Suche dir ganz dringend über Google, oder mit Hilfe der Kassenärztlichen Vereinigung deines Bundeslandes, einen Psychiater, (Psychotherapeut hat evtl. noch längere Wartezeiten u. darf auch keine Medikamente verschreiben, die du meiner Meinung nach jedoch dringend brauchst), der dir sehr wahrscheinlich nach gründlicher Abklärung erst mal ein Antidepressiva verschreiben wird, das du 2 Wochen lang testen kannst u. anschl. einen weiteren Termin bekommst, um über die Wirkung u. Verträglichkeit der Medikamente u. die weitere Dosierung zu reden.
Vielleicht kann deine Mutter dir ja auch einen Arzt empfehlen?
Du hättest auch die Möglichkeit, über die Diakonie oder Caritas vorübergehend in eine Betreute Wohngruppe zu kommen, wo du mit anderen Psychisch Kranken zusammen lebst u. mit Therapeuten an dir arbeiten kannst.
Oder du musst halt stationär für einige Wochen in Behandlung, was aber auch überhaupt nix Schlimmes ist, sondern dazu dient, dass du genügend Zeit u. Ruhe hast, dich auf dich selbst zu konzentrieren u. zu überlegen, welche Ziele du eigentlich in deinem Leben hast.
Ich persönlich habe alle Möglichkeiten schon in Anspruch genommen, wofür ich immer sehr dankbar war, weil ich endlich nicht mehr alleine mit allem fertig werden musste.
Ich hätte auch niemals meinen Realschulabschluss einfach sausen lassen (u. du bist ja schon 22 !), obwohl ich damals jeden Tag Angst vor unseren extrem strengen Lehrern hatte. Genau wie meine anschl. Berufsausbildung.
Ich habe auch mehrere Monate stationäre Therapien gemacht, um wieder arbeitsfähig zu sein, weil schon alleine die Vorstellung für mich unerträglich war, den Rest meines Lebens von einem Hungerlohn gerade mal existieren zu können, nie die Schönheiten des Lebens kennenzulernen (z.B. jedes Jahr ans Meer in Urlaub zu fliegen, den Führerschein zu machen, ein eigenes Auto zu haben, u. noch sovieles mehr), u. vor allem als Erwachsener Mensch mir noch von irgendeinem Amt Vorschriften machen zu lassen, usw.
Und wenn du jetzt alles hinschmeißt, war das wahrscheinlich die letzte Chance auf einen Schulabschluss ! Außer abends in der Volkshochschule, den du aber selbst bezahlen musst u. höchstwahrscheinlich dafür erst recht nicht deinen Hintern hoch bekommst.
Mein Gott, ich war während meiner Ausbildung bereits schwer drogenabhängig, bin oft mit starken Schmerzen 10 bis 12 Stunden im Restaurant rumgerannt u. hätte auch oft alles hinschmeißen können.
Aber ich wollte einfach ein anderes Leben führen, als fast alle meine Bekannten u. Freunde, die sich nie mal etwas leisten konnten, wenn wir abends in Clubs gegangen sind, usw. Sofern sie überhaupt das Geld für den Eintritt hatten.
Und trotz allem habe ich noch eine gute Abschlussprüfung hinbekommen, weil ich es WOLLTE ! Und immer vor Augen hatte, wie mein Leben ohne Berufsausbildung aussehen wird... Nämlich absolut beschissen !
Rede doch Mal mit deinem Hausarzt darüber, der kann dir vielleicht auch noch Adressen geben von guten Fachärzten.
Man sollte eine Depression auch niemals auf die leichte Schulter nehmen, das kann schwerwiegende Folgen für dich haben.