Was würdet ihr mit knapp 200.000 Euro machen?
Hallo Community,
Aufgrund mehrerer Umstände habe ich mit meinen 17 Jahren tatsächlich knapp 200.000 Euro mit risikoreichen Hebelprodukten an der Börse verdient (soviel sei gesagt: geholfen haben dabei Freunde von meiner Uni, die teilweise sehr viel Erfahrung in der Materie haben). Nun stellt sich die Frage: Was stelle ich mit diesem Geld an? Mich würde ein möglichst umfassendes Feedback von euch freuen. Seid ernsthaft - versetzt euch wirklich mal in meine Situation. Würdet ihr das Geld weiter anlegen, in Konsumgüter stecken, spenden, verschenken oder ein Unternehmen gründen? Welche Investition würde euch am GLÜCKLICHSTEN machen?
27 Antworten
Investieren.
Mit Hebelprodukten verdient man kein Geld, man gewinnt es. Es ist eine Wette, aber nun gut.
Wenn der Gewinn realisiert wurde und die 200.000,- € nach Steuern und Gebühren zur Verfügung stehen rate ich dir
- Diese diversifiziert zu investieren (Aktien, Fonds, Rohstoffe, Anleihen, fremdgenutzte Immobilien). Wie du das verteilst hängt ein bisschen von deiner Risikobereitschaft ab. Alle diese Dinge erfordern ein gewisses Maß an Fachwissen und Know-How. So lange du das nicht hast, würde ich es das Geld erstmal auf 2 Tagesgeld-Konten auteilen (unterschiediche Banken!)
- Anschließend gilt es, dich zu entscheiden, ob du die daraus fließenden Gewinne reinvestieren (thesaurieren) oder für dich als Einkommen (ausschütten) möchtest. Wenn du von einer durchschnittlichen Rendite von p.a. 4% ausgehst, schaffst du dir hiermit ein passives Bruttoeinkommen von etwa 8.000,- € pro Jahr. Hast du aktuell weitere Einkünfte?
- Wenn du ein Unternehmen gründen willst stellt sich die Frage ob du mittlerweile 18 bist und ob du einen Businessplan hast?
Welche Investition würde euch am GLÜCKLICHSTEN machen?
Wenn ich von jetzt auf gleich etwa 200.000,- € mehr Vermögen hätte, wäre das eine Steigerung meines aktuellen Nettovermögens von etwa 15%, heißt also für mich würde sich im Leben nicht viel ändern. Ich würde das Geld also größtenteils einfach rational auf meine anderen Anlagen verteilen, mein passives Einkommen würde demnach etwas höher ausfallen als bisher.
Was ich damit sagen will ist, dass es immer darauf ankommt wo du aktuell stehst. Wenn du noch nie so viel Geld hattest dann rate ich dir sehr vorsichtig zu sein, da du dich damit außerhalb deiner bisherigen Komfortzone bewegst.
Es gibt veile Neureiche, vor allem Lottospieler, die recht schnell wieder da waren wo sie gestartet sind.
Was mich aber ein bisschen verwirrt:
- Du bist keine 18 also kannst du weder ein eigenes Depot eröffnet haben, noch selbst Handel betrieben haben.
- Du sagst Freunde hätten dir geholfen. Und diese Freunde wollen von einem 200.000,- € Kuchen nicht das ein oder andere Stück ab haben? Haben sie doch die ganze Arbeit gemacht.
- Du sagst 200k sei dein Gewinn, wie hoch war denn dein Investment?
Verzeihung, oben habe ich einen Dreher drin: statt "volljährigen Kontos" muss es "volljährigen Partners" heißen.
1. Geld gewinnen - nun gut, es ist keine 50/50 Wette, die wir eingegangen sind. Allerdings kann man das Ausmaß schwer abschätzen, das stimmt.
2. 200 k waren mein Anteil, mein Freund/Partner hat das gleiche genommen. Wir sind anfangs mit 40 k reingegangen und haben dann mit der Zeit reinvestiert.
3. Der Handel ist über das Depot meines volljährigen Kontos gelaufen. Wir hatten abseits davon aber einen Vertrag, der die Anteile regelte.
Ich würde erstmal einen Teil des Geldes anlegen. Heißt dass du vielleicht 150k auf 5-10 Jahre anlegst. Von dem Rest würde ich einen Führerschein bezahlen und eventuell sogar ein erstes Auto.
ich würde vom kapital etwas abziehen und damit nochmal in die börse reingehen
Bleibt an dieser Stelle gerne unbeachtet:
Das Finanzamt.
Du musst in den Jahren, in denen du die Einkünfte erziehlt hast,diese auch bei der Einkommensteuer versteuern. Rechne mit 40 % (80.000 €). Wenn es etwas weniger wird, freu dich.
Die 120.000 € würde ich sicher in Festgeld und Tagesgeld anlegen.
20.000 € für ein ordendliches Auto. 100.000 € die dir später beim Erwerb einer Immobilie helfen können.
Habe schon 26,3% Kapitalertragssteuer bezahlt. Alles mit dem Finanzamt abgesprochen.
Ich gebe dir einen guten Rat: Frag deine Eltern. Genau für solche Ratschläge hat man nämlich welche. Sie sind mit absoluter Sicherheit an deinem langfristigen Wohl interessiert, und handeln nicht aus eigenem Profitgedanken. Geld ist die Ursache von vielen falschen Freundschaften.
Und: Selbst wenn du danach etwas anderes mit der Kohle anstellst und irgendwann nichts mehr hast, erreichst du doch irgendwann Gewissheit, dass der Elternrat tatsächlich 200k wert gewesen ist.
Noch was: Lass dir nicht einreden, Geld mache nicht glücklich. Es heisst nämlich, Geld ALLEIN macht nicht glücklich. Viel Geld macht deinen Charakter für andere sichtbar. Deine Gedanken, was du mit Geld anstellen würdest, verraten viel über dich. Sei weise.
Der Rat, die Eltern zu fragen ist natürlich gut, sofern die Eltern gelernt haben, mit Geld umzugehen. Denn ich kenne viele Eltern, die noch immer Sparbücher und Bausparer für Veranlagungsprodukte halten, weil das früher einmal gestimmt hat. Daher kann es leicht sein, dass die für den Junior passende Veranlagung mit dem Geldverständnis der Eltern kollidiert.
Viele sagen mir, Gesundheit ist wichtiger als Geld. Stimmt, solange diese nicht beeinträchtigt ist. Denn die Behandlung einer schwerwiegenden Erkrankung (oder Unfall) kann ganz schön ins Geld gehen, wenn man mehr haben will, als der Staat bereit ist dafür zu zahlen.
Vielen Dank zunächst, dass du dir Zeit für diese ausführliche Antwort genommen hast!