Zertifikate Sparplan - sinnvolle Geldanlage?
Hallo zusammen, was haltet ihr von Zertifikate-Sparplänen. Sinnvolle Geldanlage mit guter Gewinnaussichert oder ähnlich wie ein Fondsparplan? Überlege monatlich etwas Geld in so einen Sparplan bei der DAB-Bank einzuzahlen aber würde gerne noch ein paar Meinungen einholen, auch bzgl. des Anbieters wenns geht.
Vielen Dank!
2 Antworten
Zertifikate sind nur Wetten in Form von Inhaber-Teilschuldverschreibungen. Sie stellen keinen Sachwert dar. Sie sind sehr schwer verständlich, die Sicherheit ist nur abhängig von der Bonität des Emittenten, sie unterliegen nicht dem Einlagensicherungsfonds, die wirklichen Kosten sind meist versteckt. Bei den meisten Zertifikaten mit Aktien werden die Dividenden, die in der Regel doch dem Kunden gehören, von den Banken in die eigenen Taschen geschoben. Deswegen sind Zertifikate überhaupt keine guten Investitionen. Lehmann Brother sollte eine Lehre sein. Es gibt einfache sehr transparente Anlagen mit übersichtlichen Kosten, z.B. Aktienfonds. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 500.000 Zertifikate. Damit hat Deutschland mehr Zertifikate als der Rest der Welt zusammen.. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/185250/umfrage/produktzahl-auf-dem-zertifikatemarkt-2011/
Fakt ist: Zertifikate sind Geldwerte. Zertifikate sind nicht einlagengesichert. Zertifikate sind hochkompliziert und werden in den meisten Fällen nicht verstanden.
Lehman Brother: Die Bank ging natürlich nicht an den Zertifikaten zugrunde. Aber die Menschen die in Lehman Brother Zertifikate investiert waren. haben ihr Geld verloren. Weil sie nicht wussten in was sie investiert waren. Das kann ihnen mit Investmentfonds nicht passieren.
Es ist mir sowieso nicht klar, warum Zertifikate in Deutschland so beliebt sind. Wir haben soviel Zertifikate wie der Rest der ganzen Welt zusammen und das obwohl kaum einer sein Zertifikat versteht. Ist das nicht verrückt.
Von mir aus können alle Menschen in Deutschland Zertifikate kaufen. Von mir bekommen sie keins. ich halte diese Papiere für ein Produkt, das wirklich niemand benötigt.
Ja, das ist in der Tat verrückt... vor allem wenn man sich die dazu erfolgende Beratung noch anschaut. Aber die Gier regiert eben wieder, wenn man von 2009 bis 2010 praktisch nur einen Aufwärtstrend gesehen hat. Die Flut hebt alle Boote :-)
Die DAB bietet ja eine ziemliche Palette von Zertifikaten für das Besparen an. Wenn Du einen Tracker auf einen etablierten Index (MSCI World, S&P 500, Stoxx 600, Eurostoxx 50, DAX, ...) meinst, dann ist das im Prinzip ok, aber dafür kannst Du auch einen ETF besparen. Dieser ist - weil Sondervermögen - im Gegensatz zu den Zertifikaten gegen Emittentenausfall geschützt und kann - bei geeigneter Wahl - auch Ausschüttungen tätigen.
Nutze doch einfach das aktuelle ETF/ETC-Angebot der DAB für Deinen Sparplan, denn dort finden sich eben diese wesentlichen Indices bei db x-trackers oder Comstage ohne Gebühren.
https://www.dab-bank.de/angebote-produkte/anlegen/sparplan/etf-etc-aktion.app.html
Im Prinzip stimme ich Deiner Konklusion zu, daß man für langfristige Investments wie Sparpläne auf Fonds setzen sollte, aber die Worte zwischendrin erzeugen einen heftigen Widerspruch bei mir, denn Derivate per se zu verteufeln, ist meiner Meinung nach polemischer Nonsense.
Lehman Bros ging nicht zugrunde, weil man Index-Tracker verkauft hat oder Discount-Zertifikate. Das war eine ganz andere Klasse von bereits sehr riskanten Basiswerten und noch riskanteren Zertifikatskonstruktionen.
Ein Tracker auf z.B. den DAX Performance-Index bietet durchaus eine Partizipation an Dividendenausschüttungen. Da hier sogar keine jährliche Besteuerung der Ausschüttungen (wie bei einem Fonds) besteht, sondern erst beim letztlichen Verkauf abgerechnet wird, hat man sogar ggf. mehr davon als bei Fonds.
Short-Zertifikate bieten zudem die Option einer Absicherung gegen Kursverluste.
Klar ist, daß man bei Zertifikaten genau verstehen sollte, was man da kauft (wie doch bei jedem Investment). Aktien und Fonds sind da ggf. klarer. Aber wenn ich mir die Nebengeschäfte diverser Fonds anschaue, dann ist das ja auch nicht immer so ganz transparent.
Man kann doch auch nicht pauschal Aktien der Hölle zuordnen, nur weil es Pennystocks im OTC-Handel gibt, die Anleger regelmäßig um ihr Geld bringen.