Wie hoch ist die Vorfälligkeitsentschädigung?
Wir haben uns vor einem halben Jahr ein Haus gekauft, was sich nun als schwerer Fehler herausgestellt hat. Wir werden uns trennen :-( Das Haus (beide zu 50% finanziert) muss verkauft werden und es stellt sich die Frage nach der Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung. Ich habe schon gelesen, dass es ohne genaue Eckdaten schwierig ist, da eine Auskunft geben zu können, nur hab ich gar keine Ahnung in welchem Rahmen man sich da bewegt... Und die diversen Rechner verstehe ich auch nicht wirklich... Ist man da eher im 4stelligen oder im 5stelligen Bereich?
Vielleicht ein paar Eckdaten: 200.000 kredit (gesplittet in zwei einzelne, 100k (30Jahre, 4%) und 80k (10Jahre, 3,8%)...
Gibts da wenigstens eine ca. Angabe? Würd mich über jede Antwort freuen...
4 Antworten
Ich kann dem bereits Geschriebenen nur zustimmen. Unter Berücksichtigung der angegebenen - leider dürftigen - Informationen dürfte sich die Vorfälligkeitsentschädigung im fünfstelligen Bereich bewegen. Aufgrund des Umstands, nicht zu wissen, wie Du die Vorfälligkeitsrechner im www bedienen hast, empfiehlt sich daher die Kontaktaufnahme mit einem auf diesem Gebiet spezialisierten Berater. Es kann nämlich ein trügerischer Schluss sein, wenn wir an dieser Stelle schätzen, dass die VFE +-15.000 betragen wird und das Kreditinstitut mir ihrer Berechnung auch diesen Betrag verlangt. Vielleicht lassen die vertraglichen Bedingungen weitere schadensmindernd zu berücksichtigenden Faktoren zu (bspw Sondertilgungen), die die Bank einfach außer Acht gelassen hat. Wie auch immer, ich wünsche besten Erolg.
Das hängt wirklich vom Vertrag ab.... Der Focus schreibt dazu:
Mit der Bank vereinbarte sie eine vorzeitige Ablösung des 200000-Euro-Kredits. Das Institut zeigte sich kulant – ließ sich diese Kulanz aber auch in Form einer Vorfälligkeitsentschädigung von rund 15000 Euro bezahlen. Zu viel, meint die Verbraucherzentrale (VZ) Hamburg. Ihrer Ansicht nach hat die Bank 2000 Euro zu viel verlangt (s. Musterrechung). ... Vorfälligkeitsentschädigung: Richtig rechnen - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/steuern/vorfaelligkeitsentschaedigung-richtig-rechnen_aid_259009.html
"stefanger" meinte mit 50% den Eigentumsanteil der jeweiligen Eigentümer, also 50% er und 50% seine Frau. Das hat nix mit Beleihungsauslauf zu tun.
100.000 + 80.000 = 180.000 Euro. Wieso sind es dann 200.000 Kredit?
Für eine Berechnung sind die genauen Vertragsdaten erforderlich. Es kommt auch auf Feinheiten an - die haben teils große Auswirkungen. Ganz grob geschätzt geht es wie folgt: Zinsen sind in den letzten 6 Monaten um ca. 1%-Punkt gefallen. Restlaufzeit bis zum ordentlichen Kündigungsrecht sind noch 10 Jahre (Kündigung möglich nach 10 Jahren mit einer Frist von 6 Monaten). 10 Jahre x 1% = 10% von 180.000 = 18.000 Euro. Zuzüglich entgangener Zinsgewinn. Den Betrag dann diskontieren auf heute (Barwertberechnung). Es wird irgendwas um die 15.000 bis 20.000 Euro rauskommen.
Nicht berücksichtigt sind die vereinbarte laufende Tilgung, Sondertilgungsoptionen, der genaue Auszahlungszeitpunkt,.... Also alles nur eine sehr grobe Schätzung. Mehr geht nicht mit den wenigen Daten.
Gehe zur Bank, erzähle den von Eurem Dilemma und lasse Dir die Vorfälligkeitsentschädigung ausrechnen. Mit der Berechnung gehe zur Verbraucherzentrale oder einem Sachverständigen und lasse die Berechnung überprüfen. Ich erlebe es leider immer wieder, dass die Banken fehlerhafte Berechnungen erstellen, natürlich zu Ungunsten der Kunden.
Wenn die Bank ein Hypo- Darlehen ( 30 Jahre ) gewährt hat , hätte sie für diesen Zeitraum einen definierten Zinsgewinn eingestrichen . Wird das Darlehen vorzeitig beendet , entgeht der Bank ein Gewinn . Dafür verlangt sie eine Entschädigung !
Aber mal eine blöde Frage: Was würde das Haus bringen, wenn ihr es vermietet? Da es "nur" 4% Zinsen kostet und ihr es zu 50% finanziert habt, könnte ich mir vorstellen, dass sich eine Vermietung auch lohnen könnte.