSIERT MICH DIE SCHEIßE? DAS IST NICHT MEINE SACHE, ICH BIN HIER DER CHEF UND NICHT DER MATERALLIEFERANT! WAS SOLL DAS DENN!!!..." und als so Sachen. Ich habe gezittert! Danach kam er wieder und hat mich weiter und weiter angemotzt. Wegen Sachen die ich noch nicht mal verbockt habe! Seitdem bin ich total eingeschüchert. Ich trau mich ihn nicht anzusprechen. Wenn er mit mir spricht krieg ich kein richtigen Satz raus. Und das ist bei allen im Büro so. Ich kann mit denen nicht reden. Eigentlich macht der Beruf mir wirklich Spaß wenn ich mal was machen darf, was damit zu tun hat. Kann ich irgendwie noch wechseln, obwohl ich aus der Probezeit raus bin? Ich halt es nicht 2 Jahre aus
6 Antworten
vielleicht findest du hier hilfe: http://www.ausbildung.net/probleme-in-der-ausbildung.html also gefallen lassen, sollte man sich das wirklich nicht. zumal mülleimer leeren sicher nicht zur ausbildung gehört. oder wende dich an die IHK.
Nein, auch als Auszubildende braucht man sich nicht so ansprechen zu lassen!! Wenn die keine Zeit haben Lehrlinge einzustellen, dassn sollten die das auch sein lassen!! Ich habe das selber als Lehrling durchmachen müssen und habe im 2. Lehrjahr zu einer anderen Lehrstelle gewechselt.
Ich habe Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte gelernt und habe mich damals auch an die Rechtsanwaltskammer gewendet!!
In diesen Berufen ist das sowieso sehr schwer!!! Auch wenn man ausgelernt ist und schon Jahre dabei ist, so muß man sich nicht behandeln lassen. Dir wünsche ich Kraft und lass Dich nicht unterkriegen.
Ich denke, du mußt da durch. Es tut mir unendlich leid. Ich habe das Gleiche durchgemacht, vielleicht nicht ganz so toll, aber mir hat es auch gereicht. Damals ist meine Mutter zum Direktor und hat sich beschwert. Ich sollte mein Schulzeugnis mitbringen. Und auf Grund meiner guten Zensuren wurde ich sofort auf einen festen Platz gesetzt. Durfte dann eine Ausbildung als Telefonistin und Fernschreiberin machen. Bis dahin hat man mich auch für alles eingesetzt. Manchmal Arbeiten, die nicht einmal eine Reinigungskraft gemacht hätte. Vielleicht können dich deine Eltern auch unterstützen und mal mit deinem Chef sprechen. Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, damit auch du wieder mal einen Erfolg bekommst. Ganz liebe Grüße von bienem.
Hallo,
das hört sich nicht gut an!
Wird es am 1.8. neue Azubis geben? Dann bist du nicht mehr der letzte in der Kette! Dann wären es nur 7 Monate bis zu einer deutlichen Verändereung.
Manchmal helfen auch kleine Veränderungen:
Kann man einen Teil der Freitagstätigkeiten auch auf Donnerstag vorverlegen (je nach Arbeitsanfall)?
Kann man einen Schlüssel bekommen? Haben Mitazubis einen Schlüssel? Ggf. seit wann? Vielleicht ist die Regel nur, dass man keinen Schlüssel in der Probezeit bekommt? Wenn nicht, evtl. Schlüssel in besonderen Situationen (z.B. der beschriebene Freitag)?
Chefs reagieren teilweise sehr empfindlich auf Kritik. Evtl. etwas sanfter verpacken: "diese Größe haben wir bisher nicht benutzt. Sollen wir sie dennoch hier behalten oder was soll damit passieren?" Vielleicht sagt er dann eher, dass er sie umtauscht (oder du bekommst evtl. den Auftrag dafür).
Ggf. Verbündete im Büro suchen: Mitazubi ohne Schlüssel hat damit auch Probleme
Kollegen leiden auch unter Cheflaunen -> ggf. sprechen das ältere Kollegen beim Chef bei passender Gelegenheit an
Manchmal sind folgende Personen/Stellen hilfreich:
Mitschüler in der Berufsschule ansprechen: Wie läuft es dort? Hat jemand schon ähnliche Probleme lösen können?
Klassen- oder Vertrauenslehrer ansprechen (evtl. im Deutschunterricht bei Kommunikation oder im Religionsunterricht bei Streit/Konflikte thematisieren); ggf. kommt der Chef zum nächsten Ausbildersprechtag (evtl. auch nach einer Einladung des Lehrers).
Steuerberaterkammer
Gewerkschaft
http://www2.dgb-jugend.de/ausbildung/online-beratung/drazubi
Ist die Zwischenprüfung machbar, wenn man keine praktische Erfahrung hat?
Alles Gute!
Gruß
RHW
Naja, als Lehrling ist man immer der letzte in der Kette. Ich würde sagen, dass du die Zähne zusammen beißen musst. Nicht alles ist eben immer einfach. Es heißt auch nicht, dass du in einem anderen Betrieb glücklicher wärst.