Zusammenziehen als Azubi?
Hey Community,
meine Freundin und ich hatten uns überlegt zusammenzuziehen.
Wir sind beide Azubis. Sie bekommt Netto 550€ und ich 600€ raus.
Ich hab ein 3 Wohnungen gefunden die Frage kommen. 1. 470€ 2. 350€ 3. 450€ alle Warm und noch 35€ drauf gerechnet mit dem Unitymedia Paket für 35€ (Telefonie. Internet, TV)
Macht dies Sinn oder sollte man wirklich warten bis man volles Gehalt bekommt?
Und könnten wir irgendwelche Finazelle Unterstützung vom Staat inanspruch nehmen?
LG :)
11 Antworten
Also ich sage mal so: Wenn ihr jetzt nicht grade die Art von Person sind, die das Geld aus dem Fenster werfen, reicht das locker für ne angemessene Wohnung. Ihr habt ja so gesehen 1150€ pro Monat zur Verfügung. Davon gehen bei Wohnung 1 ca 600€ pro Monat von drauf. (Strom und so kommt ja noch dazu). Das heißt ihr habt 500€ für das restliche. Wenn ich jetzt nicht grade verschwenderisch seid, dann kommt ihr damit locker hin. Man rechnet bei nem Singlehaushalt (der gut Haushaltet) ca. 200€ für Essen und Trinken im Monat und bei 2 Leuten ca 350. Klappen würde das also, dann hättet ihr allerdings nur ca 50€ im Monat übrig für Anziehsachen, Möbel, und möglicherweise braucht ihr ja auch ein Bus und Bahnticket um zur Arbeit zu kommen. Bei der 2. Wohnung hättet ihr natürlich etwas mehr übrig, aber wenn man dann einmal im Monat was unternimmt sag ich mal, dann bleibt da nicht alzu viel zum sparen.
Mein Tipp: Wartet ein Jahr ab. Dann habt ihr euch schon ne ordentliche Summe angespart, die ihr dann noch in der Hinterhand habt, falls es mal knapp wird geldlich und dann verdient ihr ja auch noch ein paar Euro mehr.
Bis zum vollen Gehalt würde ich nicht unbedingt warten, das kann man sihc auch schon vorher finanzieren ;)
Mit staatlicher Förderung kann ich euch da leider nicht helfen
Ergänzung 2: Wenn ihr immer knapp mit dem Geld sein würdet wenn ihr jetzt zusammen zieht, müsst ihr bedenken, dass ihr auch noch Versicherung bezahlen müsst und größere Dinge wie ne Waschmaschine etc. auch finanzieren müsst, welche dann auch mal kaputt gehen können und die dann nicht so einfach finanzierbar sind ;)
Ergänzung: Ihr hättet nochmal mehr Geld, wenn ihr euch von euren Eltern das Kindergeld geben lasst.
Meine beiden Älteren Schwestern sind wegen Studium direkt ausgezogen und haben ne Zeit lang nur von Kindergeld und Halbweisenrente (unser Vater ist vor ner Zeit verstorben) gelebt, da hatten die quasi ca 350€ im Monat zur verfügung und haben mir ihrem Partner gewohnt, also machbar ist alles.
Noch ein Tipp wenn ihr es macht: Legt euch ein gemeinsames Konto an, auf das ihr immer euren Anteil der Miete und Strom einzahlt, von dem das dann auhc abgebucht wird und teilt euch jegliche Kosten genau auf. So wenig man sich das vllt grade vorstellen kann, es kann immer mal sein, dass man sich trennt und dann ist es doof, wenn einer von euch sich was zusammengespart hat, weil der andere immer etwas mehr bezahlt hat
das reicht nicht. zum einen kommt am ende des jahres die nebenksotenabrechnung, das die 470 euro oder was auch immer im monat sind die alleinige warmmiete.
zudem muss man noch lebensmittel, kleidung einrechnen, sowie strom. abgesehen von sachen wie putzmittel, snacks, bücher dvds, monatskarte und so.
Grundsätzlich sind während Eurer Ausbildung Eure Eltern Euch gegenüber barunterhaltspflichtig.
Wenn ihr nun in eine eigene Wohnung zieht würde Euer Lebensbedarf 670,-€ monatlich/pro Person betragen. Das Kindergeld in Höhe von jeweils ca. 180,-€ könnte Euch direkt (auf Antrag) ausgezahlt werden.
Wir sind beide Azubis. Sie bekommt Netto 550€ und ich 600€ raus.
Somit hätte Deine Freundin 730,- und Du 780,-€ zur Verfügung. Da sowohl Euer Ausbildungslohn und das Kindergeld bei Eurem Lebensbedarf von 670,-€ in voller Höhe angerechnet werden, liegt Euer Unterhaltsanspruch gegenüber Eure Eltern oder auch Euer BAB-Anspruch praktisch bei Null €.
Auf Wohngeld haben Auszubildende in der Regel keinen Anspruch.
Ich hab ein 3 Wohnungen gefunden die Frage kommen. 1. 470€ 2. 350€ 3.
450€ alle Warm und noch 35€ drauf gerechnet mit dem Unitymedia Paket für
35€ (Telefonie. Internet, TV)
Grundsätzlich sollte man 1/3 des Einkommens für die Miete und Nebenkosten einplanen.
Du schreibst zwar, daß es sich bei Deinen Wohnungsbeispielen um "Warmmiete" handelt, aber in den meisten Fällen verlangen Vermieter monatliche Nebenkostenvorauszahlungen, d.h. das "Dicke Ende" kommt meistens in Form einer Nachzahlung im Folgejahr.
In der Regel betragen die durchschnittlichen Nebenkosten in Deutschland zwischen 2,- bis 3,- pro qm/Monat, und zwar unterschiedlich nach Region und auch dem persönlichen Verbrauch.
Stromkosten für die Wohnung sind in den Nebenkosten in der Regel
ebenfalls nicht enthalten, hier handelt es sich um Allgemeinstrom z.B.
für das Treppenhaus, die Heizungssteuerung, Heizungspumpen usw. usf.
Welche Kosten der Vermieter auf den Mieter im Rahmen der Nebenkostenabrechnung umlegen können, kannst Du aus § 2 BetrKV entnehmen. Einfach mal googeln!
Weiter wäre es nicht schlecht zumindest eine Haftpflichtversicherung und evtl. eine Hausratversicherung zu haben.
Nein, vom Staat gibt es nichts. Dafür sind eure Eltern zuständig. An eurer Stelle würde ich warten, bis ihr euer volles Gehalt habt. Denn selbst mit dem Kindergeld wäre das sehr knapp.
Zu Bedenken wäre das zu einer Warmmiete im Allgemeinen noch die persönlichen "Verbrauchskosten" kommen (Wasser, Strom, Heizung).
Fernseh-u.Rundfunkgebühr, Privathaftpflicht und evtl. Hausratversicherung
Desweiteren hättet ihr Anspruch darauf das die Eltern euch euer Kindergeld auszahlen. Evtl. kann BAB beantragt werden. Vorrangig sind es die Eltern, die den Kindern in Ausbildung zum Unterhalt verpflichtet sind (und die Eltern müssen keine Whg. bezahlen sondern können den Unterhalt auch im Elternhaus leisten).
Mit der günstigeren Whg. könnte es gehen.