Wie sag ich es meinem Arbeitgeber?

6 Antworten

Erstmal herzlichen Glückwunsch, da hat es ja gleich doppelt geschnackelt :-) So, und nun zu deinem Chef. Zunächst mal solltest du ihm möglichst bald von der Schwangerschaft erzählen. Du schreibst nicht, in der wievielten Woche du bist, aber wenn du dich schon krankschreiben lassen musst, weil es dir nicht gutgeht, solltest du ihn einweihen. Ob er Verständnis für deine Schwangerschaft hat, kann dir am Allerwertesten vorbeigehen. Du stehst jetzt unter besonderem Schutz (siehe Mutterschutzgesetz) und hast sozusagen Narrenfreiheit. Wenn er Theater macht und Krankmeldungen nicht akzeptiert (wo gibt´s denn sowas?), sprichst du am besten mit deinem Gynäkologen - wenn dir das alles so sehr zu schaffen macht, kann er eventuell sogar ein Beschäftigungsverbot aussprechen. Wie das laufen kann mit deiner Prüfung, wenn du vorerst zu Hause bleibst, weiß ich nicht, aber bei der zuständigen IHK kannst du dich da sicher erkundigen. Ich glaube aber, ehrlich gesagt, dass das Ziel, die Ausbildung zum geplanten Zeitpunkt abzuschließen, sehr sportlich gesteckt ist. Auch darüber würde ich mit dem IHK Berater sprechen (Stichwort Unterbrechung der Ausbildung). Keine Angst vor deinem Chef - was der denkt, ist völlig egal! Alles Gute!

Tapsi89 
Beitragsersteller
 17.01.2013, 16:38

Danke für die nette Antwort. Also wenn ich nach der Geburt schnellstmöglich weiterhin die Schule besuche kann es sein, dass ich die Prüfung mitschreiben darf meinte zumindest meine Lehrerin. Die IHK kann dafür wohl eine Sondergenehmigung einräumen, vor allem da sie wissen, dass es in meiner Ausbildung einige Probleme mit dem Chef gibt. Das muss ich aber mit meiner Betreuerin genauer absprechen, die ist nur diese Woche nicht da.

Das mit dem Berufsverbot ist keine schlechte Idee, falls es wirklich hart auf hart kommt. Ich fühle mich immer schlecht zu solchen Mitteln zu greifen, weil ich immer das Gefühl habe, ich werde nicht ernst genommen, vor allem wenn ich krank bin. Ich hab das Gefühl bei mir auf Arbeit gehts nach dem Motto " Wer atmet kann auch noch arbeiten." Deshalb hab ich immer Angst eine Krankschreibung zu bringen bzw. sogar meinen Chef anzurufen wenn ich krank bin, es fordert viel Überwindung.

merrie85  17.01.2013, 20:35
@Tapsi89

Ok, du hast schon mit deiner Lehrerin darüber gesprochen. Du hattest ja auch geschrieben, dass du hättest verkürzen können, dann scheinst du ja gut zu sein und es besteht eine reelle Chance, dass du die Prüfung schaffst. Ich erinnere mich, dass der Lehrstoff in der Berufsschule eh wenig mit der eigentlichen Ausbildung zu tun hatte, von daher sind die beiden Sachen ja unabhängig voneinander.

Leider gibt es Vorgesetzte, die meinen, sie hätten Maschinen als Angestellte. Und manch einer kann nicht unterscheiden zwischen "blaumachen" und "kranksein". Ich glaube dir gern, dass das bei so einem Chef schwierig ist, aber du hast dir nichts vorzuwerfen und rechtfertigen musst du dich schon zweimal nicht.

Du kannst nicht alles zur gleichen Zeit haben. Du muß die Ausbildung später beenden. Du hättes erst nach deiner Ausbildung schwanger werden sollen.

Tapsi89 
Beitragsersteller
 17.01.2013, 14:24

Danke guter Tipp, war auch mein Plan .. aber Natur hält sich nunmal nicht immer dran ...

Habe mir nicht alles durchgelesen. Du bist als Arbeitnehmer oder Azubi VERPFLICHTET sofort nach der ärztlichen Diagnose der Schwangerschaft deinen Arbeitgeber dies mitzuteilen!!!! Damit er auch planen. Was er sagt oder nicht, das steht auf einem anderen Blatt. Ob du mit einer Zwillingsschwangerschaft lange arbeiten kannst........die Ausbildung fällt dann erst einmal flach und das versäumte muss du später dranhängen. Deine Prüfung wirst du wohl nicht pünktlich machen können.

Tapsi89 
Beitragsersteller
 17.01.2013, 12:06

Das ist totaler Quatsch ... ich bin überhaupt nicht verpflichtet es ihm mitzuteilen. Ich bin verpflichtet eine Ärztliche Bestätigung vorzulegen, wenn er das möchte, aber ich bin nicht verpflichtet es ihm gleich zu sagen, das wäre ja noch schöner.

Auf jeden Fall musst du deinen Arbeitgeber über die Schwangerschaft informieren. In jedem Fall gehen die Ungeboren vor, soll heißen, wenn es dir nicht gut geht, lass dich krankschreiben. Alles Gute für euch!

Tapsi89 
Beitragsersteller
 17.01.2013, 12:10

Informieren werd ich ihn, ich esse wie ein schwarzes Loch, spätestens in 3 Wochen würde man es eh sehen ^^

Ich finde es nur jetzt noch zu früh, weil ich wie gesagt in einer kritischen Phase bin. Krank schreiben lassen hab ich mich schon für diese Woche und hoffe, dass es auf nächste Woche verlängert wird, aber mein Chef ist so neugierig und will eigentlich immer wissen was ich hab, auch wenn es ihn nichts angeht.

Für mich ist es eine besonders blöde Situation, weil er von meiner eigentliche Unfruchtbarkeit weiß. Hab die Diagnose damals im Büro über Telefon bekommen und geheult und habs ihm in dem Moment einfach erzählt, weil ich fertig war.

Das Problem ist, wie verklicker ich ihm, dass ich 1 Monat nachdem die Diagnose noch mal bestätigt wurde schwanger geworden bin?

tanteemmi  17.01.2013, 12:16
@Tapsi89

Du musst dich doch nicht vor deinem Chef rechtfertigen, dass du doch schwanger geworden bist. Es ist halt passiert. Mach dir nicht so viele Gedanken, was dein Chef sagen oder denken wird. Es geht allein um dich. Trotzdem muss du ihm deine Schwangerschaft mitteilen.

Es wird kaum möglich sein, dass du zur Ausbildungsprüfung zugelassen wirst, wenn du zuviel verpaßt.

Du mußt selbst entscheiden, wann du es deinem Chef mitteilst.

Mein Rat wäre die Ausbildung für ein Jahr zu unterbrechen und dann fortzuführen. So kannst du dich erstmal um die Kinder kümmern und dann die Ausbildung beenden.

Tapsi89 
Beitragsersteller
 17.01.2013, 12:15

Ist das denn so einfach möglich, oder muss da mein Chef zustimmen? Ich hätte schon dieses Jahr fertig werden können, wenn ich hätte verkürzen dürfen, aber mein Chef wollte das nicht. Ich hätte die Vorbildung, aber billige Arbeitskraft und so ... er müsste ja für die Zeit jemand neues einstellen und 2 Azubis kann/will er sich sicher nicht leisten =/

jens79  17.01.2013, 12:32
@Tapsi89

Die Rechtslage ist nunmal so, dass du durch die Schwangerschaft unter einem Kündigungsschutz stehst, gleiches gilt für die Mutterschaftszeit nach der Geburt. Als Arbeitnehmer hast du ein Recht auf Elternzeit bis zu 3 Jahren. Danach muss dein Chef dich weiterbeschäftigen.

Wenn er allerdings was dagegen hat, wird er versuchen dir in jeder Hinsicht Steine in den Weg zu legen.