Poco Domäne CommerzFinanz Kredit - ohne Weiteres kündbar?
Hallo,
es geht nicht um mein Anliegen sondern das um meiner älteren Nachbarin, die sich leider dummerweise einen Kredit andrehen lassen hat, den sie nunmehr gerne loswerden will. Sie hat im Dezember 2013 bei Poco Domäne ein Sofa mit Kaufpreis 899,99 Euro erworben. Dieses hat sie nicht bar erworben sondern mittels Verbraucherkredit über die Commerz Finanz GmbH. Sie dachte zum damaligen Zeitpunkt, sie würde lediglich in Raten die 899,99 Euro abbezahlen und ist mit der letzten Rate dann auch fertig.
Tatsächlich hat sie aber einen Verbraucherkredit mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 3500,00 Euro abgeschlossen. Hinzu kommen knapp über 287 Euro Zinsen. Mit dem Darlehen verbunden ist das Sofa mit dem Betrag von 899,99 Euro.
Knapp 30 Euro gehen monatlich von ihrem Konto. Zählt man alle bisherigen Monate zusammen ist das Sofa bereits abbezahlt, denn rund 1700 Euro wurden bereits gezahlt.
Die Karte bzw. der Kredit wurde sonst nie angetastet und für nichts weiter gebraucht.
Normalerweise hat sie ja nun ein Guthaben in Höhe von knapp über 800 Euro. Sie würde den Kredit nun gerne kündigen, fragt sich aber ob das ohne Weiteres möglich ist. Klar, kündigen kann man laut Vertrag jederzeit ohne Einhaltung einer Frist. Aber, die Frage die sich stellt, ist, ob man durch die Kündigung den Differenzbetrag (3500 Euro plus Zinsen minus den bisher bezahlten Raten) zurückzahlen muss? Das Geld des übrigen Verfügungsrahmens wurde ja nie angetastet bzw. nie in Anspruch genommen.
Also ihre Vorstellung war, dass sie kündigt und das Guthaben rücküberwiesen bekommt (abgesehen von eventuellen zusätzlichen Kosten für Zinsen, die anfallen würden). Oder muss man tatsächlich den restlichen Betrag komplett zurückzahlen (auch wenn dieser nie angetastet wurde)?
Ich freue mich auf hilfreiche Antworten!
2 Antworten
Ich hatte neulich mal intensiver nach Commerz Finanz Kreditkarte gegoogelt.
Die machen scheinbar in vielen Märkten sog. 0%-Finanzierungen. Sie finanzieren das offenbar dadurch, dass sie ungefragt eine Kreditkarte mitschicken (für deren Nutzung Zinsen von ca. 17% anfallen) und auch eine Kreditausfallversicherung in den Verträgen unterbringen.
Google das mal. In einem Fall hatte ich gelesen, dass durch die Einschaltung eines Ombudsmannes etwas erstattet wurde.
Wo hakt es denn an der Sachverhaltsdarstellung? Ich glaube es macht keinen Sinn den Ombudsmann anzuschreiben, da nach so langer Zeit eigentlich ja davon ausgegangen werden kann, dass die Person den Kredit bewusst unterzeichnet eingegangen ist.
Ich denke mal bei einer Kreditablösung müsste man den restlichen Betrag begleichen. Auch wenn dieser ja eigentlich nie Anspruch genommen wurde...
Sie soll also einen Kredit ablösen, den sie nicht in Anspruch genommen hat? Genau da hakt es doch.
Außerdem möchte ich fast wetten, dass es sich bei den 30,-€ um eine Kreditausfallversicherung handelt. Das entspräche dem, was ich so gelesen hatte.
Ich will mich aber auch nicht weiter aufdrängen. Was Du als sinnvoll empfindest, entscheidest Du ja selbst.
Also in Anspruch genommen hat sie den Kredit natürlich. Aber eben keine über die 899,99 Euro hinausgehenden Zahlungen.
Genau hier liegt der Verständnisirrtum bei diesem Kredit und beim Verständnis des von Andri123 Geschriebenen. Der Anfangskredit für das Sofa von ca. € 900 wurde zusätzlich belastet mit der kompletten Summe für die Kreditausfallversicherung von - sagen wir - 30 x € 30 = 900 plus Zinsen auf mindestens diesen zweiten Kreditteil von € 900.
Es wurde von POCO nur geschrieben, dass der Sofakauf auf Kredit Null Prozent Zinsen kostet. POCO hat nicht geschrieben, dass der Kredit gar nichts kostet. Im Kleingedruckten stehen etwa noch Kosten für Kontoführung, Bearbeitung, Vermittlung oder eine Kreditversicherung. Und mit einen Kauf- und Kreditwiderruf ist es spätestens 14 Tage nach Kauf vorbei.
Das heißt man hat denselben Betrag für die Kreditausfallversicherung zu zahlen? Das ist ja heftig...
Nein, nicht "man". Es kommt konkret auf die Versicherung, deren Betragsgefüge und Risikoeinschätzung an. Überlege mal das teurere, weil höhere Sterberisiko von "ältere Dame" gegenüber "Mittvierziger". Aber vielleicht sind POCO-Kunden auch alle gleichermaßen risikobehaftet.
Auf jeden Fall muß die Dame jetzt mal aus den Verträgen raus. Da Du unsere Antworten nicht verstehst und dieser Laden wohl nicht besonders servicefreundlich ist, würde ich empfehlen, dass Du die Dame mal zur Verbraucherzentrale begleitest. Das ganze wird dort sicher bekannt sein. Und bitte die Vertragesunterlagen und Kontoauszüge mitnehmen.
Das ist m.E. schon Abzocke und die Methoden sehr grenzwertig. Aber legal scheint es zu sein. Das hat mit poco übrigens wenig zu tun, auch viele andere Märkte bieten das an, u.a. Bening, saturn und sowas. Was ich als Frechheit empfinde. Ich hatte aber auch viel dazu gelesen.
Wenn sie damals einen Kredit über 3.500 Euro abgeschlossen hat und davon ein Sofa mit 900 Euro bezahlt wurde, sollte auf ihrem Konto die Differenz gelandet sein.
Alle anderen Überlegungen sind nicht plausibel. Ein Kredit kann nie ein Guthaben aufweisen.
Nein. Es handelt sich um eine Cash Card. Den Kredit bekommt man nicht ausbezahlt. Man muss vor Ort mit der Karte etwas kaufen und m. W. n. ist die Karte auch nur auf Poco beschränkt. Das Geld steckt somit auf dem Konto, der zu dieser Cash Card gehört...
Hatte ich bereits ebenfalls gelesen. Trifft aber nicht so konkret auf diesen Fall zu bzw. schlauer werde ich daraus leider auch nicht.
Im Übrigen ist es mittlerweile wohl nicht mehr Commerz Finanz sondern Consors.