Adoption, Pflegschaft
Kennt Ihr, oder habt Ihr selbst adoptiert bzw. Pflege übernommen und seit schon über 40? Würde mich über Infos und Erfahrungen freuen, welche Adoptionsstellen und welche Länder sind "besser/weniger problematisch" (Wartezeit, Abwicklung, Reisen, Ämter) als andere, vielen Dank vg
4 Antworten
Wir haben zwei Mädchen aus Südamerika adoptiert über die Adoptionsvermittlungsstelle AdA in München. Ich möchte hier keine neue Diskussion auslösen, ob es sinnvoll ist, ein Kind aus seiner Kultur herauszureißen. Ich möchte nur soviel sagen: Unsere Töchter hätten in ihrer Heimat weder die Chance auf Gesundheit noch die Chance auf eine Zukunft gehabt. Jedes Kind hat das Recht auf Liebe und Geborgenheit. Wer will mir erzählen, dass ein Waisenhaus in den ärmsten Ländern dieser Erde dieses den Kindern bieten kann? Und wenn sie volljährig sind, fliegen sie aus dem Waisenhaus und stehen von jetzt auf nachher auf der Straße. Das sind dann die jungen Frauen, die die nächste Generation Kinder ohne Zukunft auf die Welt setzen. WIR als Eltern sind stolz und froh, dass wir uns Eltern dieser zwei wundervollen Mädchen heißen dürfen. WIR sind es, die jeden Tag dankbar sind, dass wir sie haben. Bezüglich der Wartezeiten kann ich nur sagen, dass diese teilweise sehr lange sind, Südamerika oftmals 4 Jahre. In den östlichen Ländern kommt es wesentlich schneller zur Vermittlung, teilweise schon ein Jahr nach Anerkennung. Es ist nicht nur so, dass man ab 40 Jahren Schwierigkeiten hat, ein Kind in Deutschland zu adoptieren. Die Zahl der Kinder, die im Inland zur Adoption kommen, ist nicht sehr hoch. Was ja gut so ist! Und so kommen auf ein Kind in Deutschland ca. 15 geeignete Bewerberpaare. Wenn Du eine gute Internet-Seite suchst, auf der Du viele Informationen herausholen kannst, empfehle ich Dir www.adoption.lu. Hier kannst Du alles lesen über Adoption und Auslandsadoption. Solltest du noch Fragen haben, nur zu. LG Colombiagirl
Ab 40 gibt es keine Adoption mehr in Deutschland.Wer vorher Adoptieren will muß einiges tun und viel Voraussetzungen mit zubringen für eine Adoption.Kinder in Pflege zu nehmen geht immer.Nur nachfragen beim Jugendamt deiner Stadt.Auslandadoptionen halte ich persönlich für sehr fragwürdig.Wir reißen Kinder aus ihrem Kulturkreis aus purem Egoismus raus.Glauben wir seien die besseren Menschen und sie sollten dankbar sein dass wir sie holen.Sie leiden ein Leben lang und niemand sieht es oder versteht es.Die Länder müßen in ihrem Kulturkreis Verantwortung übernehmen.Dabei muß man ihnen helfen.
ich kann dem nur zustimmen - wir haben frühgeborene zwillinge aus russland adoptiert. keiner in russland hätte sich die mühe gemacht, jeden tag 1-2 stunden für physiotherapie zu investieren, um ihnen ein lebenswertes dasein zu ermöglichen. ohnen training degenerieren die muskeln und die beine verkrüppeln. bei einer der kleinen wurde ein jetzt auch festgestellt, dass ein paukenerguss ihr gehör beeinträchtigt, so dass sie nichts gehört hat. das konnte ambulant behoben werden ... aber in russland? da wäre sie als krüppel und idiot im kinderheim dahinvegetiert. dabei ist sie so ein liebenswertes geschöpf. bei uns haben die beiden wenigstens eine chance bekommen.
generell stimme ich allerdings zu, dass es hauptziel sein sollte, kinder in ihrem herkunftsland zu belassen. solange aber die bedingungen oder die möglichkeiten in vielen ländern nciht besser werden, ist eine adoption auf jeden falls zu rechtfertigen.
bitte erst richtig informieren, dann antworten. es soll durch die adoption eine gleiche eltern-kind-beziehung ermöglicht werden, wie bei leiblichen kindern. daher geht das jugendamt in der regel davon aus, dass der altersabstand zwischen eltern und adoptivkind nicht größer als 40 jahre sein darf. das heißt aber nicht, dass man ab 40 nicht adoptieren darf, sondern, dass es halt dann etwas ältere kinder sein werden.
"Auslandsadoptionen sind böse!" Es erschreckt mich diese Binsenweisheiten hier zu lesen.
Ich sehe aus persönlicher Erfahrung heraus (Adoptivkinder aus dem Ausland im Bekanntenkreis im Alter von 2 Jahren - 35 Jahren)die Auslandsadoption als legitimes und gutes Mittel der Einzelfallhilfe. Sollte es Familie und Verwandte im Herkunftsland noch geben, hat es oberste Priorität dies zu erhalten. Sind die Kinder verwaist oder verlassen ist eine Adoption die beste Alternative. Denn wer schonmal ein afrikanisches Waisenhaus (über asiatische, russische oder südamerikanische kann ich nicht urteilen)gesehen hat, wird die Meinung mit mir teilen, dass alles besser ist als solch ein Leben und solch eine Alternative!!!
Alle Adoptivkinder die ich kenne lieben ihre Eltern und ihr Leben in Deutschland. Ein Mädchen wurde in ihrem Heimatland auf der Müllkippe "verreckt", eine weitere junge Frau studierrt gerade BWL, diese Chance hätte sie in ihrem Herkunftsland nie gehabt und ich denke auch unser Gesundheitsminister ist nicht verärgert, dass er seinen "Wurzeln" entrissen wurde. Er wäre dort vermutlich nicht da wo er sich in Deutschland befindet.
Nun zu Deiner Frage: Ich kenne Paare die beide über 40 waren und im Ausland erfolgreich adoptieren konnten, wenn auch meist ältere Kinder von schon 3 oder 4 Jahren.
Vielen Dank für Deine verständnisvolle Antwort, ich sehe es eben, falls große Misere da ist, auch so, und die Kinder wären vielleicht froh nicht ein unabänderbares Schicksal hinnehmen zu müssen, da es Behörden so oder so entscheiden, natürlich muss man diese Kinder auch schützen (Menschenhandel...). Weißt Du vielleicht auch noch, aus welchen Ländern die adoptierten Kinder sind, welche Adoptionstellen? Viele Länder haben immer wieder Stopps, verschiedene Stellen haben unterschiedliche Bedingungen, ich habe mich schon intensiver damit auseinandergesetzt, aber Erfahrungsberichte erzählen die wirklichen Abläufe, die Geschichten hinter den bloßen Zahlen und Bedingungen, danke, vg Vg
Die Kinder/Erwachsene die ich kenne kommen aus Südkorea, Thailand, Vietnam, Burkina Faso und Haiti und wurden teilweise über Organisationen adoptiert (70er und 80er Jahre) die es garnicht mehr gibt und über das Landesjugendamt. Gutes gehört habe ich allerdings auch über die Organisationen Eltern für Kinder e.V. und Help a Child e.V. (Ohne Gewähr). Ich finde beide Vereine haben auch sehr informative Internetseiten.
Man tut keinem Kind einen Gefallen, wenn man es aus der Umgebung, dem Kulturkreis und der Verwandschaft herausreißt - obwohl viele einem das immer weismachen wollen! Für die Kinder ist es immer besser, in ihrem Heimatland zu bleiben - da kann man sie lieber vor Ort unterstützen. Denn immerhin will man ja den Kindern etwas Gutes tun und nicht seine eigenen Bedürfnisse befriedigen, wenn ich das richtig sehe.
Natürlich, da gebe ich dir Recht, aber zum Beispiel Pflege bedeutet, dass man Familien hilft, die im Moment (aufgrund von Krisensituationen) Obhut für die Kinder nicht übernehmen können. Ich persönlich konnte aus gesundheitlichen und auch aus familiären Gründen (familiäre Krankheitsfälle) früher keine Kinder bekommen. Jetzt hätte ich so gerne noch die Möglichkeit einem Lebewesen, das aus bestimmten (politischen, sozialen, familiären, ...)Gründen nicht alles mögliche bekommt, und in finanzieller oder sozialer Armut lebt, etwas zu geben, das hoffentlich mehr ist. Ich verstehe die Abwägungen, aber ich möchte doch ganz stark glauben, dass es ein Kind hier bei mir besser hätte, als auf der Straße oder..... danke für Verständnis
Das bezog sich auch eher auf Auslandsadoptionen. Nur leider wird man mit über 40 nicht die besten Chancen auf eine Inlandsadoption haben - es sei denn, man nimmt ein deutlich älteres Kind auf.
Das stimmt, Inlandsadoptionen kommen nicht mehr in Frage. Daher auch die Frage nach den Ländern (da ändert sich ständig sehr viel......). Bei Pflege wäre es auch sicherlich schon ein älteres Kind...........Deswegen wäre es für mich interessant, ob jemand Erfahrungen sammeln konnte/durfte, vg
@Gockeline: Als Adoptiveltern zweier Waisen-Kinder aus Südamerika, die in ihrem Land weder eine Chance auf Gesundheit noch eine Chance auf Zukunft gehabt hätten, muss ich Dir und Deinen Worten auf das Schärfste widersprechen! Wir sehen uns weder als bessere Menschen noch erwarten wir von unseren Kindern, dass sie uns ewig dankbar sein sollen. Im Gegenteil: WIR sind dankbar, dass wir zwei so wundervolle Geschöpfe unsere Kinder nennen dürfen und danken Gott jedem Tag dafür. Und heute dank ich Gott, dass es nicht nur so Menschen mit so einer verbissenen Meinung wie Dich gibt. Amen!