Abtreibung wer hat Erfahrung?

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Hallo, ich bin 18 und hatte vor 3 Wochen eine Abtreibung mit der absaug Methode ich habe keinen etwas davon erzählt außer meinem Freund ich war als erstes bei dem Frauenarzt dann bei der Beratungsstelle und dann hatte ich schon den Termin für die Abtreibung das alles in einer Woche bei mir ging es ziemlich schnell und schmerzen hatte ich fast gar keine wenn du noch irgendwelche Fragen hast kannst du dich gerne melden

LAGS18  20.05.2016, 16:02

ja ich bin zur Krankenkasse gegangen und habe dort innerhalb von einer halben Stunde alles erledigt ( ich habe extra gewartet damit der Brief nicht nach Hause geschickt wird wegen meinen Eltern ) ich musste echt keinen Cent bezahlen dort waren alle super freundlich und niemand hat genauer nachgefragt oder versucht mich zu überreden :)

lulusa 
Beitragsersteller
 20.05.2016, 12:32

Hey danke für die Antwort :) Ich würde gerne wissen wie du das finanziert hast , also ob du zur Krankenkasse gegangen bist oder es selbst finanziert hast 

Hallo

Ich kann Dir aus Erfahrungen aus meinem Bekanntenkreis berichten:

Meine Nichte hat abgetrieben. Sie war noch keine jünger als Du. Sie hatte ihre Mutter eingeweiht. Es war eine medikamentöse Abtreibung. Aber ich kenne auch aus meiner Familie und Kollegenkreis welche (die teilweise älter waren als Du), die durch Absaugung abgetrieben hatten (mit lokaler Betäubung resp. mit Kurzschlaf).

Die Frage ist halt immer, wie die Eltern reagieren. Wenn sie Dich unterstützen werden, spricht ja nichts dagegen, sie einzuweihen. Einziges Problem wäre, wenn sie das nicht verstehen würden. Sind Deine Eltern religiös?

Mit 18 Jahren könntest Du es auch selbständig machen. Du musst nicht zwingend jemanden dabei haben. Du kannst aber die Eltern, den Freund, eine Freundin Dich begleiten lassen.

Wünsche Dir alles Gute.

Freundlichen Gruss

tm

Ich habe vor rund 30 Jahren mitten in der Ausbildung und einer kriselnden Beziehung abgetrieben.

Es war zum damaligen Zeitpunkt für mich mit 22 die richtige und schnell getroffene Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe.

Meine Eltern hätten bestimmt zu mir gehalten bzw. jeden Entschluss unterstützt, aber da ich mir meiner Wahl sicher war und keinen emotionalen oder moralischen Beistand brauchte, habe ich es ihnen nie gesagt.

Der Abbruch selbst wurde ambulant durchgeführt und ich war ohne Begleitung. Mir ging es körperlich gut und ich konnte danach nach kurzer Ruhephase allein nach Hause fahren.

Dann habe ich darauf gewartet, dass sich "Gefühlsabgründe" in mir auftun. Vielleicht Reue, Scham, Trauer...?

Aber nichts dergleichen - außer Erleichterung. Ich habe mich gefragt, ob ich mich für die Abwesenheit von Gewissensbissen selbst verurteilen sollte, was das über mich als Mensch aussagt. Doch dann ist mir klar geworden, dass meine Entscheidung schlicht und ergreifend einfach richtig war und sich dann auch richtig anfühlt.

Heute bin ich glücklich verheiratet und habe nach einer Fehlgeburt zwei wunderbare Kinder bekommen.

Alles Gute für dich!

Ich persönlich kann Dir es nicht empfehlen, die Abtreibung Deinen Eltern zu verschweigen. Denn dann stehst Du nachher auch alleine da mit Deinen wahren Gedanken und Gefühlen. Dies kann sehr einsam machen. Und dann kommt noch die Angst hinzu, dass es doch irgendwann, irgendwie auffliegt.

Auch kann ich Dir keine Abtreibungsmehtode empfehlen. Denn unabhängig von der Methode, kann eine Abtreibung für Dich zu einer Verlusterfahrung werden, die Dich über Jahre hinweg körperlich und psychisch belasten kann.

annemarie37  14.05.2016, 21:36

Hallo DundF (alias tikwa-itemba?). Du kennst ihre "wahren"
Gedanken und Gefühle? Hellseherin?

Wenn eine Frau wohl informiert und fest entschieden eine frühe Schwangerschaft abbrechen lässt, ist das nicht eine Verlusterfahrung, sondern die Frau wird meist vor allem erleichtert sein, ihren nicht-schwangeren Zustand wieder erlangt zu haben.

Der Eingriff - mit beiden üblichen Methoden (medikamentös oder Absaugmethode) - birgt ein sehr geringes Risiko für körperliche und psychische Folgen. Und vor allem: dieses Risiko ist geringer als das einer Schwangerschaft und Geburt - insbesondere als nach der Geburt eines UNGEWOLLTEN Kindes.

Deine Situation ist nicht einfach und das kann niemand nachfühlen, der sich nicht schon selbst damit auseinandergesetzt hat. Ich stimme Dir zu, dass Moralpredigten an dieser Stelle vollkommen unangebracht sind. Ignoriere sie so gut es geht, denn Du musst für Dich persönlich den richtigen Weg finden.

Du bist also schon entschieden, dass Du abtreiben möchtest?

Wer ist denn der Vater und weiß er davon? Bist Du mit ihm in einer Beziehung? Von wem würdest Du denn im Optimalfall zu diesem Eingriff begleitet werden?

Zur Beratung würde ich bei einem Frauenarzt einen Termin machen, der das dann auch durchführt. Denn der kann Dir alles genau erklären, kennt die Abläufe gut und weiß auch, an und von welchen Stellen Du Hilfe erwarten kannst. 

profamilia ist in Deiner Situation auch eine sehr gute Adresse - manche profamilia Geschäftsstellen haben sogar einen entsprechenden Frauenarzt vor Ort oder können zumindest Empfehlungen aussprechen.

Ob ich mich in Deiner Stelle meinen Eltern anvertrauen würde, kommt auf darauf an. Welche Vorteile erwartest Du Dir davon? Kannst Du die Einstellung Deiner Eltern zu diesem Thema einschätzen? Werden sie Dich unterstützen und dazu bringen wollen das Kind doch zu kriegen und willst Du das dann auch? Oder wünscht Du Dir, dass Dir Deine Eltern den "Segen" dazu erteilen und dass Dich Deine Mutter begleitet und Dich entsprechend umsorgt? 

Unter Umständen werden Dich Deine Eltern dann für immer aus einem anderen Blickwinkel betrachten und es wird über Euch schweben. Es kommt halt darauf an, wie die Beziehung zu Deinen Eltern ist.

Sei vorsichtig, bei dem Gedanken eine Freundin einzuweihen. Erfahrungsgemäß wissen es schnell auch die Eltern der Freundin, wenn es Deine Freundin weiß. Und dann erfahren es Deine Eltern ggf. aus einer anderen Quelle, als von Dir.

In jedem Fall würde ich bei profamilia auch sofort danach fragen, ob und wo Du danach eine psychologische Betreuung erhalten kannst - ganz besonders, wenn Du es mit Dir selbst ausmachen möchtest.

Um dieser Situation für die Zukunft zu entgehen, solltest Du Dir nun unbedingt auch Gedanken machen, wie Du danach sicher verhüten möchtest. Bis zur 10. Woche könntest Du Dir direkt während dem Eingriff zum Beispiel die Kupferkette oder eine andere Spirale einlegen lassen. Dann hast Du für die nächsten 5 Jahre eine sehr sichere Verhütung - ungeachtet dessen, dass Du bei wechselnden Sexualpartnern natürlich zusätzlich Kondome benutzen solltest, um Dich vor Geschlechtskrankheiten zu schützen. Wenn Du das bei der Krankenkasse direkt ansprichst, dann wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die ganzen Kosten übernehmen.

Ich hoffe, meine Ausführungen konnten Dir bei Deinen bevorstehenden Entscheidungen ein wenig helfen. Ich wünsche Dir für die bevorstehende Zeit von Herzen ganz viel Kraft, unabhängig davon, wofür oder wogegen Du Dich entscheidest. Und ich wünsche Dir, dass Du auf gutes Fachpersonal triffst, welches mit Deiner Situation gut umzugehen weiß.