Abfindung nach 17 Jahren wenn ich selbst Kündige?

4 Antworten

Allein wegen langer Betriebszugehörigkeit gibt es nicht mal einen Anspruch auf Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung - siehe beispielsweise www.abfindunginfo.de/abfindungsanspruch-und-betriebszugehorigkeit

Und wenn die Arbeitsbedingungen nicht so sind, wie sie sein sollten, dann gibt es dafür die Möglichkeiten gem. Betriebsverfassungsgesetz. Das setzt sich aber nicht allein durch, sondern nur soweit es die Mitarbeiter mit ihrem Betriebsrat durchsetzen.

Wie groß ist die Firma denn? Gibt es einen Betriebsrat? Was sagt dieser zu den Zuständen? Hat Dein Mann mal mit dem BR geredet (falls vorhanden)?

Wie viele Abteilungsleiter gibt es denn? Weiß die Geschäftsleitung von der schlechten Stimmung und den Abwanderungsgedanken? Was ist UZW?

Abfindungen werden i.d.R. gezahlt, wenn man einen AN loswerden möchte den man auf gesetzlichem Weg nicht oder nur schwer kündigen kann, wenn Entlassungen anstehen und man diese Abfindungen in Verbindung mit Aufhebungsverträgen anbietet oder um lange Kündigungsfristen abzukürzen. Außerdem gibt es Abfindungen im Rahmen eines Sozialplans oder ein Arbeitsrichter schlägt diese bei Kündigungsschutzprozessen vor.

Wenn Dein Mann die Firma verlassen möchte und der AG würde ihn gerne behalten, wird er bestimmt kein Geld bekommen. Eine Kündigung provozieren ist eine ganz schlechte Idee. Wenn er Grund für eine fristlose Kündigung liefert bekommt er nicht nur keine Abfindung sondern auch eine Sperre des ALG.

Aus welchen - nachvollziehbaren - Grund sollte ein Arbeitnehmer darauf spekulieren wollen bei Eigenkündigung eine Abfindung abgreifen zu können? Da nicht einmal bei Kündigung durch den Arbeitgeber ein Anspruch auf Abfindung besteht, wie soll es dann der Arbeitnehmer begründen wollen?

Als Chef würde ich sagen -sie wollen gehen? dann reichen sie Ihre Kündigung ein und gut is

Niemand ist heute unverzichtbar - das ist ein Trugschluss dem viele aufsitzen!

schwarzwaldmaus 
Beitragsersteller
 25.06.2013, 12:02

Die Antwort kommt spät, aber Sie kommt. Wenn die Firma (und die ist nich grade klein) mein Mann nicht hätte und zwei-drei seiner kollgen wäre die abteilung längst dicht.

Leute einstellen, bei denen der Vater auf der Matte steht und sich beschwert? sollen die ruhig so weiter machen =) Mein Mann war beim Anwalt..und er bekommt seine Abfindung, obwohl er Kündigt !! Geht nicht? Gibts nicht !!!

Erst mal würde ich in der heutigen Zeit nicht kündigen sondern erst mal abwarten. Und erst mal bei der Bezahlung nicht. So was bekommt er nicht wieder.

Eine Abfindung bekommt man nur, wenn der Arbeitgeber einen loswerden will. Wenn Dein Mann selbst kündigt, bekommt er nichts.

schwarzwaldmaus 
Beitragsersteller
 08.05.2013, 20:41

Er bewirbt sich schon in anderen Firmen !! Ich verdiene auch gut...das wär kein Drama !!

harpelt  08.05.2013, 20:41
@schwarzwaldmaus

Wenn er so schnell eine Arbeit bekommt, dann gut. Aber eine Abfindung bekommt er nicht.

Elch1  08.05.2013, 20:50
@harpelt

wir stehen vor ähnlichem problem. allerdings viel extremer. mobbing pur - 4 abmahnungen, 1 klage in astronomischer höhe, seit januar kaum gehalt gezahlt, spionieren nach und haben uns jetzt noch eine strafanzeige an den hals gehangen. und zu guter letzt, warte noch was in der post auf uns, also noch eine attacke.

wir können auch nicht selbst kündigen, dann gibt es kein geld vom amt und ein neuer job ist nicht in sicht. kündigen tun die nicht, weil die wissen, die müssen eine dicke abfindung zahlen. wir sind nervlich eigentlich am ende und auch finanziell, aber wissen auch nicht, was wir tun sollen.

gibt es bei euch einen betriebsrat vielleicht?

Ernsterwin  11.05.2013, 19:20
@Elch1

"wir können auch nicht selbst kündigen, dann gibt es kein geld vom amt"- Wer das behauptet, verblödet die Leute!

Die Verletzung der Vergütungspflicht durch den Arbeitgeber ist ein "wichtiger Grund" für eine fristlose Kündigung gem. § 626 BGB durch den Arbeitnehmer. Zudem könnte darüber hinaus auch noch ein Schadenersatzanspruch gegen den Arbeitgeber entstehen. Auch Mobbing bietet einen Klagegrund, weil der Arbeitgeber gem. AGG gesetzlich verpflichtet ist, Mobbing zu unterbinden.

Wenn die Arbeitnehmer aber alles wie beschrieben mit sich machen lassen, brauchen sie sich - leider! - nicht zu wundern, dass die Schikanen zunehmen. Denn Schwäche erzeugt in dieser Gesellschaft selten Mitleid, was man selbst im "Dschungelcamp" nicht übersehen kann. Wer sich verdingt als Knecht, wird behandelt wie ein Knecht - das ist die gültige Moral. Dagegen hilft nur: Nutze Deine Rechte!