Was muss ich tun, um zum Islam zu konvertieren, und zwar so, dass das von marokkanischen Behörden aktzeptiert wird?
Ich möchte meine marokkanische Freundin heiraten. Da sie in Marokko lebt, muss ich wohl zum Islam konvertieren, da wir ansonsten nicht in Marokko heiraten können. Ein Heiratsvisum für Deutschland wird sie wahrscheinlich nicht bekommen, solange ich kein Muslim bin, oder? In Deutschland kann man ohne Beschneidung zum Islam konvertieren. Würde das von marokkanischen Behörden akzeptiert werden oder schauen die dann nach, ob man beschnitten ist? Was gibt es sonst noch für Dinge, die zu beachten sind? Aktzeptieren die eine Konvertierungsurkunde aus Deutschland (Ein Imam könnte mir die bestimmt auf Arabisch geben)? Oder gibt es da überhaupt keine Urkunde?
5 Antworten
Da steht alles, was du wissen mußt.
Ein Heiratsvisum müßte sie bei der Deutschen Botschat beantragen, da spielt es keine Rolle, ob du Moslem bist.
Wenn ich die Informationen in dem Link richtig interpretiere, ist es also völlig in Ordnung, wenn ich in Deutschland konvertiere, um sie in Marokko heiraten zu können, oder? Was allerdings nicht drinsteht, ist, ob ich sie ohne diese ganzen Dinge in Deutschland heiraten könnte. Ob Marokko sie also ausreisen lassen würde (Die Einreise nach Deutschland ist ja aus religiösen Gesichtspunkten hingegen überhaupt kein Problem, wie du schon richtige angemerkt hast). In unserer Stadt gibt es keine islamische Gemeinde. In der Nachbarstadt gibt es eine, aber das sind Islamisten. Aber zum Konvertieren dürfte ich ja bestimmt auch zu einer Moschee in einer anderen Stadt gehen, oder?
In Deutschland kannst du wohl heiraten, die Ehe wird aber möglicherweise in Marokko nicht anerkannt.
Danke fürs Sternchen!
Bist Du Dir sicher, dass Du Muslim sein musst, um in Marokko zu heiraten? Erkundige Dich lieber vorher noch mal (z. B. bei der Botschaft).
Natürlich kann Deine Freundin auch nach Deutschland kommen, um zu heiraten. Ansprechpartner dafür ist die Deutsche Botschaft in Marokko. Du wirst sie einladen und versichern müssen, dann bekommt sie für 3 Monate ein Touristenvisum.
Wo wollt Ihr leben? Marokko oder Deutschland?
Ja. In Marokko dürfen nur muslimische Männer eine Frau anderer Religion heiraten. Muslimische Frauen dürfen hingegen keinen Mann anderer Religion heiraten.... Das ist eine der wenigen Dinge, die ich absolut sicher weiß. Kann man auch mit einem Touristenvisum heiraten? Ich habe gedacht, dass da ein Heiratsvisum zwingend notwendig wäre. Wir wollen in Deutschland leben. Abgeshen von Rechtsfragen wegen der Religon gibt es keine Probleme: Die finanziellen Anforderungen, damit ich für sie bürgen kann, erfülle ich.
Bringst du nicht gesetzliche und religiöse Vorschriften durcheinander?
Ich nicht. Aber die marokkanischen Behörden tun das leider. Es gibt dort nur eine religiöse Heirat und deshalb gilt die von mir oben genannte Regel, dass sie keinen Nicht-Muslim heiraten darf....
Wenn sie alle nötigen Heiratspapiere dabei hat, kann sie auch mit einem Touri-visum heiraten. Sie bekommt dann aber nicht automatisch Aufenthalt. Erkundige dich beim Standesamt.
Dass das auch mit Touri-Visum geht, ist super. :) Notfalls könnten wir
ja dann in Deutschland heiraten (bekommen ja die marokkanischen Behörden nicht mit) und sie könnte danach erst mal nach Marokko zurückkehren, falls das mit der Aufenthaltsgenehmigung noch länger dauert. Wenn sie dann die Aufenthaltsgenehmigung hat, kann sie dann auch einfach wieder ohne Probleme einreisen? Oder bekommen das die marokkanischen Behörden mist, dass sie die Aufenthaltsgenehmigung wegen einer Heirat bekommen hat und könnten dann Probleme machen?
Wieso sollte das deutsche Heiratsvisum nur dann erteilt werden, wenn du Moslem bist.
Das macht neben diversen anderen Gründen schon deshalb keinen Sinn, weil nirgendwo in Deutschland offiziell erfasst wird, wer Moslem ist.
"Also ohne Bezug auf eine bestimmte Person (also mich)?"
Ja klar. Ihr müsst nur beide "heiratsfähig" sein.
Das ist gut. :) Und wenn es gegen marokkanisches Recht verstößt, dass wir heiraten, ist das auch egal?
Was in Marokko erforderlich ist, weiß ich nicht.
Um ein Heiratsvisum für eine Heirat in Deutschland zu bekommen, sind irgendwelche religiösen Dinge garantiert egal.
Ich habe allerdings auch gehört, dass man in Deutschland nur eine Ausländerin heiraten darf, wenn die Heirat auch mit den Gesetzen des anderes Landes konform ist.... Man findet leider viel Widersprüchliches im Internet. Vielleicht werde ich einen Rechtsexperten suchen müssen, der sich da auskennt.... Das kostet zwar bestimmt ein Haufen Geld, aber es bleibt mir wohl nichts anderes übrig....
Man kann übrigens auch in der Deutschen Botschaft in Rabat heiraten.
Die Ausreise ist natürlich ein Problem, für die meisten übrigens das größte, nämlich ein Visum für Deutschland, also ein "Schengen-Visum" zu bekommen.
Ich kenne Marokko recht gut, und ich weiß, dass viele dort zu allem bereit sind, um zu einem Visum zu kommen; Heirat eingeschlossen. Es werden sogar einige Tausend Euro für eine Heirat angeboten.
Umfangreiche Infos, auch praktische Erfahrungen, finden sich hier:
http://www.1001geschichte.de/
Das wäre egal. Insbesondere spielt die Religion keine Rolle.
Sie braucht selbstverständlich marokkanische Papiere für die Heirat in Deutschland, genau wie du deutsche Papiere für eine Heirat in Marokko benötigen würdest.
Da geht es dann um die Ehefähigkeit und insbesondere um die Vermeidung einer Doppelehe.
Außerdem muss sie für eine Heirat in Deutschland ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen.
Meinst du damit lediglich ein Papier, das besagt, dass sie überhaupt heiraten darf? Also ohne Bezug auf eine bestimmte Person (also mich)? Ja, das mit den Deutschkenntnissen weiß ich. Im Moment hat sie leider wegen ihrer Arbeit noch keine Zeit für einen Deutschkurs. Aber ich denke, dass sie die deutsche Sprache schnell drauf hat. Sie spricht bereits 7 Sprachen. :) Sie sagt, dass Englisch ihre zweitschlechteste Sprache ist. Ich kann mich aber sehr gut auf Englisch mit ihr unterhalten. ^^
Meine Freundin meint, dass da nicht nur Deutschland zustimmen muss, sondern auch Marokko.... Aber wie gesagt: Ich kenne mich da nicht genau aus. Von der Deutschen Botschaft in Marokko habe ich nur die Antwort bekommen, dass wir einen offiziellen Visaantrag stellen müssen. Vorab können sie nicht sagen, ob der Antrag Erfolg haben könnte....
Das ist alles nicht richtig.
- Wenn Deine Freundin eine Hochzeit mit Rechtssicherheit will, die auch weltweit anerkannt ist, dann bedarf es keiner islamischen Hochzeit, sondern einer standesamtlichen Hochzeit.
- Eine standesamtliche Hochzeit erfolgt unabhängig der Konfession.
- Für eine Hochzeit kann Deine Freundin ein Visum beantragen, welches unkompliziert und zügig erteilt wird.
Der Quatsch mit dem Konvertieren hat man Dir aus einem anderen Grund eingeredet. Marokkaner sind vornehmlich fundamentalistisch ausgelegt in der Glaubensform. Einer Muslima ist es im Islam untersagt einen Andersgläubigen zu heiraten.
Wahrscheinlich sollst Du nur konvertieren, damit die Verwandschaft beruhigt ist. Das Beschneiden kannst Du getrost weglassen.
nach marokkanischem Recht muß der Mann Muslim sein. So steht es auch in dem Link, den ich gesetzt habe.
Was hinsichtlich der Ausreise nicht interessiert.
Die rassistischen Vorbehalte des Landes haben international keinerlei Gewicht.
Du meinst, die religiösen Vorbehalte. Die Ehe wird dann in Marokko halt nicht anerkannt. In Marokko schreibt das Gesetz vor, daß der mann Muslim sein muß, wenn er eine Muslima heiraten will.
Nein, uns geht es nur darum, ob die marokkanischen Behörden sie ausreisen lassen würden. Mit ihrer Verwandtschaft hat es nichts zu tun. Sie hat jeglichen Kontakt zu ihrer Verwandtschaft abgebrochen (sogar zu ihrer Mutter) und ist ein paar hundert Kilometer weiter weg gezogen (in den liberalen Ort Agadir). Sie will mit den religiösen Fanatikern nicht zu tun haben. Ihr ist es ja sogar egal, ob ich Muslim bin oder nicht und sie selbst hält sich auch nicht an alle islamischen Vorschriften. Das mit der Rechtssicherheit könnte man ja erreichen, indem man danach zusätzlich noch standesamtlich heiratet. Lieber wäre es mir aber auch, wenn eine standesamtliche Heirat ausreicht.
Die Ausreise ist überhaupt kein Problem !
Sie muss den marokkanischen Behörden gegenüber nicht einmal einen Grund benennen. Es reicht vollkommen aus, wenn sie dort angibt, dass sie in Deutschland eine bessere Arbeits- und Zukunftsperspektive hat.
Ruf doch am Montag einfach mal bei der Ausländerbehörde an, und lass Dich diesbezüglich beraten.
Das ist super, dass sie da keinen Grund benennen muss. :)
Wenn du einen deutschen Pass hast kannst du heiraten wen du willst,
In Deutschland spielt die Religion beim Heiraten keine Rolle.
Ob sie aber um nach Deutschland ausreisen darf das müssen die Marokaner entscheiden. Sollte die Ehe keine 3 Jahre nicht überstehen wg. Scheidung müsste sie wohl zurück.
Zur Sicherheit beim deutschen Standesamt nachfragen.
Mit freundlichem Gruß aus dem Oldenburger Münsterland
Bley 1914
Ganz vergessen, wenn du hier konvertieren willst, wende dich an eine islamische Gemeinde in deiner Stadt. An eine Moschee, dort wird man dir sagen, wie es weitergeht. Informiere dich vorher über die Gemeinde, damit du nicht an Salfisten oder sonstige Idioten gerätst.