Was man alles hätte machen sollen und können (umtauschen, beobachten, informieren, rechtzeitig verkaufen) hilft der Fragestellerin wohl nicht mehr so richtig.
Fest steht, dass ein normaler Verkauf über eine Börse wohl nicht mehr möglich ist. Wenn der Kauf nach 2009 stattgefunden hat, wäre ein realisierter Verlust auch steuerlich nutzbar, insofern ist die Situation doppelt ärgerlich und die Frage nach anderen Möglichkeiten sehr verständlich und berechtigt.
Meine (leider nur theoretische) Antwort: Ein privater Verkauf ist sicher nicht die Regel, aber generell durchaus machbar. Dazu wäre ein Kaufvertrag erforderlich, der auch die Modalitäten des Transfers beinhaltet. In der Praxis erteilst Du dann Deiner Bank einen Auftrag zur Übertragung in ein fremdes Depot (besorg' Dir einfach mal so einen Auftrag, bei Online Banken kann man sowas downloaden).
Übertragungen in ein fremdes Depot werten Banken immer als steuerlichen Verkauf ! Das gilt auch schon bei der Übertragung von einem Gemeinschaftsdepot (z.B. bei Ehegatten) in ein Einzeldepot oder anders herum.
Welchen Kurs die Bank dabei in deinem Fall verwendet, kann ich Dir auch nicht sagen. Eigentlich könnte es nur der offiziell verfügbare ( 0,00) sein oder man fragt nach dem Kaufvertrag. Beides wäre ja für Dich okay.
Ob das wirklich funktioniert, kann ich Dir aber auch nicht sagen. Wie gesagt: Ist nur Theorie. Sicher ist auch mehr als fraglich, ob diese Aktion nicht als Gestaltungsmissbrauch zu werten wäre. Andererseits bekommt das Finanzamt von den Details ja gar keine Information, denn die Bank stellt ja nur eine Summen-Bescheinigung aus und keine einzelnen Transaktionen.
Ich habe selber auch noch ein paar solcher Positionen, die aber alle vor 2009 gekauft wurden. Da hilft dann wohl gar nichts mehr.
Ich wünsche Dir viel Erfolg !
Gruß, Peter Ranning