Was tragen Freiwillige Feuerwehrleute unter der Schutzkleidung?
Die Frage wirkt vielleicht auf den ersten Blick blöd, aber dennoch stelle ich mir die Frage was die Feuerwehrleute drunter tragen.Ich könnte mir vorstellen das die nur in Unterhose rein schlupfen in die Hose, da es sonst (würde ich denken) zu heiß drunter wird, andererseits ist jede Sekunde wichtig und ich glaube nicht das so viel Zeit ist die Hose aus zu ziehen?!
8 Antworten
Die Unterkleidung hat heute nicht mehr die Bedeutung wie es früher mal was. Als man noch die alte Baumwollkleidung hatte war es sogar Vorschrift lange Unterbekleidung drunter zu tragen.
In Zeiten von EN 469 spielt es keine Rolle mehr was man drunter trägt.
Bei mir ist es so das ich zu Hause immer ein Polo-Shirt der Feuerwehr bereit liegen habe. Ansonsten trage ich das Hemd/Shirt was ich gerade an habe. Als Reserve hängt aber auch noch ein Shirt im Spind.
Hose trage ich in der Regel keine drunter. Aus der ist man schnell raus. Ausnahme wenn es im Winter sehr kalt ist. Dann habe ich aber eine Jogginghose zu Hause bereit und in Ausnahmefällen bleibt auch mal die Jeans drunter.
In der Regel haben freiwillige Feuerwehrleute einen Piepser. Wenn der Alarm dort los geht, fährt der freiwillige Feuerwehrmann so schnell es geht in das Gerätehaus seiner Feuerwehr, zieht sich um rennt zum Feuerwehr-Fahrzeuzg und dann geht es ab zum Einsatz.
Da jede Sekunde zählt, ziehen die meisten ihre Sachen nicht erst aus, sondern schlüpfen gleich mit der Jeans in die warme Feuerwehr-Hose. Egal wie heiß es ist.
Ist es nur eine Übung, hat man beim Umziehen alle Zeit der Welt und kann die Hose vorher ausziehen.
Oder kommt der Alarm mitten in der Nacht, dann fahren auch ab und zu die Feuerwehrler in Unterwäsche zum Gerätehaus... dann muss man nichts mehr auszihen bevor man in die Hose schlüpft
Also bei uns nehmen sich die wenigsten die Zeit dafür.
Ist natürlich auch eine Einstellungssache. Ich hätte aber keine Lust, bei einem größeren, hochsommerlichen Einsatz stundenlang im eigenen Saft zu schmoren.
Und wie gesagt: Hose und Pullli auszuziehen dauert höchstens 5 oder 10 Sekunden... was bringt es, diese an der Garderobe zu sparen, wenn man dann im Anschluss 2 oder 3 Minuten auf dem Fahrzeug sitzt und darauf wartet, dass genügend Kameraden zum Ausrücken da sind, 2 Minuten an der geschlossenen Bahnschranke steht usw.?
Kommt ganz drauf an!
Im Winter trage ich normalerweise immer Hose und Tshirt unter der einsatzkleidung.
Immer Sommer ziehe ich die Hose immer erst aus, da es unter der einsatzkleidung schon mal ziemlich warm werden kann. Aber da gibt es natürlich auch Ausnahmen.
Wenn zum Beispiel ein Verkehrsunfall mit eingeklemmt Person auf einen wartet, dann hat die Schnelligkeit vorang.
Bei uns ist das ganz unterschiedlich. Viele ziehen ihre Einsatzkleidung nur drüber und einige Wenige nehmen sich noch die Zeit, die Hose vorher auszuziehen.
Wenn du unter Adrenalin bist, merkst du die Hitze nicht so. Du hast anderes im Kopf.
Ernsthaft?
Der Kamerad bemerkt die Hitze im Eifer des Gefechts vielleicht nicht. Sein Körper aber schon. Und es werden im Einsatz mehr Einsatzkräfte durch Dehydrierung und Überhitzung geschädigt, als durch Feuer.
In sofern sollte man immer einen klaren Kopf behalten und sich die paar Sekunden Zeit nehmen, vernünftig auszurüsten - und dazu gehört dann eben auch, Hose und Pulli auszuziehen, bevor man in die Schutzkleidung schlüpft - zumindest dann, wenn diese bei der verwendeten Schutzkleidung nicht erforderlich sind.
Theorie und Praxis sind was völlig anderes. Wir sind keine Berufsfeuerwehrleute.
Das ist schon richtig.
Allerdings sollte das oben genannte keine Theorie, sondern gängige Praxis sein.
Mal ehrlich: Da verzichtet man darauf, die Alltagskleidung auszuziehen, um 5 oder 10 Sekunden Zeit zu gewinnen - und sitzt dann im Anschluss 2 oder 3 Minuten einsatzbereit auf dem Fahrzeug und wartet, dass genügend Kameraden da sind, um ausrücken zu können... macht doch irgendwo keinen Sinn, oder?
Immerhin geht es hier auch um die eigene Sicherheit - und helfen kannst Du nur, wenn Du nicht nach wenigen Minuten aufgrund von Überhitzung und Dehydrierung umkippst. Denn das passiert bei bestimmten Wetterlagen und kräftezehrender Arbeit eh schon häufig genug, das muss man mit unpassender Kleidung ja nicht noch unnötig forcieren...
Bei uns gibt es keine tote Zeit. Neben Anziehen gibt es noch mehr zu tun, um Einsatzbereit zu sein.
Ich bin jetzt 17 Jahre in der Feuerwehr und habe nicht einmal im Ansatz einen meiner Kameraden in einer von dir hier beschriebenen Situation gesehen. Oft war die Kleidung darunter sogar ein Vorteil. Wir standen oft Nachts Ewigkeiten als Straßensperre, weil wir auf Freigabe der Polizei warten mussten. Das kann so ganz schön kalt werden.
Das ist recht unterschiedlich. Meist wird Unterhose und T-Shirt getragen, man kann aber auch so ne dünne kurze Hose mal anlassen unter der Einsatzhose und auch eine lagne Hose ist ab und zu möglich. Das kommt immer auf die Kleidung drauf an und auch ein bisschen auf die Person.
Ganz ehrlich: Die paar Sekunden Zeit muss man sich nehmen! Es bringt Dir ja nichts, wenn (gerade im Sommer bei eh schon hohen Temperaturen) Dein Kreislauf irgendwann schlapp macht, weil sich der Körper zu sehr aufgeheizt hat und Du zu viel Flüssigkeit ausgeschwitzt hast...