welche daten tauschen finanzbehörden bei wohnsitzwechsel aus?

Eine "Meldung" an das Finanzamt erfolgt nur, wenn Du ins Ausland ziehst.

Das Meldeamt aktualisiert seine Meldedaten. Diese Meldedaten werden dann mit dem Bundeszentralamt für Steuern abgeglichen.

Wenn das Finanzamt dann das nächste Mal seine lokalen Daten mit Deiner Steuer-ID-Nr. abgleicht, dann stellen Sie fest, dass da eine neue Adresse vorhanden ist. Der Abgleich ist aber keine Routine und kein automatischer Vorgang, sondern findet nur statt, wenn das Finanzamt gerade einen Grund dazu hat. Für alles andere ist zu wenig Zeit da.

Wenn das Finanzamt erfährt, dass Du verzogen bist, stellen die eine Anfrage an das neue Finanzamt ob die den Fall übernehmen. Wenn die dies bestätigen, dann werden die elektronischen Daten der aktuellen Steuernummer komplett überspielt. Falls eine Akte geführt wird, wird diese komplett übersandt.

Wenn Du aber gar keine Steuernummer hast, wird auch überhaupt nichts abgegeben.

Wenn irgendein Finanzamt irgendwann mal der Meinung ist, dass Du steuerpflichtig wärst, dann wird es das dem örtlich zuständig Finanzamt mitteilen, und dass wird Dich zur Abgabe einer Steuererklärung auffordern.

George Orwell: "1984" oder 100 Jahre früher hellsichtig: Samjatin "Wir" : Da wird nichts mehr ausgetauscht, jedes Staats-Subjekt ist eindeutig identifiziert, die Daten stehen immer, egal wohin auf der Welt oder gar im Universum du dich bewegst, dem jeweiligen Amt zur Verfügung. Zu deiner Frage: "Kann es trotzdem sein, dass das neue Finanzamt rückwirkend Steuererklärungen haben möchte?" kann ich nur bemerken, dass dem Erfindungsreichtum der Finanzbehörden wenig Grenzen gesetzt sind, Mach dir hierzu keine Sorgen. Wenn die etwas von dir wollen, müssen sie sich erstmal melden. Und dann kannst du mit deinem Sachbearbeiter von Mensch zu Mensch reden, er wird dich sicher verstehen. Jedenfalls hatte ich stets den Eindruck, dass die Finanzbeamten äusserst hilfsbereit sind und zuweilen sogar einen Kaffee anbieten.

Sie übergeben deine komplette Akte an das neue FA und die elektronisch verfügbaren Daten werden auch weitergegeben. Das neue FA wird - wenn nicht zur Abgabe verpflichtet bist - auch keine Erklärung von dir verlangen.

Am besten dazu einen Steuerberater etc dazu befragen.

Aus eingener Erfahrung:

Sie sind sehr neugierig.

Ich habe seit Jahren mit den Bayrischen Finanzbehörden Ärger.

Meine Wohnung außerhalb von München wird regelmäßig als Ferienwohnung klassifiziert.

Dann werden Steuernachforderungen gestellt.

Ich habe mich mit denen einmal gewaltig Probleme gehabt, weil Sie mir Reisekosten weltweit nicht anrechnen wollten. Ich haben den Prozeß damlas gewonnen. Sie mußten mehrere Tausende DM nachzahlen.

Sie haben sich dann Zeit gelassen.

Ich hatte bei Gericht schon einen Titel.

Sie haben dann sehr schnell überwiesen.

Seitdem versuchen Sie mir alle 2 Jahre eins auszuwischen. Die Wohnung ist an einen ganz normalen Menschen vermietet.

Jedesmal wird es beim Gericht eingestellt.

Jedesmal war es ein "Versehen" der Behörden.

Du hast ja - wie alle Bundesbürger - eine Identifikationsnummer.

Diese ID- Nummer hat Dein Arbeitgeber, und bei der Anlage eines Sparbuchs, eines Festgeldkontos oder eines Depots wird jedes Kreditinstitut Deine ID- Nummer verlangen.

Daher sind dem Finanzamt - den Finanzämtern alle Deine Einkommensverhältnisse bekannt.

Und falls Du Dich darüber beschweren willst: In den USA läuft das über die Sozialversicherungsnummer, und zwar schon seit vielen Jahren. Und kein US- Bürger findet das ungerecht.