Was tun, wen man im Job überfordert ist und die Abgabefristen immer verschieben muss, kündigen?
Hallo,
ich arbeite seit ca. 2 Monaten in einer neuen Firma. Die Aufgaben und Inhalte sind sehr interessant, aber ich werde nicht eingearbeitet , dafür ist einfach keine Zeit, also muss ich mir das meiste alleine beibringen (es handelt sich dabei nicht um einfache Tätigkeiten, sondern vergleichbar mit dem gehobenen Dienst im ÖffDienst). Ich merke jetzt, dass ich total überfordert bin und meistens die Abgabefristen, die man verschieben kann, verschieben muss (leider kein gutes Zeichen). Ich bin auch die ganze Zeit total unruhig und es fällt mir schwer mich zu konzentrieren. In letzter Zeit schlafe ich auch wenig, 4 bis 5 Stunden pro Nacht, was alles noch schlimmer macht. Ich weiss nicht, was ich tun soll. Ein Gespräch mit der Vorgesetzten hat wenig gebracht, sie sagte, ich soll einfach meine Arbeit erledigen und wenn die Zeit dafür reicht mich in die auf mich zukommende Gebiete einarbeiten und einlesen. Langsam merke ich aber, dass ich innerlich dabei bin den Job zu kündigen, auch wenn ich es mir nicht leisten kann. Hinzu kommt, dass ich für die Aufgaben, die normalerweise nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen viel länger brauche, weil ich alles richtig machen will und mich das total verunsichert, wenn meine Vorgesetzte etwas korrigieren muss (auch wenn sie das bei anderen, die seit Jahren dabei sind, auch tut). Ich bin wirklich verzweifelt und frage mich, was ich tun kann.
Danke und viele Grüße Moni
2 Antworten
Du solltest noch einmal das Gespräch mit Deiner Vorgesetzten und wenn das nichts bringt, mit dem Chef suchen. Erkläre, dass Du die Arbeit zwar gerne pünktlich erledigen würdest aber mangels Einarbeitung einfach nicht schaffst. Wenn dem Betrieb an Deiner Mitarbeit gelegen ist, wird man sich mit Dir zusammen auch um eine Lösung bemühen.
Ich persönlich würde Dir aber raten, da Du Dich innerlich sowieso schon von diesem Job verabschiedet hast, Dich nach einer neuen Stelle umzusehen bevor der Betrieb Dir kündigt oder Du nicht mehr kannst. Permanenter Schlafentzug, Überforderung, zu hohe Ansprüche sowohl vom AG als auch Dir selbst führen irgendwann nicht nur zu physischen sondern auch psychischen Problemen.
Du hast doch ziemlich sicher eine Probezeit in dem Arbeitsvertrag drin. Normalerweise ist diese sechs Monate bis ein Jahr.
Das heißt du könntest dich auf diese berufen und kündigen, dabei musst du natürlich die vertragliche Kündigungsfrist aber einhalten (2 Wochen? Kommt drauf an).
Wobei es doch sicherlich an der Arbeitsstelle nicht nur den einen Vorgesetzten gibt. Rede mal mit einem anderen Vorgesetzten oder wende dich mit deinem Anliegen an den Betriebsrat/Personalrat, sofern du mit den Vorgesetzten nicht weiter kommst.
Kündigen kannst du dann noch immer.
Normalerweise ist diese sechs Monate bis ein Jahr.
Bestimmt nicht. Länger als 6 Monate darf die Probezeit nicht betragen (§ 622 Abs. 3 BGB)