Wochenende Pendler?
Es gibt ja Wochenendpendler die um die 600km hin und zurück pendeln ? Sind dass dann alles topverdiener, denn allein schon die zweitwohnung auch wenn es nur eine kleinde bude ist plus die fahrerei das kann sich doch garnicht lohnen, oder ?
7 Antworten
Das sind meistens Gut-Verdiener. Ab einem Einkommen von 4000 bis 5000 Euro brutto lohnt sich sowas durchaus. Viele Firmen stellen ihren Mitarbeitern auch die Zweitwohnung.
Sicher verdienen diese Pendler so viel, dass nach Abzug der Wohn- und Fahrtkosten etwas übrig bleibt. Oft wird die Pendelei in Kauf genommen, weil die Alternative Arbeitslosigkeit ist.
Mein Mann ist Soldat und war ca. 1 1/2 Jahre in der Nähe von Bremen stationiert. Da wir wegen der kurzen Zeit nicht umziehen und unsere Tochter aus ihrer gewohnten Umgebung nehmen wollten, ist er in der Zeit 650 km einfach gefahren, jedes Wochenende. Unter der Woche hat er natürlich in der Kaserne geschlafen. Und man bekommt Trennungsgeld von der Bundeswehr für diese Zeit. Aber das hat natürlich nicht für die kompletten Spritkosten gereicht.
War hart, aber machbar.
Topverdiener sind das in der Regel gewiß nicht. Viele Soldaten müssen das in Kauf nehmen (siehe Beitrag von BlackRose). Auch z.B. manche Leute ohne Einkommen -Studenten- sind unfreiwillige Zwangspendler.
Bw-Angehörige können wenigstens recht preiswert in der Truppenunterkunft wohnen; Studenten kriegen eine Bude im Wohnheim, wenn sie Glück haben. Wer die Gelegenheit hat, schließt sich mit anderen zu Fahrgemeinschaften zusammen, um die Spritkosten nicht ganz allein tragen zu müssen.
Es gibt aber auch ganz normale Arbeitnehmer, die in der Prärie wohnen und in der Umgebung einfach keine Stelle finden. Wer nicht als Arbeitsloser vor sich hindämmern will, beißt in den sauren Apfel und lebt aus dem Koffer.
Wir haben im November 2008 einen neuen Seat Leon gekauft. Der hat jetzt mittlerweile über 200.000 km drauf.... er war die ersten 3 Jahre unserer Beziehung nur unterwegs. Pöcking, Weiden, Burg, Bremen, Sonthofen. Mittlerweile hält es sich Gott sei Dank in Grenzen und wenn überhaupt, muss er nur vereinzelt mal für ein paar Wochen auf Lehrgang. Aber so ist es nun einmal als Soldat.
Was ist in deinen Augen ein "Topverdiener"? Man muss sich die Gründe ansehen, WARUM jemand pendelt. Vielleicht hat er/sie ein eigenes Haus, findet aber in der Nähe keinen Job? Vielleicht ist es nur für eine Übergangszeit vor dem Umzug, vielleicht ist jemandem der weit entfernte Traumjob wichtiger, als das Geld... Es gibt viele Gründe, sich darauf einzulassen, wenngleich es anstrengend ist, zu pendeln, es zusätzliche Kosten verursacht und dem Familienleben meist abträglich ist. Das muss man sich VORHER durchrechnen und gut überlegen.