Aausziehen mit 19 während eines FSJ?
Hallo.
Ich bin 19 Jahre als und trete am September mein FSJ an um meine Wartezeit zum Studium zu überbrücken.
Da ich noch bei meiner Mutter wohne, das jedoch momentan von Tag zu Tag weniger einfach wird, würde ich gerne ausziehen.
Das Problem dabei sehr ihr bestimmt, mit dem Verdienst eines FSJ-lers wird das selbst mit zusätzlichem Kindergeld kaum möglich sein..
Jedoch habe ich wie beschrieben vor, danach zu studieren und kann dabei nicht auf finanzielle Unterstützung durch meine Eltern hoffen, da diese beide nicht viel Geld haben.
Habe ich irgendeine Möglichkeit auszuziehen?
7 Antworten
Wenn dein Auszug unter 25 durch dein FSJ - oder einen anderen schwerwiegenden sozialen nachweisbaren Grund nicht notwendig ist, wirst du in der Regel vom Jobcenter keine Zusicherung für die Kostenübernahme für eigenen angemessenen Wohnraum bekommen.
Was würdest du denn an FSJ - Taschengeld bekommen, was würde eine kleine Wohnung oder ein WG - Zimmer bei dir kosten und bestünde ggf.noch die Möglichkeit das du nebenbei noch ein paar Stunden einer Nebenbeschäftigung nachgehst ?
Würdest du mit deinem FSJ - Gehalt + Kindergeld deinen Bedarf nach dem SGB - ll decken können, also deinen dann erhöhten Regelbedarf für den Lebensunterhalt + deine Warmmiete, dann würdest du die Zusicherung zur Kostenübernahme vom Jobcenter nicht benötigen und hättest dann ggf.auch noch Anspruch auf eine monatliche Aufstockung.
Denn dein FSJ - Taschengeld würde beim Jobcenter nur über 200 € auf deinen Bedarf angerechnet ( Freibetrag beträgt 200 € beim ALG - 2 Bezug und z.B. FSJ - Gehalt ) und andere sonstige Einkommen wie Kindergeld usw.dazu addiert, egal ob du weiter bei deiner Mutter oder in eigener Wohnung / WG - leben würdest.
Könntest du nebenbei noch etwas Geld verdienen und hättest dann einen Mietvertrag über selber bewohnten Wohnraum, dann könntest du ggf.auch das Mindesteinkommen fürs Wohngeld ( hat mit dem Jobcenter nichts zu tun ) erreichen, könntest du natürlich auch, wenn du ein dementsprechend hohes FSJ - bekommen würdest und mit dem Kindergeld von min.204 € das Mindesteinkommen erreichen würdest.
Du bräuchtest dafür dann min.80 % deines Bedarfs nach dem SGB - ll, dass wäre dann der derzeit volle Regelbedarf für den Lebensunterhalt von 424 € + deine Warmmiete und davon dann min.diese 80 %.
Das größte Problem wirst Du wohl eher damit haben, aktuell einen Vermieter bzw. eine WG zu finden - ohne wirklich geregeltes und ausreichendes Einkommen zu haben.
Wenn Du dann studierst, wirst Du wahrscheinlich Anspruch auf Bafög haben, dann sieht die Sache schon wieder anders aus. Wohnung oder WG-Zimmer, wollen aber auch eingerichtet werden - hast Du Ersparnisse?
Stress mit den Eltern ist nichts ungewöhnliches in Deinem Alter. Wenn man mit 19 allein leben will, so ist das verständlich. Der Stress wird sich dann aber auf ein andere Gebiet verlagern....
Freude mal mit den Leuten vom FSJ. Eventuell können die Dir helfen.
Als mein Sohn seinen Bundesfreiwilligendienst in einem Jugendzentrum machte, war einer aus Russland auch dort. Der konnte auf dem Gelände des Jugendzentrum kostenlos in einem Bauwagen wohnen. Dafür machte Sergej dann immer die Sonntagsdienste. Das hieß, dass er die Tiere des Zentrums zu versorgen hatte.
https://oeko-bundesfreiwilligendienst.de/einsatzstelle/kinder-und-jugendhaus-lehmbau/
* Sprech mal mit... (die unsägliche Autokorrektur mal wieder)
Zum Beispiel wurde denjenigen, die in einem Altenpflegeheim des Diakonischen Werks ein FSJ machten, Zimmer zur Verfügung gestellt.
Manchmal kann man mit alten Menschen in einer WG wohnen, die Hilfe und Unterstützung brauchen.
Eine Möglichkeit wäre, Wohngeld zu beantragen.
Dafür braucht man allerdings ein Mindesteinkommen, wozu aber das FSJ-"Einkommen" meist nicht ausreicht.
Mit einem Nebenjob ist es dann aber möglich, über die Grenze zu kommen. Damit wäre der Weg für Wohngeld grundsätzlich frei.