Arbeitsvertrag 20h aber Vollzeit arbeiten können. PRO UND CONTRA?
Hi!
Bitte lest die Frage genau, denn das ist wichtig.
Ich habe heute ein Vorstellungsgespräch gehabt. Dort wurde mich angeboten, einen Teilzeitvertrag abzunehmen, aber auf Vollzeit arbeiten zu können. Überstunden werden jeden Monat ausgezahlt.
Wie verhält sich so etwas, wenn ich z.B. Urlaub habe. Dann bekomme ich doch nur meinen Teilzeit-Festlohn. Der wäre aber so gering, dass ich theoretisch Hilfe beantragen müsste, um Wohnung etc zu zahlen.
Der Vertrag soll nur so gemacht werden, aufgrund meiner Kinder, die ja mal krank werden können bzw ich ja wegen den Kindern krank werden kann. Finanzielle Absicherung für den Betrieb.
Ist so ein Vertrag sinnvoll oder lieber die Finger davon lassen?
Danke für eure Antworten.
Lg
3 Antworten
Du hast dich auf eine Vollzeitstelle beworben und man will dich -wegen Kinder nur Teilzeit einstellen?
Fingerweg - Ärger vorprogrammiert - meine Meinung , nach dieser Aussage:
Sie sagte, dass es ja sein kann, dass die Kinder krank werden und ich damit auch eine Krankschreibung hinterlassen könnte.
Wenn du „Kind krank Schein“ hast ( als alleinerziehend 20 Tage im Jahr bei Kindern unter 12 Jahren), ist sie eigentlich nicht belastet, sondern wird idR von der Krankenkasse gezahlt in der Höhe vom Krankengeld. ( Sie muss deinen Verdienstausfall melden)
Wenn du krank bist, bist du in der Entgeltfortzahlung. Den Arzt der dich krank schreibt, weil dein Kind krank ist: musst du erstmal finden.
Alternativ die Stelle als Teilzeit annehmen ohne den Passus „Überstunden werden erwartet....“ , dich mit x% weiter arbeitssuchend melden und dies so ihr gegenüber kommunizieren.
Da sie vermutlich den Dienstplan schreibt: wird sie dich rechtzeitig vor geplantem Urlaub nur nach Sollzeit einplanen. Du weißt also nie, wieviel du im Monat zur Verfügung hat.,
Oder kannst du die Überstunden nach eigenem Ermessen erbringen?
sehe ich auch so, sonst könnte sie dich ja Vollzeit einstellen.
Urlaubstage kommt drauf an, du gehst dann nach Soll vermutlich jeden Tag mit x Stunden, also hast du auch Urlaubstage entsprechend der Vollzeitstelle.
Bei ambulanter Pflege sin Arbeitsweg/Arbeitsort/Berechnung Arbeitszeit/Auto/ Reisekosten -auch immer noch Themen, bei welchen der Arbeitgeber sich gerne übervorteilt.
Die Urlaubslohn- und Krankheitsfortzahlung wird auf Grundlage des Stundendurchschnitts der letzten drei Monate berechnet, daher gäbe es keine Einbußen, wenn es korrekt abgerechnet wird.
Das Unternehmen schneidet sich aber ins eigene Fleisch, sofern Zuschläge für Überstunden geleistet werden müssen.
Der einzige Grund, warum es für den Betrieb attraktiv ist, solche Verträge zu machen ist die Tatsache, dass du rechtlich nur auf Teilzeit Anspruch hast, man kann dich also problemlos darauf runterstufen.
Krankschreibung innerhalb der 6 Wochen wird nach dem Teilzeitvertrag gemacht. Denn nur dieser muss von der Arbeitnehmerin auch erfüllt werden. Die Firma zahlt keine Lohnfortzahlung auf Überstunden.
Zuschläge für Überstunden werden oft erst ab 39 Stunden gezahlt.
Die Urlaubslohn- und Krankheitsfortzahlung wird auf Grundlage des Stundendurchschnitts der letzten drei Monate berechnet
Das trifft nicht auf die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall zu.
Und unter Umständen ist für beide Situationen (Urlaub und Krankheit) bei der Bezahlung die Arbeitszeit ausschlaggebend, die durch Urlaub oder Krankheit tatsächlich ausfällt.
Also, Zuschläge für Überstunden wird es wohl nicht geben. Nur die Zuschläge für Feiertage, Sonntage etc. Was man so kennt aus der Pflege. Überstunden werden direkt monatlich ausgezahlt.
Den Teil mit dem rechtlichen Anspruch habe ich mir aufgeschrieben und vermerkt.
Bei einem Teilzeit-Vertrag hast du doch auch anteilig viel weniger Urlaubstage. Schon das wäre ein Punkt dagegen.
Die Begründung, dass es so gemacht werden soll, weil deine Kinder ja mal krank werden können, finde ich fadenscheinig. Was hat das mit Teilzeit oder Vollzeit zu tun, denn das wird ja mittels einer Krankschreibung geregelt. Dass ist ja nicht so, dass du die Stunden nacharbeiten musst, in denen du krank geschrieben bist. Nach dieser Argumentation dürften Eltern nicht mehr Vollzeit eingestellt werden.
Der erste Eindruck von dem Arbeitgeber ist hier nicht besonders positiv ...
Ich war auch etwas erstaunt, wie die Person direkt vorausgesetzt hat, dass ich ja grundlegend ständig fehlen werde.
Stimmt, ich habe weniger Urlaubstage. Das war in meinen Überlegungen nicht mit drin. Danke dir für den wichtigen Hinweis.
Wenn du regelmäßig, dauerhaft länger arbeitest als nach dem Teilzeitvertrag, dann hast Du auch Anspruch auf Urlaub und Urlaubsentgelt entsprechend der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit!
Aber das ist auch ein Trick mancher Arbeitgeber: Teilzeitverträge abschließen, aber regelmäßig länger arbeiten lassen, um dann bei Urlaubsentgelt, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Lohnzahlung an Feiertagen rechtswidrig nur den Teilzeitvertrag zugrunde zu legen und viel Geld zu sparen.
Du solltest die Finger von diesem Arbeitgeber lassen!
Die Lohnfortzahlung an Feiertagen soll genau so geregelt sein, wie bei den anderen Kräften. Und es ist ja von Anfang an mein Wunsch gewesen, die Vollzeitstelle zu bekommen. Doch hier standen wohl meine Kinder im Weg und der Umstand, dass ich Alleinerziehend bin und grade erst her gezogen bin und so kein Netz aus Oma, Opa und Co da ist.
Wenn der Arbeitgeber Dich Vollzeit arbeiten lassen möchte, soll er Dir auch einen Vollzeitvertrag geben!
Das Argument des Arbeitgebers wegen dr Kinder ist völliger Blödsinn! Wo soll der Unterschied sein bei einem Teilzeitvertrag mit tatsächlicher Vollzeitarbeit zu einem Vollzeitvertrag?!?
Die einzige Erklärung sind "Hintergedanken des Arbeitgebers, wie ich sie in meinem Kommentar beschrieben habe.
Sie sagte, dass es ja sein kann, dass die Kinder krank werden und ich damit auch eine Krankschreibung hinterlassen könnte. Somit müsste sie mich, war meine Schlussfolgerung, nur für die 20h bezahlen, wenn die AU länger als vielleicht eine Woche gehen sollte.
Das mit dem *Kinderkrankenschein* kenne ich natürlich. Deswegen wurde ich auch sehr stutzig.
Die Beschreibung mit der Sollzeit vor Urlaub habe ich mir auch grade mal notiert.
Angeblich kann ich immer 40 Stunden arbeiten. Das müsste dann aber im Vertrag so verankert werden und nach meinem momentanen Gefühl gehe ich davon aus, dass sie das nicht tun wird.