Was ist der Unterschied zwischen einem Ausschluss und einer Suspendierung?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

ein Ausschluss ist endgültig, eine Suspendierung nicht

Suspendiert wird man von der Schule allgemein. Man darf in der Zeit weder in den Unterricht noch zu schulischen Veranstaltungen. Um suspendiert zu werden, muss man sich absolut daneben benehmen. Wenn alle anderen Maßnahmen nicht gegriffen haben, wird man als letzten Weg suspendiert. Wenn auch das nichts hilft, fliegt man von der Schule.

Ich kenne sogar zwei Schüler, die suspendiert wurden: der eine hat zur Lehrerin "leck mich am A****" gesagt, der wurde aus erzieherischen Gründen suspendiert. Der andere hat mehrfach andere Schüler verletzt. Der wurde zur Sicherheit der andern Schüler suspendiert (auch wenn durch die Behörden später festgestellt wurde, dass die Suspendierung nicht erlaubt war).

Von der Schule ausgeschlossen bedeutet, dass man von der Schule fliegt. In der Regel kann man das nicht machen, wenn man der Schüler noch schulpflichtig ist. Dadurch würde der Schüler nämlich gegen die Schulpflicht verstoßen, was auch strafbar ist. Da ein Schulausschluss auch irgendwo eine Strafe ist und eine Strafe nicht zu einer anderen führen darf, geht das eigentlich nicht. Da muss der Schüler also wirklich ein Sicherheitsrisiko darstellen, damit man ihn von der Schule wirft.

Bei Schülern, die die Schulpflicht schon hinter sich haben, ist es was anderes. Zwar muss man sich da auch absolut daneben benehmen, allerdings können sie einen früher rausschmeißen. Teilweise gibt es auch noch extra Regelungen. Bei uns wurde eine rausgeworfen, weil sie zwei Wochen nicht in der Schule war und sich nicht gemeldet hat. Die Regel gab es bei uns, dass man nach zwei Wochen unentschuldigtem Fehlen von der Schule fliegt, wenn man nicht mehr schulpflichtig ist.

Man kann auch nur von schulischen Veranstaltungen ausgeschlossen werden. Dann darf man nicht mehr mit auf Wandertag und co. Das passiert häufiger, entweder als erzieherische Maßnahme, wenn sich ein Schüler daneben benimmt, oder zur Sicherheit.

DoctorInge 
Beitragsersteller
 21.11.2021, 01:55

Danke für die ausführliche Antwort!

Ich gebe zu, ich frage eigentlich, weil ich einzuschätzen versuche, was mit ungeimpften Schülern ab der Impfpflicht passiert.

Man wird bei uns ja jetzt schon suspendiert, wenn einem zweimal die Maske unter die Nase rutscht.

Ich bin keine generelle Impfgegnerin, habe aber Angst vor den Impfstoffen, die altuell auf dem Markt sind. Am ehesten würde ich mich noch auf Novovax einlassen. Nur, wenn der bis zum Stichtag keine Zulassung hat, dann stehe ich in der Sackgasse. (Ich hoffe, die Impfpflicht geht nicht durch.)

Es wurde leider keine genaue Regelung bekannt gegeben, weshalb ich das überhaupt nicht einschätzen kann. Ich habe Angst, dass ich fliege. Könnte ein Ausschluss eigentlich rückgängig gemacht werden, wenn die auslösenden Gründe nicht mehr gegeben sind? ZB, wenn die Impfpflicht aufgehoben wurde oder ich geimpft wäre?

Ich bin volljährig und somit nicht mehr schulpflichtig. Und ich habe Angst.

summersweden  21.11.2021, 02:35
@DoctorInge

Warum sagst du sowas nicht gleich? Das ist was anderes.

An meiner Uni gibt es eine Impfpflicht gegen Tollwut. Dazu gibt es eine einfache Regel: es steht jedem frei, ob er sich impfen lässt. Allerdings muss jeder auch die Konsequenzen dieser Entscheidung tragen. Und bei uns ist die Konsequenz, dass man nicht zu den Übungen darf und keinen Abschluss bekommt. Der Tollwut-Impfstoff ist bekannt dafür, dass es öfter mal starke Nebenwirkungen gibt. Dagegen ist jeder Coronaimpfstoff auf dem Markt harmlos.

Was ich mit dem Beispiel sagen will: du musst die Konsequenzen deiner Entscheidung tragen. Das ist die Folge davon, wenn man erwachsen ist. Und ziemlich sicher wirst du dich entscheiden müssen, was dir wichtiger ist: deine Ausbildung oder der Wunsch, dich nicht impfen zu lassen. Die Konsequenz dieser Entscheidung wirst du tragen müssen.

Die Impfpflicht wird durchgehen. Sie verstößt nicht gegen die Verfassung. Man sieht es auch daran, dass es in Österreich bereits eine Impfpflicht gab, 40 Jahre lang. Und diese Impfpflicht wird auch längerfristig bestehen, nämlich mindestens bis Corona nicht mehr als Pandemie eingestuft wird.

Aus der Schule wird man wegen sowas erst einmal nicht geworfen. Allerdings kann es sehr wohl dazu kommen, dass man nicht in die Schule darf. Es kommt also einer Suspendierung gleich. Da du in der Zeit keine Leistungen bringen kannst, kann es längerfristig darauf hinauslaufen, dass du am Ende nicht benotet wirst. Dann musst du vielleicht das Schuljahr wiederholen. Wenn das wirklich längerfristig so läuft, kann es schon sein, dass die Schule diese Schüler schickt.

Theoretisch kann man einen Schulausschluss aufheben, wenn der Grund nicht mehr gegeben ist. In der Praxis ist das allerdings selten, da man normal wegen Fehlverhalten ausgeschlossen wird. Und das lässt sich in der Regel nicht so einfach in der Form ändern, dass der Grund dauerhaft nicht mehr gegeben ist.

Statt dir zu überlegen, was du tust, wenn du ausgeschlossen wirst, solltest du dir eher überlegen, warum du dich mit diesen Impfstoffen nicht impfen lassen willst. Die Wirkungsverstärker von Totimpfstoffen und Proteinimpfstoffen können mehr Nebenwirkungen auslösen als die der jetzigen Impfungen. Die Impfstoffe mit den modernen Verfahren wirken übrigens auch besser. Zudem kann man eigentlich nicht mehr warten: Experten gehen davon aus, dass sich jeder, der sich nicht zeitnah impfen wird, sich noch vor der Zulassung der Impfstoffe anstecken wird. Die Folgen von Corona treffen auch junge Menschen. Bei Long-Covid ist es egal, ob du suspendiert oder ausgeschlossen wirst. Du wirst dann länger nicht mehr in die Schule gehen.

DoctorInge 
Beitragsersteller
 21.11.2021, 02:58
@summersweden

Ich fühle mich von der Regierung ganz einfach verarscht und es sind viel zu viele Fragen offen. Da bin ich bei weitem nicht die einzige.

Ich will jetzt auch nicht begründen, warum ich Angst habe, das wird zu lang. Aber die Impfpflicht bei den Pocken zB war gerechtfertigt, weil sie dadurch ausgerottet werden konnten. Sterile Immunität und Schutz der Mitbürger.

Aber bei der Covidimpfung trifft das alles nicht zu. Und das Nächste ist, es bleibt ja nicht bei ein, zwei Stichen. Das kann sich ewig bis hin zu 10 Stichen ziehen und das finde ich, ist eine Nummer zu hart.

Ich wäre schon lange geimpft, wenn ich damit wirklich andere schützen könnte und die Pandemie wirklich beendet werden könnte. Dann wäre der Nutzen höher als das Risiko. Aber ich habe das Gefühl, wir würden bei 90% Durchimpfung nächsten Winter immer noch in einem Lockdown landen. Es hieß ja, Geimpfte bräuchten keinen mehr. Aber jetzt haben sie einen. Die Regierung verarscht uns komplett und lacht sich über die gesellschaftliche Spaltung tot.

Auch wäre es ein Grund, mich jetzt impfen zu lassen, wenn die Deltavariante jetzt auch junge, gesunde Menschen so schwer angreift, dass sie auf der Intensiv landen, in hohen Zahlen. Das wäre ein Grund. Aber ist das so? Es werden ja schon Menschen als ungeimpt gezählt, die nur einen Stich anstatt zwei oder zwei anstatt drei Stiche haben. Auch wird jeder Kontrolltest im KH als neuer Fall gewertet. Die Daten sind somit also komplett verfälscht. Das ist keine Verschwörungstheorie, ein Bekannter von mir arbeitet im KH. Ob es in D gleich ist, keine Ahnung. Aber in Ö ist es so. Mir fehlen verlässliche Daten für eine Entscheidung. Das geht mir schon seit Monaten so. Offene Fragen wurden auch nie geklärt, sondern immer nur wütend abgeblockt. Hinzu kommt noch, was in unserer Politik eigentlich los ist. Wie sollte man da noch Vertrauen finden?

Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich wie ein Lämmchen gehorche und einfach alles mitmache.

Das mit der Deltagefahr wäre wirklich der einzige Grund, der ein guter ist, mich impfen zu lassen. Der Impfstoff sollte dann aber halt wirklich verlässlich einen schweren Verlauf verhindern.

Mir ist beides gleich wichtig, meine Gesundheit und meine Schule. Und ich habe Angst um meine Gesundheit, wenn ich so oft nachimpfen muss. Abgesehen davon, dass alle Impfstoffe nur bedingt zugelassen sind. Ich habe Angst, dass ich mein jetzt noch sehr gutes Immunsystem mit der Impfung schwäche, einer Freundin von mir ist genau das passiert bei mRNA. Deshalb sage ich ja: Am ehesten Novovax, weil das einem kontrollierten Infizieren gleich oder ähnlich kommt und für mich nicht so exotisch ist.

Ich weiß, dass auf Handlungen Konsequenzen folgen, das brauchst du mir nicht sagen. Das hat aber nichts mit dem Erwachsensein zu tun. Wenn ein 8 Jähriger nur 5en schreibt, hat das auch Konsequenzen. Und wenn ein 50 Jähriger jemanden vergewaltigt und das fliegt nicht auf, dann gibt es keine Konsequenzen.

Apropos Vergewaltigung:

Ich habe mal etwas erlebt, wo jemand über meinen Körper bestimmte. Was ich nicht wollte, ich mich aber nicht wehren konnte.

Die Impfpflicht ist auch eine Bestimmung von außen, die in meinem Körper eingreift. Und weil ich da Parallelen sehe, wenn auch nur wage und nicht unbedingt vergleichbar, drückt es in mir die ärgsten Panikattacken hoch.

Nebenbei verstehe ich das Solidaritätsargument bei der Impfpflicht nicht. Man kann das Virus trotzdem verbreiten. Wieso dann eine Pflicht, wenn man es nichtmal vertreiben kann? Der Eigenschutz alleine ist meine Sache, das geht keinem was an.

summersweden  21.11.2021, 16:14
@DoctorInge

Und da sind wir wieder bei "du musst die Konsequenzen deiner Entscheidung selber tragen". Du kannst argumentieren so viel du willst. Ob du dabei Recht hast oder nicht, ist für die Situation ohne Bedeutung. Die Frage ist nämlich nicht, ob die Impfpflicht berechtigt ist. Die Frage ist eher, wie viel du bereit bist in Kauf zu nehmen, damit du dich nicht impfen lassen musst. Und das musst du für dich selber entscheiden.

Nebenbei: das Beispiel mit dem Achtjährigen passt hier überhaupt nicht. Er hat die Schularbeit ja nicht absichtlich verhauen. Es war keine bewusste Entscheidung. Bei der Impffrage geht es um die bewusste Entscheidung für etwas, für die man nachher auch voll einstehen muss.

DoctorInge 
Beitragsersteller
 21.11.2021, 17:40
@summersweden

Wenn er nicht gelernt hat und lieber zockte, dann war das Versagen abzuschätzen, das geht sehr wohl.

Außerdem ist die Impfung inzwischen keine bewusste Entscheidung mehr, es ist ein Zwang.

Und wenn man feststellt, dass etwas nicht gerecht ist, darf sich das Volk wehren. Es soll sich wehren.

summersweden  21.11.2021, 18:05
@DoctorInge

Aber nicht bei einem Achtjährigem. In dem Alter kann man die Folgen des eigenen Verhaltens nicht so abschätzen, dass man sagen kann, dass Kind hat eine bewusste Entscheidung getroffen. Das kann man mit 13-14 sagen, aber nicht mit 8.

Für mich ist diese Diskussion hier übrigens vorbei. Das ursprünglich Thema war Schule, nicht Corona. Und ich bin nicht bereit, über eine Impfpflicht zu diskutieren.