Warum sagen Leute, dass reiche mehr steuern zahlen sollen?

9 Antworten

Ich glaube auch das es besser währe Großkonzerne mehr zu besteuern, aber es ist auch wichtig das reiche Menschen mehr Steuern zahlen weil das Geld das der Staat dringend braucht einfach irgendwo herkommen muss. Außerdem ist es ja nicht so das dieses Geld dann weg ist, es kommt ja trotzdem wider in den Wirtschaftskreislauf. Das Geld das bei reichen Menschen auf dem Konto liegt zum Wirtschaftswachstum beträgt ist eine Mähr, Reiche haben so viel Geld das sie gar nicht wissen wofür sie es ausgeben sollen, deswegen wächst ja deren Kontostand immer weiter. Es ist viel besser für die Wirtschaft wenn sie es in Form von Steuern an den Staat zahlen und der es in den Wirtschaftskreislauf zurückgibt.

Ich sehe es wohl so wie du. Aber: Das Standardargument ist dann halt, dass es dem Hedge Funds Manager mit 8 Millionen € Einkommen pro Jahr nicht weh tut, 25% davon abzugeben. Und das ist auch so. Insofern finde ich das Thema absolut schwierig. Ich denke daher, eine moderate Zusatzbelastung ab einem bestimmten (wirklich hohen! Nicht so was lächerliches wie beim Spitzensteuersatz! 200.000 € brutto pro Jahr bspw.) Einkommen ist schon okay. Halt so hoch, das deswegen nahezu keiner ins Ausland flieht. Aber sicher bin ich mir da keineswegs.

Wir haben einfach ein Problem: Die Vermögensverteilung ist nicht gänzlich fair. Das ist so. Insofern ist eine Zwangsumverteilung schon eine sinnvoll erscheinende Idee. Sicher keine perfekte, man kann gerne bessere Lösungsvorschläge machen. Nur das Problem ist, das jetzige System bedeutet einen fortlaufenden Konzentrationsprozess von Vermögen. Das kann nicht richtig sein, man muss dagegen steuern. Die Frage ist halt, wie. Aber gerade dein Beispiel ist ein gutes: Der HFM nimmt Geld an sich, aber er tut wenig produktives. Er trägt nicht wirklich viel zur Wertschöpfung bei. Ihn zur Kasse zu bitten, ist daher schon sinnvoll, meiner Meinung nach.

Ordnungmachen 
Beitragsersteller
 02.01.2018, 22:42

Klar tut das weh. Langfristig gesehen ist das ein enormer Verlust 25% mehr Steuern zu bezahlen. Die Ergebnisse die er hier in Deutschland erzielt sind dann wahrscheinlich 3 mal kleiner als in den USA. Der Zinseszinseffekt bei 25% ist einfach zu stark. Ich denke, das ist ein Grund warum die USA prozentual gesehen viel mehr Millionäre macht als Deutschland seit der Einführung der Reichensteuer. In Deutschland hat man es viel schwieriger wenn man sich als Unternehmer selbständig macht. Da man viel länger braucht um das nötige private Vermögen zu bilden. Ich finde das ausbeuten der hart arbeitenden reichen Menschen nicht gut. Die armen Menschen liegen faul daher und machen nichts.

fluffiknuffi2  02.01.2018, 23:00
@Ordnungmachen
Klar tut das weh. Langfristig gesehen ist das ein enormer Verlust 25% mehr Steuern zu bezahlen.

Ja, da stimme ich dir zu. Das kommt mir auch zu viel vor. Mein Fehler, wenn das aus meinem Text nicht hervorging. Ich dachte schon an deutlich weniger.

Ich denke, das ist ein Grund warum die USA prozentual gesehen viel mehr Millionäre macht als Deutschland seit der Einführung der Reichensteuer.

Vielleicht, vielleicht auch nicht. USA und BRD sind ja in vielen Dingen unterschiedlich. Schwer zu sagen, ob das nun der eine entscheidende Faktor ist. Vermutlich eher einer unter mehreren.

In Deutschland hat man es viel schwieriger wenn man sich als Unternehmer selbständig macht. Da man viel länger braucht um das nötige private Vermögen zu bilden. Ich finde das ausbeuten der hart arbeitenden reichen Menschen nicht gut. 

Naja. Das ist jetzt aber ein anderes Schlachtfeld.

  • Wenn jemand ein Unternehmen gründet, das ihm 8 Millionen € pro Jahr einbringt, er diese 8 Millionen aber direkt reinvestiert in das Unternehmen, sollte das möglich sein ohne dass eine Einkommenssteuer greift.
  • Gründung aus privaten Vermögen ist ja nicht die einzige Möglichkeit.
  • Wie gesagt ich würde erst ab einem wirklich hohen Einkommen so besteuern. >200.000 € verdient in Deutschland quasi kein normaler Angestellter. Und wie gesagt auch nicht mit 25%. Unter 10% vielleicht. Das scheint mir dann nicht so krass zu sein, dass es ein bedeutendes Problem bei Unternehmensgründungen wäre.
Die armen Menschen liegen faul daher und machen nichts.

Ah ja. Ich lasse das mal unkommentiert. Aber: Was ist mit der Mittelschicht? Also ich zum Beispiel. Ich bin nicht arm, ich bin nicht reich. Ich wäre gerne reich. Aber auf "normalen" Weg habe ich keinerlei Chance das zu schaffen. Und ich bin ganz sicher nicht faul und mache nichts. Aber das reicht nicht, unser System sieht es für Normalos nicht vor, reich zu werden. Da kann ich so viel sparen und anlegen und so viele Gehaltserhöhungen bekommen wie ich will (werde das jetzt nicht ausführen, an der Stelle musst du mir glauben - das auszuführen würde ewig dauern.) Ich habe nur die Chance entweder in einem Unternehmen richtig Karriere zu machen weg von einem normalen Angestelltenverhältnis - was ja offensichtlich nur für wenige geht, weil nicht alle Chef / Management sein können. Oder ich höre auf, angestellt zu sein. Mache mich selbstständig / gründe ein Unternehmen. Die Frage ist aber: Wenn das alle machen, wer arbeitet dann in den Unternehmen? Also Stand heute brauchen wir Angestellte bzw. Leute die für Standard-Angestellten-Gehälter arbeiten. Weil was wäre denn die Alternative? Wenn alle Selbständig / (Einzel-)Unternehmer wären und pro Jahr ein Riesengehalt fordern würden, wie soll das bezahlbar sein? Woher sollen die Billionen(!) Euro kommen die dafür benötigt würden? Eines ist mal klar, die kommen bestimmt nicht dadurch zustande, dass Leute aufhören "faul zu sein und nichts zu machen".

Weil es ein Land nicht unbedingt voranbringt, wenn die Unternehmer das Geld auf ihrem Konto haben. Es würde dem Land eher nutzen, wenn es vernünftige Schulen, Straßen, Krankenhäuser und ein Gesundheitssystem hat. Was - ganz nebenbei - auch wieder der Wirtschaft nutzt, denn schlecht ausgebildete Arbeitskräfte, eine verfallende Infrastruktur und sozialer Unfrieden bremsen die Wirtschaft auch aus.

Natürlich hast Du recht, dass zu hohe Steuern auch wiederum schädlich sind, denn sie bremsen Wachstum und Investition. Wo nun die ideale Steuer liegt, also hoch genug für eine vernünftige Finanzierung der Gesellschaft und so niedrig dass sie wirtschaftlichen Erfolg ermöglicht, kann niemand so ganz genau sagen.

Ich beantworte mal di Frage auch wenn sie schon älter ist. Würde dein d zb Hedge Fond manger,mit seinem einigen Geld Straßen Schulen Krankenhäuser bezahlen wobei auch er profitiert denn im Krankenhaus werden Leute wiedrr gesund gemacht um dann für die Firma wieder zu arbeiten zb Sachen herstellen und verkaufen . Dann lieber das Steuergelder doch in ZB Aktien Markt investieren mit großem Gewinn rausgehen und dann trotzdem Mitarbeiter entlassen und Gehälter kürzen, da des manger wird nicht gekürzt so das die Mitarbeiter dieser Firma auf aufstocken angewiesen sind die aber nicht reicht weil dein Hedge Fond manger wie alle anderen auch kaum steuern zahlen wollen und der Staat Probleme hat das arbeitslos Geld zu zahlen

du redest Unsinn, nimm z.B. die USA unter Roosevelt einst. Da gab es Einkommenssteuern in Höhe von 80%. Auch die sonstigen Unternehmenssteuern waren sehr viel höher als in D. und jetzt in den USA. Die Vereinigten Staaten waren wirtschaftlich unter roosevelt recht gut aufgestellt.

Es ist das ewige eia-popeia der Kapitalisten, dass sie zu Grunde gehen, nicht mehr investieren wollen und können, wenn man ihre Profite auch nur ein wenig antastet. Was sie betreiben ist reineErpressung.