Wieso bekommt man im Supermarkt immer automatisch einen Kassenbon gedruckt?
Ich hab vor einiger Zeit kurz im Supermarkt an der Kasse gearbeitet. Dort ist mir aufgefallen, dass ca. 50% aller Kunden, den Kassenbon gar nicht haben wollen, weshalb man nach kurzer Zeit dazu übergeht zu fragen, ob der Kunde einen Kassenbon haben will oder nicht, und ihn dann gegebenenfalls direkt wegschmeißt. Seitdem hab ich auch mal bei mir selbst drauf geachtet, und ich lass den Kassenbon ebenfalls oft da, und wenn nicht, landet er solang in der Tasche, bis er den Weg in den Müll findet. Was ich jedoch nicht versteh: Wieso wird der Kassenbon immer automatisch gedruckt?
Denn eigentlich ist das doch die reinste Rohstoffverschwendung: Die meisten Kassenbons sind aus speziellen Thermopapier d.h. sie enthalten nicht nur normales Papier, welches Bleichmittel enthält und wofür Waldflächen abgeholzt werden, sondern ne zusätzliche Kunststoffschicht und Chemikalien wie z.B. das umweltschädliche Bisphenol-A. Darüber hinaus besteht die Druckertinte zu einem nicht unwesentlichen Teil aus Wasser und weiteren bedenklichen Chemikalien, die Herstellung ist energieintensiv und die Patronen sind aus Plastik und landen meist im Müll wenn sie leer sind.
Klar, ein Kassenbon ist sinnvoll, um z.B. seine Finanzen im Überblick zu behalten. Jeder der unbedingt 'nen Kassenbon haben will, soll auch gerne einen bekommen. Aber es ist doch technisch überhaupt kein Problem, den Bon erst dann zu drucken, wenn der Kunde ihn auch wirklich haben will. So ein einzelner Bon macht natürlich nicht viel aus, aber wenn man das ganze mal auf mehrere Jahre für alle Supermärkte in ganz Deutschland/Europa hochrechnet, kann man die Umwelt dadurch doch auf jeden Fall entlasten. Und eigentlich wäre so etwas doch auch im Interesse des Supermarkts, denn der würde dadurch Kosten sparen
Also, wieso wird der Kassenbon immer automatisch gedruckt?
15 Antworten
Technisch gesehen können moderne Kassensysteme auf beide Verfahren eingestellt werden: Entweder "Bontaste", also Kunden fragen, ob Bon gedruckt werden soll, oder eben "automatisch", d. h. Bon kommt immer raus.
Es ist mal wieder - so blöd es klingt - gelegentlich das Finanzamt, was im Rahmen von Prüfungen den Betrieben auferlegt, zwecks Nachweisbarkeit z. B. von Umsatzsteuer tatsächlich grundsätzlich den Bon mit auszudrucken. Und dann wird halt die Kasse entsprechend eingestellt, weil das "von Amts wegen" so gefordert wird. Dass gefühlte 90 % der Bons dann in der Rundablage landen, ist dann halt so.
Nicht nachdenken. Wir leben in Deutschland.
Das ist der Irrsinn, über den man immer wieder mit dem Kopf schüttelt.
Es scheint wohl tatsächlich damit beabsichtigt zu sein, a) verdeckte Prüfungen zu vereinfachen und b) wohl auch, Verbraucher zur Mitkontrolle anzuregen. (Zu b übrigens lesenswert sind Quittungsausgabevorschriften z. B. aus den Euro-Südstaaten, die im Zuge der Schuldenkrise eingeführt wurden. Zumindest von europäischer Ebene her kommt da immer wieder die nur hinter hohler Hand ausgesprochene Idee bei raus, normale Bürger auf diese Weise zu Spitzeln in punkto Steuern zu machen. Bis auf Fall Griechenland, wo das offiziell sogar propagiert wurde, redet man über sowas aber nicht gern - und zumindest in DE dürfte es eher wirkungslos sein.)
Ich will den Kassenbon haben, fordere diesen auch ab, kontrolliere ihn noch im Geschäft nach und verwahre ihn eine Zeitlang in meinem Kassenbuch, denn ich will wissen, wo und für was ich mein Geld ausgebe. Notfalls will ich auch die Möglichkeit zur Reklamation haben, denn ohne Kassenbon bin ich auf die Kulanz des Marktleiters angewiesen.
Außerdem ist es schon oft genug vorgekommen, daß etwas nicht stimmte; es wurden Sonderpreise nicht übernommen, etwas doppelt berechnet.
Ich würde mir wünschen, daß mehr an der Verpackung der Lebensmittel gespart wird. Da werden Umverpackungen hergestellt, die nicht im Ansatz das enthalten, was die Größe verspricht. Bei den Verpackungen bringt das Einsparen viel mehr, als bei so einem kleinen Zettelchen, der mir außerdem den Kamin wärmt.
Zur Kontrolle zur Reklamation oder zum Umtausch ohne einen Kassenzettel hat man für alles keinen Beleg bzw Beweis!
Bei teureren Produkten kann ich das Argument ja durchaus nachvollziehen, aber wenns um Lebensmittel im Supermarkt (ich hab in der Frage ja explizit Supermarkt geschrieben) geht ehrlich gesagt nicht. Jetzt mal ganz ehrlich: Wie oft kommt es denn vor, dass man im Supermarkt etwas reklamiert? Der einzige Grund, warum man im Supermarkt etwas zurückgeben könnte, ist ja eigentlich, wenn etwas schlecht/verdorben ist.
Da Kühlmöglichkeiten aber heutzutage so gut sind, und viele Produkte zusätzlich noch Konservierungsstoffe enthalten, passiert sowas ja so oder so verdammt selten bzw. man sieht es den Produkten sofort an (an der Farbe oder weil die Verpackung beschädigt ist). Und bei frischen Produkten sieht man es ja ebenfalls direkt. Mir auf jeden Fall ist es noch nie passiert, dass ich etwas gekauft hab und nachher festgestellt hab dass etwas damit nicht in Ordnung war (und es nicht daran lag, dass ich es nicht früh genug in den Kühlschrank getan hab o.Ä.)
Und ganz ehrlich: Selbst wenn die Tüte Milch für dann eben schlecht ist: Bevor ich mich auf ne Diskussion mit denen einlass, weil die den Fehler bei mir sehen, verzichte ich lieber auf die 60 Cent und kauf einfach ne neue. Ist zugegeben ziemlich faul, aber ich glaub fast, da bin ich nicht der einzige..
Gerade bei den heutigen Scannerkassen kommt es häufiger vor das ein Artikel zweimal über den Scanner gezogen wird oder bei reduzierten Dingen wird oft der normale Preis eingescannt wir haben das alles schon öfter erlebt.
Zudem kaufen wir auch für die Familie ein Oma / Uroma und zum abrechnen benötigen wir eben auch einen Kassenzettel.Ich verstehe dein Anliegen schon und finde auch das man gefragt werden sollte ob man einen Kassenzettel haben möchte
Das liegt an dem warenwirtschaftsystem in den meisten Geschäften. Es ist einfach so programmiert das ist sofort nach der Geldeingabe gedruckt wird. Allerdings wird das in immer mehr Geschäften geändert so das vorher eine Abfrage kommt ob ein Kassenbon gedruckt werden soll.
Ich halte das nicht für sinnvoll, denn damit würde es den Supermärkten noch leichter gemacht werden, bei der Preisauszeichnung und mit vermeintlichen Sonderangeboten zu betrügen.
Wir sehen den Kassenzettel jedesmal durch, bei manchen Ketten ist die Fehlerquote bei fast 50%, bei anderen minimal. Um den Gewinn durch solche Praktien bei unseren Pappenheimern zu vermindern, wird auch ein Zwei-Cent-Fehler reklamiert.
Was soll ein gedruckter Bon für den Kunden denn nachweisen?