Sparbuch, welches auf den Enkel läuft, wird von Großmutter, welche das Sparbuch für den Enkel angelegt hat, aufgelöst. Besteht dennoch Anspruch auf das Geld?
Hallo,
wie ich von meiner Mutter erfahren habe, hat meine Oma vor geraumer Zeit ein Sparbuch für mich angelegt, welches ich mal erhalten sollte, wenn ich erwachsen bin. Hierfür musste meine Mutter als meine Erziehungsberechtigte bei der Sparkasse dafür unterschreiben, dass dieses Sparbuch auf meinen Namen läuft. Das Sparbuch hatte jedoch all die Jahre immer meine Oma in ihrem Besitz.
Mittlerweile bin ich 31 und ich habe jetzt erfahren, dass dieses Sparbuch bis auf 7 Euro geleert wurde und dass mir das Sparbuch jetzt übergeben werden soll, damit ich es auflöse, da ich angeblich die einzige Person bin, die es auflösen kann.
Ich bin auf das Geld, welches auf dem Sparkonto war (ca. 20.000 €), nicht angewiesen, da ich selber gutes Geld verdiene und ich möchte das Geld auch nicht. Ich habe jedoch die Befürchtung, dass meine raffgierige Tante meine Oma dazu gedrängt hat, dieses Sparbuch leerzuräumen und das Geld bei sich zu Hause zu lagern. Denn im Falle des Todes meiner Oma ist meine Tante die einzige zutrittsberechtigte Person zu der Wohnung und wird sich das Geld unter den Nagel reißen.
Ich möchte das Geld wie gesagt nicht für mich, aber ich würde es meiner Mutter übergeben, da sie es besser gebrauchen kann als ich. Ich habe aber die Befürchtung, dass meine Tante das ganze "inoffizielle" Vermögen meiner Oma, welches als Barbestand in ihrer Wohnung versteckt ist, an sich nimmt und meine Mutter dann im Falle eines Erbstreits dumm aus der Wäsche schaut, weil meine Oma ihre Konten nahezu leergeräumt hat und es somit kein großes offizielles Erbe gibt, welches es aufzuteilen gibt.
Jetzt meine Frage: Habe ich dennoch irgendwie Ansprüche auf das Geld, um es vor meiner Tante in Sicherheit bringen zu können, sodass meine Mutter das Geld erhält?
Zusatzfrage ganz außerhalb des ursprünglichen Sparbuch-Themas: Wie verhält es sich mit dem Barbestand meiner Oma? Der ist ja im Grund genommen ihr Vermögen und müsste unter den Erben gerecht aufgeteilt werden (zumindest die Pflichtteilte, falls ein anderslautendes Testament vorliegt). Falls ich jetzt die Geldkassette mit dem ganzen Geld finde und es für die Nachwelt dokumentiere, wie viel Geld in Wahrheit meine Oma besitzt, kann ich dann damit verhindern, dass sich meine Tante das ganze Bargeld unter den Nagel reißt, sobald meine Oma stirbt?
Vielen Dank für die Antworten, falls mir da jemand helfen kann.
2 Antworten
Wenn ich Deinen Sachverhalt richtig gelesen habe, leben alle noch. Deine Oma, Deine Tante und Deine Mutter.
Deine Oma hat für Dich mal ein Sparbuch eröffnet, was auch wirklich auf deinem Namen war (daher die Unterschrift der Erziehungsberechtigten), aber Deine Oma hatte weiterhin Vollmacht.
Nun ist es leer.
Also gehst Du zur Sparkasse, löst es auf und lässt Dir ausdrucken, was darauf bewegt wurde. Dann siehst Du, wann es leer geräumt wurde.
Somit kannst Du Deine Oma bei Gelegenheit fragen, wozu sie das viele Geld denn gebraucht hat und ob sie sich dafür etwas schönes gekauft hat.
Unklar ist auch, warum nur Deine Tante ins Haus der Oma darf, wenn ihr mal etwas zustößt. Deine Mutter hätte das gleiche Recht.
Die Nachfrage bei meiner Oma, wofür das Geld benötigt wurde, wäre dann für mich lediglich ein rein informativer Gewinn, jedoch könnte ich daraus keine weiteren Ansprüche ableiten, richtig?
Genau richtig.
Besteht denn von Dir überhaupt Kontakt zu Oma?
Beim Sparbuch verhält es sich so, dass man, wenn man im Besitz des Sparbuches ist, über das Geld verfügen kann.
Meiner Meinung nach wurde die Schenkung von Oma an Dich nie vollzogen, so dass Du vermutlich keinerlei Ansprüche auf das Geld herleiten kannst.
Außer auf die 7 Euro, die wurden Dir übergeben, die Schenkung ist also vollzogen. 😜😁
Wenn Du jetzt und heute eine Geldkassette mit Inhalt findest, sagt das nichts über das Vermögen zum Todeszeitpunkt aus.
Denn Oma kann das Geld nach belieben ausgeben und verschenken.
Ja ich habe noch regelmäßig Kontakt zu meiner Oma und besuche sie auch oft. Man merkt aber halt schon, dass sie sehr stark unter dem Pantoffel meiner Tante steht. Sie schreibt ihr oft vor, was meine Oma tun oder unterlassen sollte und was das Beste für sie sei.
Das mit dem Sparbuch habe ich leider schon so befürchtet, dass man da nichts mehr machen kann. Ich werde es dennoch nicht auflösen, sondern weiterhin aufheben. Wer weiß, wozu es noch brauchbar ist. :D
Der Hinweis mit der Geldkassette ist leider schade. Ich hatte die Hoffnung, dass man meiner Tante damit irgendwie zuvorkommen kann.
Dennoch vielen Dank für die schnelle Antwort
Ja, es leben noch alle oben erwähnten Familienmitglieder.
Die Nachfrage bei meiner Oma, wofür das Geld benötigt wurde, wäre dann für mich lediglich ein rein informativer Gewinn, jedoch könnte ich daraus keine weiteren Ansprüche ableiten, richtig?
Warum nur meine Tante nach dem Tod meiner Oma in die Wohnung darf, hat mir meine Oma damit erklärt, dass meine Tante dann in diesem Fall auch Zutritt und Zugriff auf alle notwendigen Dokumente hätte und alle weiteren organisatorischen Dinge abklären könnte, die in einem Todesfall zu erledigen sind. Ich fand es auch mehr als merkwürdig, habe aber diesbezüglich keine weiteren Anmerkungen gemacht.