Darf der Chef bestimmen wer wieviel von meinem Trinkgeld bekommt?
Hallo, ich bin in einem Restaurant im Service beschäftigt und mein Chef möchte, dass ich mein Trinkgeld in gleichen Teilen mit meinen Kollegen teile. Dazu möchte ich sagen, dass ich mein eigenes Wechselgeld mitbringen muss, ständig irgendwelche Rechnungen von Einkäufen vorstrecken muss etc. Wir haben ausser meinem Portemonaie ansonsten keine Kasse bei uns im Laden. Mit einer anderen Kollegin sind wir die einzigen Festangestellten und wir haben drei studentische Aushilfen, die alle erst seit ein paar Wochen bei uns aushelfen. Dem Chef habe ich gesagt, dass eine fifty fifty aufteilung für mich nicht in Frage kommt, da meine Kollegin und ich zwischen 10-14 Stunden jeden Tag im Restaurant malochen (bitte entschuldigt diese Ausdrucksweise). Und die Aushilfen kommen immer erst wenn alles fertig ist und gehen immer sobald nicht mehr viel los ist. Außerdem liegt die ganze Verantwortung der Kasse in meinen Händen. Wenn da was fehlt, muss ich alleine dafür aufkommen und ich muss jeden Tag in meiner Freizeit zur Bank zum Geld wechseln. Heute hat der Chef angekündigt, das er ab nächster Woche auch Trinkgeld haben wolle. Langsam werde ich den Eindruck nicht los, dass er meiner kollegin und mir den Tipp nicht gönnt. Ach und eine Aushilfe hat mir erzählt, dass der Chef beim Vorstellungsgespräch einen super geringen Stundenlohn genannt hat und er hätte dann gemeint, aber dafür ist das Trinkgeld hier super... Der kann doch nicht einfach über Geld verfügen was ihm gar nicht gehört. Ich sehe das so, dass meine Kollegin und ich zuständig sind dem Chef seine Aushilfen mit zu bezahlen. Wie seht ihr das?
3 Antworten
Bekommen die Aushilfen nicht selbst auch Trinkgeld?
Grundsätzlich wird das Trinkgeld dir vom Gast für deine Serviceleistung gegeben. Es ist also dein Verdienst. Ich kenne es aber auch, dass der Service dem Küchenpersonal was vom ihren Trinkgeldern abgeben, da der Koch z.B. keinen Kontakt zum Gast hat und somit keine Chance auf Trinkgeld hat. Ich denke aber nicht, dass ihr dazu verpflichtet seid. Das Trinkgeld ist auch nicht dazu da, zu niedrigen Grundverdienst aufzubessern.
Das Trinkgeld ist eine gesetzliche Grauzone, dennoch ist dies eigentlich vorher abzusprechen und entweder es wird von allen gesammelt und danach auf alle gleichmäßig Arbeitenden aufgeteilt (eig. ohne Chaff) oder die individuell beschenkte Person darf dies behalten (so kenne ich das).
Dass dein privates Geld für das Wechselgeld herhalten muss ist meines Wissens nach gar nicht rechtens und da würde ich mich an deiner Stelle mal schlau machen.
Junge Junge, was ist denn bei euch los?
Euer Chef macht sich das aber ganz schön einfach, aber das liegt wohl auch an dir, du bist zu Gutmütig.
Ich würde ab sofort:
Kein privates Wechselgeld mehr bei der Arbeit haben, das ist totes Kapital das der Chef zur Verfügung stellen muss.
Kein Kleingeld mehr bei der Bank holen, wenn dann nur während der Arbeitszeit.
Keine Rechnungen mehr vorstrecken, das ist einzig Sache eures Chefs.
Der Chef sollte sich eine vernünftige Kasse anschaffen, denn dein Portemonnaie ist keine Kasse für das ganze Geschäft, sondern nur für dich zum Kassieren.
wenn du das Trinkgeld mit den Kollegen (außer mit der anderen Festangestellten) teilst, dann nur das was zu der Zeit an Tipp reinkommt in der Zeit wo die Aushilfen auch ihren Dienst machen.
Die Küche solltet ihr aber bei der Aufteilung von Trinkgeld berücksichtigen.