200.000€ in Bar, was machen?
Hi Leute,
angenommen ihr hättet 200.000€ in Bar rumliegen, wie würdet ihr vorgehen?
Das Problem ist, dass das Geld als Bargeld vorhanden ist und das Ziel ist eine Investition (diversifiziert auch möglich), damit das Geld nicht an Wert verliert aufgrund der Inflation. Am besten mit einer stabilen Rendite.
Ich bin ein Student und ich habe die Frage in der Hochschule gestellt bekommen. Freue mich auf eure Meinungen.
9 Antworten
nun, als erstes Mal auf einem Bankkonto einzahlen. Da kommt dann schon das erste Problem: die Bank muss nach der mittelherekunft fragen und einen Beleg fordern. Wenn an einen Beleg hat kein Problem. Wenn man das als Erbe unter den Matratze der Oma gefunden hat sollte man auf diesen Fall die Hausbank nehmen. Bei Bestandskunden sind die Banken da noch am ehesten Praxisorientierte und akzeptieren dies solange das halbwegs plausibel ist.
für die eigentliche Anlage kommt es dann drauf an. Insbesondere Was habe ich für ein Know-how, anlagehorizont? Ich würde vermutlich einen Teil als Eigenkapital für die Anschaffung einer ETW verwenden die ich vermiete und den Rest würd ich in Aktien (Teils über Fonds (i.b. ETF)) investieren
nein, es gibt keine generelle Meldepflicht für bareinzahlungen von über 10.000€. Wie kommst du darauf?
Wie kommst du darauf, das die die Herkunft prüfen müssen?
Die im Geldwäschegesetz geregelte Pflicht zur Meldung eines Geldwäscheverdachts ist ein zentrales Instrument in der Zusammenarbeit zwischen Banksektor und Strafverfolgungsbehörden
https://bankenverband.de/themen/fragen-und-antworten-zum-thema-geldwaesche/
Ein konkreter Geldwäsche Verdacht muss gemeldet werden. Aber nicht jede Bargeld Einzahlung begründet einen Geldwäsche Verdacht
Da sind wir uns einig.
Das ist m. E. falsch:
die Bank muss nach der mittelherekunft fragen
Der Erbe von Oma ist eine Möglichkeit. Angenommen der Erbe würde hier rausfallen und man hätte das Geld sich über die viele Jahre erarbeitet und angespart, was würden für Möglichkeiten offen bleiben. Einzahlen und versteuern? Wenn ja, wie hoch wäre die Versteuerung?
Nein, wegen der Einzahlung muss man keine Steuern zahlen. Das ist eine Regelung aus dem Geldwäsche Gesetz. Das soll dazu dienen damit Schwarzgeld nicht einfach so in den normalen Wirtschaftskreislauf fliesen kann. Wenn durch eine versuchte Einzahlung aber heraus kommt das man schwarz gearbeitet hat und dies dann zu den Finanzbehörden dringt und bewiesen wird das es sich um Steuerhinterziehung handelt müsste man natürlich schon die Steuern nachzahlen
Wenn man das Geld gespart und erarbeitet hat ist das auch ok. Das sollte nur anhand des Einkommens, Alters etc. plausibel sein. Und wie gesagt die Hausbank bei der man bereits jahrelang Kunde ist wird das eher glauben als wenn man ein Konto bei einer neuen Bank eröffnet hat
Das kommt drauf an, woher das Geld stammt.
Steuerfrei, hohe Nachzahlung, Gefängnis, alles ist möglich.
Wenn die Oma der Bank misstraut hat, und das Geld unterm Kopfkissen versteckt hat, dann ist es legal und steuerfrei auch unter Erbschaftssteuerfreibeträgen.
Aber wahrscheinlich wird die Steuerfahndung nachforschen, ob da nicht andere Quellen im Spiel sind: Geldwäsche, Korruption, Rauschgift, Schutzgeld ... die sind ja auch nicht blöd und glauben das nicht einfach so mit dem Sparschwein. Auch die Spielbank als Geldwäschetarnung glaubt niemand mehr ...
Mit Bargeld in dieser Höhe kannst du rein gar nichts machen. Das geht aufgrund des Geldwäsche Gesetzes nicht.
zunächst musst du zur Bank mit einer schlüssigen Vita wo das Geld herkommt. Dann muss es versteuert werden und den Rest kannst du dann ausgeben
200k€ als Student einzuzahlen ohne eine Quelle wo es her kommt (z. B. Erbe) ist völlig unmöglich.
Es geht doch um eine Aufgabe, die der Dozent gestellt hat und nicht darum, wie viel Geld jemand wann wo und wie hat
Ne, das war so nicht gemeint. Es wird nicht beachtet, dass ein Student 200.000€ besitzt. Sondern es geht eher darum, wie man vorgeht, wenn man 200.000€ besitzt. Wie es rechtlich aussieht, was man machen darf? Wie hoch die Versteuerung ist und wie ihr investieren würdet.
Achso, ich dachte, wie man das eingezahlt bekommt. 😂
Ja, das auch. Gibt es neben dem Erbe noch andere Möglichkeiten das Geld aufs Konto zu bekommen?
Von meiner Bank bekam ich die Nachricht: "Ab dem 8. August 2021 sind wir verpflichtet, bei Bareinzahlungen von mehr als 10.000 Euro an unseren Automaten und Kassen einen Nachweis über die Herkunft des Geldes zu führen."
einen Nachweis über die Herkunft des Geldes zu führen
Na und? Den haben sie ja anhand der Kontonummer.
Bei Bareinzahlung ?
Natürlich, oder zahlst Du Geld immer ohne Kontonummer ein?
Es geht nicht um die Mittelverwendung (Zielkonto mit Nummer) sondern um die Herkunft (deine Hände, die das Geld in den Automaten stecken)
Die Bank muss auf Geldwäsche prüfen und dazu musst du belegen, woher dieses Bargeld stammt.
Das klingt interessant. Wäre dann eine Angabe wie "das Geld stammt aus Drogengeschäften" okay? :-) Die Herkunft wäre nachgewiesen, aber für eine Anklage reicht das nicht aus.
Kannst du machen und die Bank muss dann die Einzahlung verweigern, weil der Verdacht besteht, dass es nicht versteuertes Einkommen ist.
Außer natürlich du führst für dein Geschäft ordentliche Buch und hast eine Gewerbeanmeldung laufen, über die du den Import und die Distribution abwickelst. Bei Bargeldeinnahmen musst du dann aber eine entsprechend vernetzte Kasse haben und ordentliche Quittungen ausstellen. Aber dann wäre ja alles i.O.
Al Capone wurde auch nur wegen Steuerhinterziehung verurteilt.
Gut. Ich lerne: Drogengeschäfte nur mit Quittung und ordentlich versteuert. Dann kann ich auch die Gewinne auf der Bank einzahlen.
Spaß beiseite: Der Übergang zwischen Geldwäsche und korrekter Versteuerung bleibt mir ein Rätsel. Al Capone ist da ein gutes Beispiel.
dazu musst du belegen
Nö, ich muss gar nichts belegen, es ist ein Leichtes zu behaupten das Geld gespart, von der Oma geschenkt bekommen zu haben oder sonstige schwachsinnige Angaben zu machen.
Es ist immer noch so das der Staatsanwalt vor Gericht beweisen muss dass es sich um Schwarzgeld handelt. Eine "Beweislastumkehr" gibt es auch bei Schwarzgeldermittlungen in Deutschland, noch, nicht.
Versuch das mal. Gerade "Geldgeschenke von Oma" in 6-stelliger Höhe werden dir freundlich zurückgewiesen mit: "Bitte bringen sie doch einen eidesstattliche Erklärung der guten Dame mit" und einem freundlichen Verweis, dass auch Schenkungen zu versteuern sind.
Gerade "Geldgeschenke von Oma" in 6-stelliger Höhe werden dir freundlich zurückgewiesen
Tja, das kann die Bank ja mal versuchen wenn das Geld schon im Automaten ist.
"Bitte bringen sie doch einen eidesstattliche Erklärung der guten Dame mit"
Nö, nicht notwendig. Wie bereits geschrieben muss bewiesen werden das mit dem Geld was nicht stimmt.
und einem freundlichen Verweis, dass auch Schenkungen zu versteuern sind.
Wofür die Bank sich überhaupt nicht interessiert, das ist nämlich Sache des Finanzamts.
Deine Gedanken sind sicherlich gut begründet, aber deine Antwort findest du im Geldwäschegesetz
https://www.gesetze-im-internet.de/gwg_2017/
Das Finanzamt verlangt von der Bank (und übrigens auch von privaten Verkäufern) all diese Nachweise. Verstöße werden mit Bußgeldern bedacht und können nebenbei im Rahmen von Strafprozessen zur Geldwäsche ebenfalls verfolgt werden. Den Persilschein kriegen sie nur, wenn all diese Nachweise (woher?, versteuert?) erbringen.
Also das GWG musst Du mir nicht zeigen, denn ich kenne es. Darum ja auch meine Antworten.
Du vermischt das Steuerrecht Finanzamt) mit Nebenstrafrecht (BaFin).
Die Bank macht bei derartigen Einzahlungen eine Meldung an die BaFin (das ist nicht das Finanzamt), wie es im GWG vorgescheieben ist. Dabei wird auch der angegebene Grund der Herkunft des Geldes angegeben. Nun liegt es an der BaFin was sie damit macht. In der Regel gar nichts, denn ein paar hundert Mitarbeiter der BaFin sehen sich einer Flut von tausenden Meldungen in einer Woche gegenüber.
An das Finanzamt meldet die Bank überhaupt nichts, denn dazu ist sie nicht verpflichtet. Dem Finanzamt gegenüber bin ich verpflichtet die Schenkung in meiner Steuerklärung anzugeben, das war es dann auch.
Den Persilschein kriegen sie nur, wenn all diese Nachweise (woher?, versteuert?) erbringen.
Nein, eben nicht. Wie oft soll ich es noch wiederholen: Es muss mir nachgewiesen werden dass das Geld illegaler Herkunft ist. Gelingt das nicht, hat die BaFin Pech gehabt. Es aknn höchstens passieren das der Betrag vorübergehend gesperrt wird, mehr aber auch nicht.
Auf's Konto einzahlen, mit der einen Hälfte vermietete Wohnungen finanzieren (also als Eigenkapital für die Kredit nehmen), die andere Hälfte in Aktien und ETFs investieren.
Bei den heutigen Immo-Preisen- wie viele WohnungEN sollen das für 100k wohl sein?
3 bis 4. Ich schrieb doch als EK in der Finanzierung, kein Barkauf.
Aus eigener Erfahrung: Danken und Co wollen mittlerweile lieber Vollfinanzierung, EK beiße die nicht drauf an.
Wiederholte Erfahrung mit Sparkasse Immo. Aber gleichzeitig Verwahrentgelt nehmen, ja ja.
Natürlich wollen Banken EK - um die Erwerbsnebenkosten zu decken, die sind in Deutschland ja extrem hoch.
Bei den heutigen Immo-Preisen-
Die sind regional höchst unterschiedlich und das waren sie gestern auch schon.
Kann man einfach 200.000€ einzahlen? Oder wie sieht das rechtlich aus?
Klar kann man das, warum nicht?
Ggf. muss man halt nachweisen, wo das Geld herkommt, logisch.
Muss sie nicht. Die muss das den Behörden melden.