Elementarschadenversicherungspflicht. Werden die Beiträge tragbar sein?
Wegen der Katastrophe im Ahrtal 2021 und nun den Überschwemmungen in Bayern udn Baden Württember ist eine Pflicht zur Elementarschäden im Gespräch.
Aber wenn alle in den gefährdeten Regionen in diese Versicherungen eintraten, steigen ja auch die Risiken bei den Versicherungen. Wird das tragbar bleiben?
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Nur so sollte es kommen. Sonst werden wir hier in Norddeutschland wieder mal den Süden mit finanzieren, wie es beim Strom der Fall ist.
Warum sollen wir hier im Flachland eine Versicherung für Hochwasser bereithalten. Wenn hier 150l pro qm fallen, laufen Wiesen und Felder voll. Einige Feldwege werden dann gesperrt und die Schifffahrt auf der Weser eingestellt.
M. W. sichern sich die Vers. wiederum bei den großen Rückversicherern wie Münchener Rück, Schweizer Rück., etc. ab. Und für die sind das dann eher Peanuts(?)
Oder es werden evtl. Catbonds aufgelegt. Siehe z. B. https://www.ubp.com/de/glossar-assetklassen/cat-bonds-oder-katastrophenanleihen
Ein Aspekt unter vielen:
Ich lese dazu, dass es in Baden-Würtemberg bis 1993 eine solche Versicherungspflicht gab und dass die Quote dort immer noch bei 93% liegt.
Das spricht zumindest gegen das Gegenargument, es sei unbezahlbar.
Es gibt keine gefährdeten Regionen. Du meinst vermutlich, dass in einer Pflichtversicherung auch die Versicherungsschutz bekommen würden, die bisher keinen Schutz bekommen.
Deshalb ja Pflichtversicherung. Wenn sich - wie bis 1994 die Feuerversicherung - jedes Gebäude gegen Elementarschäden versichert sein muss, würden zwar erst einmal die profitieren, die bisher aufgrund der Lage keine Absicherung bekommen. Weil dann aber alle Eigentümer auch Beiträge zahlen würden, wäre das Thema für Versicherungen tragbar.
Thema wird sicherlich, ob die, die bisher aufgrund ihrer Lage nicht versichert werden einen Risikoaufschlag zahlen. Mit Blick darauf, dass die auch die großen Gewinner der Änderung wären, fände ich das gut. Bisher hilft ja oft der Staat, also ich und das finde ich - schon weil andere gegen Elementarschäden versichert sind - deutlich schlechter als eine Versicherungspflicht.
Wenn Versicherer massenhaft Kunden annehmen müssen, die sie unter normalen Bedingungen entweder abgelehnt oder nur zur horrenden Selbstbehalten oder Zuschlägen genommen hätten, kann es mathematisch ja gar nicht anders laufen, als dass die Beiträge im Kollektiv steigen.