Wie mit Ende Zwanzig noch den Beruf wechseln?
Ich habe damals nach dem Abitur aus "Vernunftsgründen" BWL studiert (nach der Schule hat man nicht unbedingt den Weitblick, was es bedeutet sich für einen Beruf zu entscheiden, irgendwie denkt man, man kann eh noch alles wieder ändern, wenn man falsch liegt). Ich habe das Studium sehr gut geschafft, aber wenn ich ehrlich bin, hat es mich nie wirklich interessiert. Eigentlich haben mich immer andere Sachen interessiert. Jetzt hänge ich jeden Tag in einem Büro, teils mit Überstunden, mache Sachen, die mich langweilen und habe das Gefühl zu alt zu sein, um noch etwas zu ändern, aber auch zu jung, um das noch 40 Jahre zu ertragen. Für eine Ausbildung wäre ich definitiv zu alt. Ich habe versucht ein Fernstudium anzufangen, allerdings ist das neben der Arbeit zeitlich kaum möglich und zu den Klausurterminen hatte ich eh Urlaubssperre, deshalb habe ich es wieder sein lassen müssen. Einfach so nochmal studieren würde ich finanziell nicht schaffen, dauert ja auch einige Jahre, aber ich möchte nicht bis zru Rente in etwas gefangen sein, was ich absolut nicht mag, schließlich geht bei der Arbeit die meiste Lebenszeit drauf. Hat vielleicht jemand Tipps?
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also ich würde sagen, es ist nie zu spät und ende 20 ist auch voll ok nochmals was zu ändern.. mit anfang 30. mitte 30 usw.wirst du nur noch älter sein und irgendwann wirds wirklich zu spät sein, um noch beruf zu wechseln.. wichtig wäre vielleicht halt zu wissen, was dich denn so interessieren würde..? du kannst flugbegleiterin werden, die suchen immer leute, hast gute aufstiegsmöglichkeiten, ist eine sehr kurze ausbildung und macht spass, man sieht die welt! möchtest du denn weiterhin büro jobs haben? willst du mit kundenkontakt arbeiten? mit menschen? einen sozialen beruf? einen künstlerischen beruf.. ich würde mir mal ganz ehrlich überlegen, was denn mein "traumberuf" wäre, den ich wohl viel zu unrealistisch, kindisch und für nicht machbar halte, wäre.. und dann was nahe an diesem beruf liegt und evtl.etwas realistischer ist.. du hast das eine leben jetzt, dass du bewusst lebst, du arbeitest 5 tage die woche, es wäre wirklich sehr schade, diese zeit mit einem beruf zu verschwenden, den man eigentlich gar nicht machen will! alles gute wünsch ich dir und es ist nicht zu spät!! MfGManon
Vielen dank für die aufmunternden Antworten. Nun, wenn ich nach dem gehe, was ich gerne machen würde, dann wäre es sicherlich kein reiner Bürojob, bei welchem man den ganzen Tag vor dem PC in einem Großraumbüro gefangen ist, so wie ich es jetzt bin. Meine eigentlichen Berufswünsche waren damals Tierärztin, später Biologin. bzw. Naturwissenschaften haben mich interessiert. Psychologie würde mich auch reizen. Ich hatte ja, wie schon geschrieben, ein Fernstudium an der Uni Hagen angefangen (Psychologie), fand auch die Unterlagen sehr interessant, allerdings ist es neben dem Job extrem schwierig Zeit zu haben, um ein Studium unterzuschieben und dann habe ich festgestellt, dass ich zu den Klausurzeiten, die zweimal im Jahr sind jeweils gerade Urlaubssperre habe, es also für mich nicht möglich war, die Kurse abzuschließen. Ich weiß einfach nicht, wie es zeitlich und finanziell machbar sein soll noch ein Studium zu schaffen. Ich möchte auch nicht wieder arm wie eine Kirchenmaus leben, wie es war, als ich damals studiert hatte (und da hatte ich neben meinem Nebenjob noch BAFöG bekommen) und das dann über Jahre. Eine andere Idee von mir, was mir auch gefallen würde, wäre mich mit einem kleinen Laden (hatte schon ganz interessante Ideen hier) selbsständig zu machen, aber hier braucht man Startkapital, welches ich nicht habe und es dauert, bis so etwas Gewinn abwirft und ich habe Angst damit total schief zu laufen und dann einen Schuldenberg am Hals zu haben. An Sachen, die mich "wirklich" interessieren mangelt es mir nicht, ich sehe nur so große Hürden bei der Umsetzung. Auch wenn ich mir darüber Gedanken mache, wie es erreichbar sein soll, finde ich keine Lösung.
Ich kann Dir nur raten auf jeden Fall den Beruf zu wechseln, fast jeden Preis würde ich dafür zahlen einen Beruf zu haben der einen ausfüllt. Ich würde mich wohl an die Arbeitsagentur wenden, die können Dir sicher weiterhelfen bzgl. Dualensystemen, an denen Du in Deinem Job bleiben kannst, Umschulungen oder berufsbegleitende Ausbildungen. Ich könnte mir vorstellen, dass Dir da einige Wege offen stehen.
Natuerlich kannst du dich einfach noch mal wo anders bewerben, vielleicht ist dort die Taetigkeit besser. Aber hast du mal daran gedacht, noch ein weiteres (evtl berufbegleitendes bei einem andern Job) stuidum - Master - zu machen? Das dauert ja nicht mehr so lange. Bei mir im Studiengang sind viele, die schon Ende 20 sind und alle sind begeistert.
ja klar, warum denn nicht? was würdest du denn gerne machen? das ist ja eine wichtige voraussetzung. aus vernunftgründen einen beruf zu wählen hast du ja hinter dir.überlege dir auf was du lust hast, ohne die üblichen einschränkungen wie zu alt, zu wenig geld, zu lange ausbildungszeit...wenn der wunsch danach stark wird, werden sich die anderen dinge ergeben. ich kenne menschen die haben mit 50 noch eine umschulung begonnen und waren und sind glücklich. nur mut und ran an die sache, wenn nicht jetzt wann dann?