Angst vor Autofahren im Winter
Hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber nachdem ich heute seit einem Jahr mal wieder bei extremer Witterung Auto gefahren bin wurde mir schon etwas mulmig. Vor allem wenn ich dran denke, dass ich ab Montag wieder täglich 40km zum Praktikumsunternehmen und wieder zurück muss. Dabei fahre ich wirklich alles ab: Stadt, Autobahn, Land (größtenteils Waldstücke mit vielen Kurven und extremen Steigungen).
Heute bin ich 'nur' 20km gefahren, dabei aber auch durch ein Waldstück mit - wie gesagt - extremen Steigungen und vielen Kurven. Mein Wohnort liegt dabei auf ca. 650 m.ü.M, während mein Ziel (sowie auch mein Praktikumsunternehmen) auf ca. 300 m.ü.M liegt. Die meiste Höhe "gewinnt" man dabei in den Walstücken, die aber wirklich nur ein Minimum der Strecke ausmachen (heute z.B. nur 4km). Im Sommer überhaupt kein Problem .. heute ist mir hingegen 2 mal am Hang der Wagen abgestorben weil und in einigen Kurven trotz 10-15km/h das Heck weggerutscht. Einen Unfall gab es gott sei danke nicht. Leider gibt es aber keine anderen Strecken zu mir nach Hause.
Was mir auch Angst macht ist die Autobahn. Von meiner Mutter höre ich nur, dass ständig LKW's trotz Überholverbot überholen, wenn Autos bei Schnee/Glätte langsamer als 80km/h fahren. Da mein Freund heute aber meinte, dass 70km/h auf der Autobahn heute schon das 'Maximum' gewesen wäre, mach ich mir da schon sorgen. Wenn mich da ein LKW überholt, dabei wegrutscht und mich mitnimmt .. dann wars das wohl. Nachdem mir dieses Jahr im Sommer schonmal fast ein LKW nen Unfall beschert hätte, weil ich anscheinend in dessen Toten Winkel war als er ohne Blinkern ganz unerwartet ausgeschert ist, hab ich da schon ordentlich Respekt.
Ich bin eben einfach noch Fahranfänger. Mit meinen 18 Jahren hab ich jetzt ziemlich genau 1 Jahr Fahrpraxis als 'echter Autofahrer' (also ohne Eltern,...) und letzten Winter war ich noch B17, wobei mich meine Mutter da nicht fahren lassen wollte - zu gefährlich eben. Mein Auto hat übrigens 101 PS (Opel Astra) und funktioniert soweit super. Lediglich das Berganfahren an ziemlich steilen Hängen macht mir Probleme. Nicht, weil ich nach hinten rutsche, sondern weil sich mein Wagen nicht in Bewegung setzen will. Weder im 1sten, noch im 2ten Gang. Wobei das Problem heute wohl einfach die Eisfläche unter der Schneedecke war.
Was soll ich also tun? Wie kann ich meine Probleme in diesen hanglastigen Waldstücken vermeiden? Was kann ich gegen diese Angst vor LKW's machen bzw. verhindern, dass mich diese in gefährlichen Situationen überholen?
8 Antworten
Hallo,
gegen das Problem mit dem Anfahren am Berg kann man was machen, üben und immer wieder üben. Hat man den Dreh einmal verstanden lacht man darüber. Bis dahin aber muss man auch erst einmal kommen (ging übrigens ziemlich sicher allen so).
Mit den LKW´s ist das eine ganz andere Sache, die fahren wie sie fahren und das kannst Du nicht verhindern und solltest es auch nicht versuchen. In aller Regel aber fahren da durchaus vernünftige Menschen mit diesen schweren Fahrzeugen, die diese auch einschätzen und beherrschen können. Hier sind es zugegeben aber auch ein paar Unbelehrbare die dann auch zur Gefahr für sich und andere werden können. Die gibt aber nicht wendiger auch bei den Autofahrern, ein Risiko mit dem man eben leben muss.
Vorsichtig fahren ist sicher eine gute Lösung, zu vorsichtig fahren ist sicher nicht weniger gefährlich als zu rasen. Es braucht also Erfahrung um den richtigen Mittelweg zu finden.
Angst ist dabei immer ein sehr schlechter Begleiter, Respekt ok, aber Angst .... Anbieten würde sich ein Sicherheitstraining mit dem Du an Deine Grenzen geführt wirst und einfach mal ohne Gefahr erleben kannst was so ein Auto alles zu leisten im Stande ist, es will eben nur beherrscht sein.
Eine Lösung für die LKW Angst kann Dir also keiner geben, das mit dem Berg ist zu üben, sollte es Probleme geben kann man auch noch einmal ein paar Fahrstunden buchen und gezielt eben diese Problematik üben.
Viel fahren und Erfahrungen sammeln! Nur so bekommt man Übung und Sicherheit! Außerdem solltest du dir nicht soooo viele Gedanken darüber machen! Du wirst übervorsichtig und dann passiert noch viel eher was!
Ich kann dich nur zu gut verstehen. Als ich Fahranfänger war, hatte ich auch einen Höllenrespekt vor Autofahrten im Winter. Ich wohne im Rothaargebirge, 450 m über NN und fahre momentan nahezu täglich auf 650-700 m über NN, um dort zu arbeiten. Nicht lustig, auch für einen alten Hasen nicht!
Jeden Winter der gleiche Mist: Erst mal ausloten, wie das Auto reagiert, schleichen, weil es tückisch glatt ist und das nur stellenweise, drängelnde LKW auf der Landstraße, kurvige Strecken durch Wald und verwehte Freiflächen.
Üben ist das Einzige, was hilft. Du wirst ein gewisses Maß an Anspannung immer haben, wenn du in solchen Situationen fahren mußt. Auch ich kann ein Lied von Autobahnfahrten bei geschlossener Scheedecke singen, ich habe ein Jahrzehnt im Rhein-Main-Gebiet gewohnt und bin am Wochenende ins Rothaargebire gependelt. Da habe ich Sachen erlebt, wo ich leichenblass im Auto saß und später froh war, angekommen zu sein. Trotz Routine, trotz Erfahrung.
Es ist völlig in Ordnung, die aktuellen Witterungsverhältnisse nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Aber auch, wenn es echt anstrengend ist: Beiß dich da durch :-) Wenn nix mehr geht, hast du hoffentlich ein Haus in der Nähe und einen Hang zum Abenteuer. Auch das kann mal passieren. Du bleibst liegen, bis der Räumdienst kommt. Bei diesen Extremsituationen schadet es absolut nicht, eine Wolldecke, eine Thermoskanne Tee und ein bischen Proviant spazieren zu fahren. Auch in Mittelgebirgslagen.
Ich mußte letzten Samstag, wo es so arg geschneit hatte, eine extreme Steigung hoch, um zum Kunden zu kommen. Ich hätte völlig entnervt aufgegeben, mein Mann hat sich rückwärts und mit Vollgas durch eine kurvige, sehr enge Straße hochgearbeitet. Ich hatte ihn an diesem Tag genau dafür mitgenommen. Er ist da schmerzfrei, ich habe immer Angst um mich, mein Auto und unbeteiligte Sachen. Montag drauf brauchte ich zwar neue Reifen, aber die wären sowieso fällig gewesen.
Schrott- und knitterfrei Winterfahrt weiterhin :-)
Üben. Nur üben hilft.
Zum Thema LKW: Da kannst du nur darauf vertrauen, dass der Fahrer dich sieht. Du kannst da nicht aktiv mithelfen.
Zum Thema Anstiege im Wald: Mit dem höheren Gang fahren, sodass die Umdrehungen nicht so hoch sind. Anfahren im zweiten Gang, sodass die Räder nicht durchdrehen (nur wenn es wirklich nötig ist und die Straße von Schnee bedeckt ist)
Was sollst du tun? Üben! Weglaufen solltest du nicht, vielleicht hilft dir ein Fahrtraining beim ADAC oder so. Dort wird dir erklärt, wie dich dich in bestimmten Situationen zu verhalten hast. Ich glaube es gibt sowas spezielle Veranstaltungen für das Fahren auf glatten und eisigen Straßen.