Sparkasse Bausparvertrag Abzocke?!
Hallo zusammen!,
letztens konnten mich die "Finanzberater" der Sparkasse überreden einen Finanzcheck durchzuführen.
Da ich bereits ein Haus habe, hab ich in einem Bausparvertrag eigendlich keinen Sinn gesehen...für besondere Ausgaben ist genug Geld zurückgelegt.
Naja, dann hab ich mir das mal angesehen...
Bausparsumme: 30.000€, sparzins 0,25% pa, Jährliche Gebühr 7,95€, Abschlussgebühr: 300€ (1% der Bausparsumme), Manatlicher Sparbeitrag 50€. Theoretische Laufzeit 50 Jahre, bei 50€ im Monat.
Ich würde also pro Jahr bei 50€ EInzahlung im Monat, jährliche Zinsen i.H.v. 1,50€ bekommen.
Wo habe ich da den Vorteil bei? Ich spare 30.000€ und habe insgesammt kosten i.H.v. 300€+322,50€ (Jährliche Gebühr minus Zinsen). Gesammtkosten 622,50€.
Tut mir leid, aber ich erkenne da keinen Vorteil...habe dem Berater auch gesagt, das ich kein Interesse an einer Anschlussfinanzierung mit 0,5% weniger Zinsen zum Normalzins habe.
Also wo liegt der Vorteil darin?
8 Antworten
letztens konnten mich die "Finanzberater" der Sparkasse überreden einen Finanzcheck durchzuführen.
Tja, lerne draus: Mir hat "meine" Sparkasse auch schon X-Mal einen Finanzcheck angeboten. Ich wußte allerdings, dass es in erster Linie darum ging, meine Gesamtfinanzlage zu erkunden und mir dann irgendeinen provisionsträchtigen Schrott anzudrehen. Daher habe ich meinem Sparkasse-"Berater" durch die Blume wissen lassen, dass ich mich lieber häuten als von ihm checken lassen würde. Um ihn zusätzlich zu necken nutze ich mein Girokonto dort vorwiegend als Transferkonto, dh, es kommt viel Geld rein und taggleich wieder raus. Seitdem mag er mich nicht mehr. Das macht mich traurig, aber ich habe beschlossen trotzdem weiter leben zu wollen. Wenn Dir demnächst wieder mal ein Check angeboten wird, dann geh einfach nicht hin.
Und um konkret zu werden:
Abschlussgebühr: 300€ (1% der Bausparsumme)
So was läßt man als "Berater" doch nicht liegen, zumal Kleinvieh ja auch Mist macht. Es gibt bestimmt noch viele andere Kunden die arglos zur (Provisions-)Schlachtbank gehen.
Den Vorteil hat Dein Berater, da er unmittelbar von der Abschlussprovision profitiert. Je höher die Bausparsumme, desto höher der Verdienst für ihn. Dein Vorteil: Du hast einen sehr dankbaren Finanzberater gegenüber sitzen!
Das es auf Deinen Vorteil nicht ankommt, kann man schon an der sinnfreien monatlichen Sparleistung von € 50 erkennen. Das ist für diese BSV-Summe viel zu wenig! Gehen wir davon aus, dass es Zweck eines BSV ist, später mal ein Bauspardarlehn aufzunehmen, dann wird dabei ungefähr ein angespartes Bausparguthaben von ca. 40 %, also € 12.000 und eine "längere" Ansparphase für die sog. Zuteilungsreife vorausgesetzt. Die Ansparphase würde bei Deinen Mickerzinsen etwas weniger als 20 Jahre dauern.
Nun ist Dir nicht klar, ob Du einen Sparzins von 0,25 % p.a. oder jährliche Zinsen von 1,50 % bekommst. Das solltest Du klären.
Anschlussfinanzierung mit 0,5% weniger Zinsen zum Normalzins
Es gibt keinen Normalzins! Jedes Institut rechnet anders, auch beim gleichen Kunden. Es ist also sehr fraglich, ob Deine Sparkasse im Vergleich zum Markt einen vergleichsweise günstigen Normalzins anbietet. Und die übrigen Komponenten einer Bau-/Anschlussfinanzierung sind bei dieser Aussage auch völlig undefiniert: Kreditlaufzeit, Zinsbindungsdauer, Tilgungsquote und Beleihungsgrenze. Möglicherweise kann Dir die Bausparkasse die - theoretisch - gewünschte Kreditlaufzeit und Festzinslaufzeit von 30 Jahren und 2 % Tilgung gar nicht bieten.
Und es ist ja klar, dass Du mit Deinen mickerigen Guthabenzinsen (von 0,25 % p.a.) später den Zinsvorteil von x % vorab bezahlt hast. Da wird Dir nichts geschenkt, sondern nur als "virtuelle Vergünstigung was eingepackt"! Abzocke ist es nicht, aber Kundenverdummung.
Hallo an alle,
bitte eine extra Runde Mitleid für die Bank-"Berater", "...die nur an das Geld der Kunden wollen, egal wie." Zitat André Kostolany
Wie gierig und skrupellos muß man sein, um als "Berater" bei einer Bank zu arbeiten???
wenn alle Kunden der Sparkassen so akribisch hinterfragen wie du, dann läuft das Konzept der Banken aus dem Ruder. Willst du daran mitwirken, ein Schuldiger sein ? ;-)))
Vielen Mitarbeitern der Banken geht es so : es wird ihnen ne Liste auf den Schreibtisch geknallt wird mit den Worten "das sind alle deine Kunden ohne Bausparer .... ruf die mal an!"
Sie stehen unter einem massiven Verkaufsdruck. Du hast berechtigte Zweifel und hinterfragst, fällst somit durchs Raster, Pech für den Finanzberater, gut für dich !!! Aber auf der Liste stehen ja noch weitere potenzielle Bausparer, irgendwer sorgt schon für ein Erfolgserlebnis !
Gruß ! K.
Das einzige Argument für dich wäre, dass die 0,5 % weniger Zins zum Normalzins auch mal 5,5 % werden könnten, wenn die Zinsen entsprechend steigen. Was aber nur Sinn macht, wenn du diese Art der Versicherung zum einen brauchst und sie zum anderen auch in der Höhe (30.000 € ist nicht die Welt) Sinn macht.
Ich denke, der Berater sollte mehr Bausparverträge verkaufen und das - vielleicht auch, dass bei dir sonst nichts oder auch nur mit nichts mehr zu holen ist - ist der Grund für die "Beratung".