Ich bin gerade in dem Alter, in dem viele Bekannte und Freunde Familien gründen und sich die Frage stellen, wie sie sich Immobilienmäßig aufstellen wollen.
Ich bin manchmal erstaunt wie verbreitet der Traum vom Eigenheim dann doch ist. Und obwohl (oder vielleicht gerade weil) ich selbst so aufgewachsen bin, verstehe ich dieses Lebensziel nicht. Wahrscheinlich ist es vor allem eine Lifestyle-Präferenz, die die Häuschen-Fraktion von der Innenstadt-Fraktion unterscheidet.
Aber auch rein finanziell erscheint es mir total irrsinnig, was viele machen: allen freien Cash als Eigenkapital einsetzen und eine halbe Mio Kredit, um dann im Vorort oder Umland zwei Autos zu brauchen und überall hin fahren zu müssen. Die Objekte sind regelmäßig ähnlich teuer wie gute familientaugliche ETWs in innerstädtischen Lagen. Aber die mit diesem Lifestyle verbundenen „Betriebskosten“ scheinen mir durchaus beträchtlich, was Fahrtzeiten/-kosten und auch Instandhaltungskosten, Energiekosten etc angeht. Abgesehen davon dauert die Kinderphase doch nur 20 Jahre, und danach ist so ein Haus auch schnell überdimensioniert.
Übersehe ich da irgendwas?
Oder ist der Traum vom Einfamilienhaus wirklich vor allem ein irrationales Phantasma, das nur dann Sinn ergibt, wenn man den Lifestyle im Vorort und Pendeln richtig geil findet?