Ab wann Raum hoch?
Ab welcher Höhe würdet ihr einen Wohnraum als hoch definieren? Standard ist glaub um die 2,50m. Bzw. was habt ihr so?
Ich weiß, es gibt Altbauten die haben 2,80m oder mehr...
11 Antworten
Mindeststandard laut Bauordnung ist je nach Bundesland 2,40 m bis 2,50 m. Bei Dachausbauten auch 2,30 m.
Ich halte das für viel zu niedrig. Das ist Landarbeiter-Hütten-Niveau und markiert sozialen Wohnungsbau. Da würde ich Depressionen kriegen.
Die Häuser, die ich plane, haben inzwischen alle mindestens 2,80 m. Diese Raumhöhe hat auch mein Haus. Das geht noch. Geht gut und gerne als bürgerlich durch. Mein aktuell geplantes hat 2,90 m. 3,00 m hab ich auch schon mal gebaut. Das ist dann schon erhaben.
Hab mal in einem Gutshaus gelebt, das hatte 3,30 m. Das war großartig. Es hat Spaß gemacht, dort einen Weihnachtsbaum von 3,20 m aufzustellen. Und das würde ich dann auch so langsam als "hoch" bezeichnen.
Richtig hohe Altbauten können durchaus um die 4 m haben.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/raumhoehe-oberklasse-im-hoehenrausch-11779846.html
Man kann auch woanders sparen. Z.B. am Dachüberstand. Da kommt auch was zusammen. Erst recht an den häßlichen, teuren Ortgangziegeln. Macht bloß keiner. Obwohl traditionell hier früher fast nur ohne Dachüberstand gebaut wurde:
Wer hat, der kann.
Naja. Eine zusätzliche Reihe 25er Steine kostet nicht die Welt. Man muß es halt nur wollen und bei der Planung darauf achten.
Du hast nicht an die lange Treppe nach ober erinnert.
In Uruguay hatte ich eine Villa besichtigt, da war der Zahler nur mit einer 10 stufigen Leiter zu erreichen. Sachen gibt es, man glaubt es kaum.
Ja. Ich habe die Treppe zwar nicht genannt, aber ich weiß natürlich, was da alles dran hängt: außerdem auch Innen- und Außenputz, Malerarbeiten, Fallrohre, Gerüsthöhe und Elektro-, Wasser- und Heizungsleitungen. :-))
Trotzdem ist es nicht wirklich teuer.
Ich weiss doch Bescheid. Zweistoeckig bauen, ist ja auch nicht uerberall erlaubt.
Wem sagst Du das. Ich hab grad so'n Fall. Manchmal könnte ich die Bauverhinderungsbehörden auf den Mond schießen - dieses bornierte Gesindel.
Diese Behoerde gab es ja in England. Natuerlich von Austen, glaube ich jeden falls?
Muss man alles aber auch ausheizen...
Lebensqualität gibt's nun mal nicht zum Nulltarif. Wer es sich noch nicht mal leisten kann, lächerliche 10% mehr an Raumvolumen im EG selbst bei heutigen hochgedämmten Baukonstruktionnen zu beheizen, sollte dringend darüber nachdenken, ob er überhaupt eine Immobilie bauen oder erwerben sollte und ob es für ihn nicht besser ist, in einen Plattenbau zu ziehen. Wenn die Finanzierung derart eng ist, fliegt einem die Nummer nämlich nicht selten aus ganz anderen Gründen um die Ohren.
a dann komm mal hier in unsere Region in Südbaden oder Schwaben. Hier sind die Räume gerade mal 2.30m hoch. Meine erste Wohnung hatte 3.80 m Raumhöhe, die nächste noch 3,15m im Altbau bis 2,70 m im Dach. In den 1930er Jahren wurde noch höher gebaut. Nach 1945 war alles fast einheitlich 2,50 m. Bis auf die Architektenhäuser. Man muss sich mit der Einrichtung und Beleuchtung auf die Raumhöhe einstellen - je niedriger umso leichter und heller sollte/könnten die Möbel sein, sonst wirkt alles rasch eng.
In meiner Stuttgarter Wohnung (Altbau von 1908) sind's 3,20 m. Nur im Arbeitszimmer hat mal jemand in den 60ern die Decke abgehängt, was mich richtig mopst. Ich vermute nämlich, dass darunter noch die alte Stuckdecke ist.
In unserem Haus in Nordengland haben wir verschiedene Deckenhöhen: Im Eingangsbereich vorne 3,00, hinter der Galerie im vorderen Bereich 6,80 und ganz vorne schließlich 7,10. Oben im ersten Stock sind's unter'm Giebel 4,00 m und im Schlafzimmer von 3,80 auf 1,90 fallend.
Das ist sehr interessant, aber nicht ganz einfach zu heizen. Aber es hat sich so ergeben. Unser Haus ist nämlich aus dem 12.Jahrhundert und war, bis wir es umgebaut haben, eine Kirche.
Wow...das stell ich mir toll vor.
Ist es auch. ;)
Allerdings kommt sowas natürlich mit einem Preis - und da meine ich jetzt nicht das finanzielle. Wir können zum Beispiel im Winter nicht das ganze Haus kuschelig warm heizen - das würde ein Vermögen kosten. Darum wird unser ganz hohes, großes Wohnzimmer im vorderen Teil des Kirchenschiffs in der kalten Jahreszeit praktisch nicht genutzt. Wir verziehen uns dann unter die Galerie (auf der sind noch mal drei Zimmer und zwei Bäder und unten unten drunter sind zwei Räume) ins Musikzimmer, in dem auch der Flügel meines Liebsten Platz gefunden hat (der mag Temperaturschwankungen nicht so sehr). Der Raum da unten ist nur drei Meter hoch und ganz gut isoliert, daher ist er ordentlich zu heizen. Aus diesem Bereich kann man dann auch in den Turm gehen, in dem unten das Büro, im ersten Stock unser Arbeitszimmer und oben das Zimmer unserer Jungs ist - alles ganz gut zu heißen, weil die Räume nicht so hoch sind und weil außerdem der Turm innen komplett isoliert wurde (außen darf man nichts verändern - unsere Kirche steht natürlich unter Denkmalschutz).
Aber wir sind's gewöhnt, dass immer jemand "Tür zu!" schreit - und dabei habe ich mal von einem ziemlich "offenen" Haus geträumt und im Sommer sind auch immer alle Türen offen. Und wir sind daran gewöhnt, dass wir auf dem Weg in die Küche durchs Kalte - das große Wohnzimmer - müssen. Unsere Küche ist nämlich in der ehemaligen Sakristei, die hinten außen an der Kirche klebt. Allerdings ist das schöne daran, dass wir da einen Wintergarten anbauen durften, so dass unser Essplatz wunderschön hell ist und wir dabei in den Garten sehen. Und es ist eine richtig große Küche, in der man auch zu viert kochen kann, ohne sich auf die Füsse zu treten.
Ansonsten gibt es noch etwas, was manche Besucher als "schwierig" empfinden, was uns aber noch nie gejuckt hat: Wie jede alte Dorfkirche ist auch unsere von einem Friedhof umgeben. Der ist nur noch teilgenutzt - Familien, die da Familiengräber haben, dürfen nach wie vor ihre Angehörigen da beerdigen (darunter ist übrigens auch die Familie meines Mannes. Seine Eltern und seine Großeltern liegen ungefähr 15 m von unserer Haustür entfernt. Und er meint, es sei doch eigentlich nett zu wissen, dass er sich da auch mal niederlassen wird) und dadurch besteht natürlich auch noch ein Wegerecht. Aber es ist nicht oft, dass da Besucher durchmarschieren - die Engländer haben's nicht so mit "Grabpflege".
Und wenn irgendjemand es "gruselig" findet, auf einem ehemaligen Friedhof zu leben - mei, uns juckt das nicht. Die Herrschaften da draußen sind ausgesprochen angenehme Nachbarn. Nicht nur, dass sie selbst keinen Krach machen - sie beschweren sich auch nicht, wenn in unserem Musikerhaushalt mal richtig was los ist. Wenn unten im Haus der Hausherr mit seinem Pianisten was einstudiert und oben im Turm einer der Knaben übt - ich vermute, dass da anderswo die Nachbarn nicht so glücklich wären (in London leben wir auf zwei Hausbooten. Die Jungs haben da glücklicherweise nur uns als Nachbarn und wir haben auf der anderen Seite einen älteren Herrn, der zum Glück schwerhörig ist. Aber sonst hätten wir wahrscheinlich schon Probleme).
Der typisch englische schwarze Humor ...herrlich.
Wenn es für euch okay ist, ist es sicher ein Traum
Richtig, Standard ist 250cm. Ab Altbauhöhe 275cm ist es ein hoher Raum.
Interessant und wichtig dabei ist, dass auch die Fenster entsprechen höher sein sollten und dadurch auch ein besserer Lichteinfall bei tiefstehender Sonne im Winter gewährleistet ist.
Ich halte 250 cm Raumhöhe für Körperverletzung.
In Hessen darf man Räume ab einer Höhe von 2,20 vermieten. Kein Witz. Mein vermieter hat unten im keller einen Raum (mit Tageslichtfenster und eigenem kleinen Bad) und hat mal überlegt den für wenig geld an einen Studenten zu vermieten (Rhein-Main Gebiet, Wohnraum ist knapp). Deshalb hatten wir das mal geschaut.
Wenn die Breite geringer als die Höhe ist = relativ hoher Raum !
Allgemeiner " hochbegriff" wäre ab 3, 40m ! bei 4,10 X 4,10 im Grund .
aber bei 4,10 x 4,10 ist die Breite nicht geringer als die Höhe? Oder habe ich einen Denkfehler? :)
voll daneben hoch steht drei vierzig !!
Danke, ich Schlussfolgere mal als Beruf Architekt. Aber gerade wenn das Budget knapp ist (heutzutage häufiger der Fall) spart man meist zuerst an der Raumhöhe. Das muss man doch beachten ;)