Angst vor der Arbeit/Chef, bin Azubi. Was tun?
hallo erstmal.
Ich bitte Euch wirklich mir nur sinnvolle Antworten zu geben.
Ich bin im 3. Jahr und bald fertig. Mein Chef ist aber seit Monaten (seit eine neue Kollegin im Büro ist) extrem aggressiv zu mir. Ich werde als dumm bezeichnet und hingestellt, mir wird vorgeworfen ich würde Überstunden fälschen (wir berechnen die Überstunden bei mir und meiner Kollegen gleich aber bei ihr zählen diese und bei mir komischerweise nicht), ich werde angeschrieben und am Freitag ist die Situation eskaliert, ich hatte um 16 Uhr (schon lange Arbeitsschluss) einen Termin ausgemacht und bin in der Arbeit trotzdem länger geblieben. Ich hab alles fertig gemacht auch das was neu rein kam. Er, mein Chef, ist richtig ausgerastet als ich meinte ich müsste gleich gehen (es war aber eh schon nach meiner Arbeitszeit).
Er hat mich angebrüllt. Ich würde immer pünktlich gehen wollen und man merkt dass ich es kaum erwarten kann nachhause zu gehen. Ich komme immer 15 min vor Arbeitsbeginn und bleibe auch immer länger, daher bin ich wirklich schockiert.
danach riss er den Brief den ich fertig gemacht habe auf und warf mir die Blätter vor die Nase. Und sagte das wäre falsch. Allerdings war das die selbe Arbeit die meine Kollegin auch immer so gemacht hat und es war bei ihr in Ordnung.
dann nahm er es wieder und schreite dann soll ich doch Nachhause gehen!
Und war stinksauer.
Ich war komplett fertig, ich hab mich die Woche nach 3 Tagen krank mit 40 grad Fieber in die Kanzlei geschleppt und wurde zusätzlich noch vor Mandanten blamiert und bloßgestellt von ihm dass ich ja nichts richtig machen könnte..
jetzt hab ich so Angst morgen in die Arbeit zu gehen. Ich hab Bauchschmerzen, Schweißausbrüche und mein Kreislauf ist so weit unten dass ich sogar gestern umgeklappt bin.
Was würdet ihr tun? Ich versuche den platz zu Wechsel und werde es auch schaffen aber ich halte es keinen Tag mehr aus, ich kriege wirklich Ängste davor...
6 Antworten
Die eine Option ist tatsächlich die längere Krankschreibung bis zum Abschluss der Prüfungen.. Die andere: Ein Anruf bei der Kammer um dort nachzufragen, ob es ein Problem dort wäre, wenn du die betriebliche Ausbildung abbrichst und die restliche Zeit "überbetrieblich" weitermachst. Dem steht normalerweise nichts im Wege, so kurz vor dem Abschluß. Andererseits würde das für dich bedeuten, dass du jeden Tag in die Berufschule in entsprechende Fachklassen musst. Das mag zwar lästig sein, aber am Ende ist es auch eher ein Vorteil, als ein Schaden, eben für die Prüfung.
Hast du einen Lehrlingsbetreuer, einen noch höheren Chef oder sowas in der Art, dann suche das Gespräch mit denen. Wenn das alles nicht mehr nützt dann gehe auch weiter zum Berufsbildungsamt/ Lehrlingsamt/ DHK wie man bei euch sagt. Lass dir dort helfen und schildere denen deine Situation und versuche dort eine Lösung für dich zu finden.
Wenn du unter 18 bist dann nimm am besten zu solchen Gesprächen auch deine Eltern mit ins Boot. Ich würde dir noch Raten, das du alle Vorfälle im Betrieb mal aufschreibst wie eine Art Tagebuch. Dazu lass dich nicht provozieren und unterschreibe ja keine Kündigung wo steht im gegenseitigen Einverständnis oder dergleichen. Gib solche Papiere immer direkt an deine Eltern weiter oder einer Vertrauensperson deiner Wahl.
Ah das wichtigste noch zum Schluss gehe Morgen zum Artzt und lass dich untersuchen wegen des Zusammenbruchs. Er soll dich mal eine weile Krankschreiben.
An deiner Stelle würde ich offen und ehrlich mit ihm drüber reden. Und ihm sagen dass du das Gefühl hast dass er dich momentan auf'm Kicker hat, den Betrieb wechseln würde ich nicht da du es ohne hin schon bald hinter dir hast. Krank machen wäre auch blöd weil das in deinem Arbeitszeugnis erwähnt wird. Was anderes ausser offen und ehrlich mit ihm über diese Situation zu reden bleibt dir nichtmehr übrig meiner Meinung nach. Du müsstest dich nur überwinden für ein Gespräch. Alles Gute
Eine Krankschreibung darf laut dem Gesetz nicht ins Arbeitszeugnis hineingeschrieben werden. Tut das ihr Chef dann darf sie klagen vor dem Arbeitsgericht und bekommt Recht.
ich hab ja Freitag versucht ruhig mit ihm zu sprechen und er meinte „er hätte keinen Bock auf Diskussionen mit mir“.
Bei mir war es ähnlich. Auch im dritten. Zwar nicht wegen Überstunden, aber dafür wurde ich immer aus der Berufschule geholt und es war immer alles falsch, was ich machte, obwohl der Kunde damit zufrieden war. Das fing an, als einer der beiden Chefs länger krank wurde und der zweite dann die Firma in die Wand gefahren hat.
Informiere die für dich zuständige Kammer darüber. :-)
Sowas ist Mobbing in meinen Augen und gehört gemeldet. Niemand, auch nicht Dein Chef, hat das Recht Dich zu beleidigen oder anzuschreien.
Ist per Definition leider nicht richtig. Anschreien ist nichtig. Sogar ( und ich habe das Recht nicht gemacht ) eine Beleidigung ist nach dem (Ausbildungs-)recht okay. Sie darf sich nicht wörtlich in sich wiederholen. Wenn sich eine Beleidigung in sich wiederholt ( und nur dann ) wäre das rechtlich mit einer körperlichen Misshandlung gleichzusetzen.