Was sind eure Erfahrungen mit Zeitarbeit?

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Ich habe zwischen 2002 und 2008 in mehreren Leiharbeitsfirmen gearbeitet und hatte ca. 20 verschiedene Kundenbetriebe, in einigen davon war ich auch mehr als 1x eingesetzt.

Wie man dort behandelt wird, hängt vor allem auch davon ab, was das für Kollegen sind. Aber definitiv bekommt man für die gleiche Arbeit viel weniger Lohn.

Einmal wurde ich sogar nur für 3 Tage eingestellt, weil der Kundenbetrieb nur für 3 Tage jemanden brauchte.

Ich war bisher zweimal bei der gleichen Zeitfirma eingestellt. Das erste mal dauerte die Beschäftigung 3 Jahre und nun wieder ein gutes Jahr. Ich bekomme seit diesem Monat Equal Pay, was einem Stundenlohn von 14,30€ entspricht. Mit Fahrtkosten komme ich auf einen Stundenlohn von ca. 15,40. Davor hatte ich mit Fahrtkosten ca. 14,40/Std. Mein Gehalt war bisher immer superpünktlich auf dem Kto. und auch sonst hatte ich nie Probleme. Ich wurde nur ein oder zweimal als Person zweiter Klasse behandelt, ansonsten hatte ich immer recht korrekte Kollegen.

Vielleicht hatte ich Glück bei einer relativ korrekten Zeitfirma angestellt zu sein, ich kann mich bisher jedenfalls nicht beschweren.

ich bin tatsächlich übernommen worden. Das erfolgt nun nach 18 Monaten. Ich war aber vor dieser neuen Regelung 3 Jahre zuvor dort.

Es hatte damals Jemand geklagt, der über 10 Jahre bei BMW war, damals gab es eben noch keine Übernahme. Er hat die Klage verloren, da es damals noch keine gesetzliche Regelung gab

Das wird aber auch umgangen, nach 9 Monaten Equal Pay, dann wird man auch abgemeldet, weil man als Leiharbeiter zu teuer wird.

In der Wurstfabrik & auch anderswo ist man natürlich gleich als Leiharbeiter zu erkennen. Während die Festangestellten bei der Wurstfabrik Mietkleidung hatten aus Stoff, hatten wir als Leiharbeiter dann Einweganzüge.

In den IG Metall Betrieben hatten die Festangestellten auch Mietwäsche mit Namenschildchen, wir hatten nur eine Latzhose

So ist man wirklich behandelt worden wie ein Mensch 2. Klasse.

Was man sich da manchmal anhören mußte, ist schon fragwürdig. Das kann man hier kaum wiedergeben

Wir waren fast immer eingestuft als gewerblicher Helfer nach E 1

Dann habe ich einige Leihfirmen verklagt wegen dieser damals ungültigen Tarife dieser CGZP Gewerkschaft & gewonnen, bin dann aber entlassen worden, obwohl ich mir nichts vorzuwerfen hatte.

Teils bin ich nach 1 Tag abgemeldet worden, weil der Kunde angeblich unzufrieden war, teils war ich über 3 Jahre in einem Betrieb, weil damals diese Übernahmeoption noch nicht vorhanden war

Ich habe jetzt 5 Leihbuden durch seit 1998

Was sind eure Erfahrungen mit Zeitarbeit?

Bevor ich selbst ständig wurde hatte ich 3 mal mit Zeitarbeit zu tun gehabt.

  • Unpünktliche Zahlungen
  • Stundenlöhne weit unter den normal Tariflichen Vereinbahrungen.
  • Urlaubsanträge oftmals verschoben
  • Im Krankheitsfall keine Lohnfortzahlung
  • Fahrtkosten zur Arbeitsstelle nur teilweise erstattet bekommen
  • Arbeitskleidung und Arbeitswerkzeug oftmals nur mit Selbstbeteilligung
  • Generell wird man dort wie eine Mensch dritter Klasse behandelt.

Zeitarbeit ist nichts anderes als eine Sklaverei der Moderne. das traurige ist aus der Sicht der Arbeitnehmer das sie die gesamten Kosten die ein Zeitarbeits Mitarbeiter erbringt Voll Steuerlich Absetzbar sind.

Oftmals werden da Stundenlöhne von 60€ und mehr Berechnet und die Person die da Ihre Stunden in der Firma erbringt sieht davon Netto vielleicht 8,50€ oder noch weniger. Und das erklärt dann auch mitunter wenn man dann einen Ferrari oder Mercedes AMG Modell vor der Zeitarbeitsfirma stehen sieht ( ACHTUNG IRONIE !!!). Selbst als Leasing Modell.

Wenn es machbar ist ,sollte man Zeitarbeitsfirmen meiden wie der Teufel das Weihwasser. Wenn keiner mehr dort tätig ist wird auch dieses Sklavenhaltungs-Modell aussterben. Kurzum wer seine Arbeitskraft gerne für Lau und billig verscheuern will der kann gerne dort tätig werden. Wer aber eine gute und dauerhafte Arbeitsstelle sucht ,der sollte sich direkt bei den Firmen Bewerben.aus diesem und anderen gründen bin ich heute Selbstständig und auch so mein eigen Herr und Meister . Kann mir meine Kunden aussuchen und auch die Arbeitszeit selbst einteilen. Keiner kann mir was Vorschreiben was ich zu tun und zu lassen hab. Muss zwar dafür einiges auch an Konzequenzen einstecken (Viele Versicherungen nicht gesetzlich Abgedeckt ,muss diese Privat selbst Versichern ,etc.) . Aber im gesamten allemal besser als sich in solchen Sklaventreiber Arbeitslöchern wie Zeitarbeitsfirmen zu begeben und sich ausbeuten zu lassen !

Man arbeitet für zwei Firmen statt einer, und muss viel mehr Personen mit durchfüttern. Entsprechend wenig kommt am Ende raus.