Warum ist das Zusammenleben mit einem Witwer so schwer?
Hei,
ich bin seit 4 Jahren mit einem Witwer zusammen, alles nett und harmonisch. Am Anfang war es sehr schwer weil er noch in der Trauerphase steckte, er rief mich oft nachts an und war am weinen, ich habe getröstet und gestützt war für ihn da. Und ich denke das hat ihm gut getan jemand der zuhört und tröstet. Wir passen auch gut zusammen. Nun bin ich vor 2 Monaten zu ihm gezogen. Klappt gut. Nur er zögert das Umstellen der Möbel hinaus, meine Möbel stehen immer noch im Keller! Wir haben unter dem Dach ein Zimmer das unser Schlafzimmer ist und das ich mir nach meinen Wünschen eingerichtet habe. Das ist toll und ich nutze das jeden Tag. Aber alle anderen Räume (wo seine Frau auch gelebt hat) bleiben so, (er hat sich zwar schon von einigen Dekoteilen getrennt) aber im Großen und Ganzen ist es so wie sie es verlassen hat. Das macht mich traurig, ich will aber auch nicht mit der Tür ins Haus fallen und ihn drängen aber für mich ist das so nicht grade heimelig. Zudem bringt er ihr immer rote Rosen ans Grab, natürlich bringt man Blumen ans Grab, ist ja selbstverständlich, aber ich bekomme keine, er kauft bewusst Blumen für seine Frau aber an mich scheint er nicht dabei zu denken, das verletzt mich auch sehr. Oder bin ich da zu empfindlich? Obwohl ich mich an der Grabbepflanzung beteiligte und auch zum Friedhof gehe das Grab säubere und gieße und auch Blumen pflanze. Was kann ich denn nun tun? Weiß jemand einen Rat? Oder ist ein Witwer hier der mir das erklären kann warum ich anscheinend immer die Nummer 2 bin oder sehe ich das zu eng? . glg Liliwaldfee
4 Antworten
Da hilft nur reden, und sich verständlich machen. Sagen Sie ihm die Wahrheit, dass Sie sein Verhalten kränkt. Sicher hätten Sie Verständnis für seine Trauer und seinen Schmerz, aber er könnte ja schliesslich nicht auf Dauer verlangen, dass Sie sich als Mittrauernde verstehen. Sie sind die Verbindung mit ihm ja auch nicht wegen seiner verstorbenen Frau eingegangen. Erklären Sie ihm, dass der Zustand nicht so bleiben könne. Das hätte seine Frau auch nicht gewollt; vielmehr würde sie sich freuen, wenn er zu einem normalen Leben zurückfinden würde. Dies könne aber nur dann stattfinden, wenn er anfinge, sein Umfeld neu zu gestalten. Sie hätten einen eigenen Wohn- und Lebensstil, den er nicht unterdrücken dürfe und Sie würden auch nicht dauerhaft in einer Gedenkstätte wohnen wollen. Und - ganz wichtig: Sie hätten ihn zwar in seiner Trauerarbeit unterstützt, aber er müsse von sich aus anfangen, Platz für Sie beide einzuräumen. Natürlich klingt das zunächst hart, aber manchmal muss man Entscheidungen herbeiführen, denn nur so kann eine Partnerschaft gelingen. Ich bin mir sicher, Sie werden die richtigen Worte finden.
So wie ich das lese ist er schon seit 4 Jahren witwer? Es hört sich an als hätte er noch nicht mit seiner Frau abgeschlossen. Obwohl das aber schon eine lange Zeit ist. Du musst mit ihm reden und sagen was du fühlst wie du denkst. Er muss mit der Vergangenheit unbedingt abschliessen.
Er ist seit 2006 Witwer also geht jetzt ins 6. Jahr. Ich habe ihm gesagt wie ich mich fühle, er nimmt das nicht so wichtig denke ich. Er sagt er wäre mit der Trauer durch, aber mir scheint das ist er nicht sonst würde er doch nicht alles hianuszögern, es hängen auch noch viele Bilder im Haus. Ich habe gesagt häng dir ein Bild hin das ist okay. Aber auch da tut er nichts. Ich glaube er will gar keine Veränderung!
Er hat sich halt an dich als Trösterin gewöhnt. Du warst und bist für ihn da; er konnte noch nie die Idee entwickeln, dass er für dich da sein könnte. Am besten wäre ja, du könntest wieder ausziehen, damit er bemerkt, was er an dir hat; er nimmt dich halt zu selbstverständlich,doch das hast du dir selbst zu zu schreiben. Mache dich rar, sei nicht für ihn da! Sprich ihn auf das Blumenproblem an; er lebt ja scheinbar nur für eine Tote und du unterstützt ihn noch dabei.
Eben, er BRAUCHT dich, doch so, wie du die Situation schilderst, missbraucht er dich und das lässt du zu! Du bist nicht gleichberechtigte Partnerin, du bist die Trösterin, quasi seine Mama; das wäre ja nicht tragisch, man kann ja AUCH zeitweise wie eine Mama zum Partner sein, doch nicht ausschließlich.
Es steht dir zu, nicht nur gebraucht, sondern geliebt und respektiert zu werden!
Du warst bis jetzt immer für ihn da. Deine Fürsorge und Hilfe betrachtet er als Selbstverständlichkeit. Jetzt bist Du auch noch zu ihm gezogen und fühlst Dich mit den Möbeln wie in einem Museum. Mache ihm klar, dass Du jetzt bei ihm wohnst und Deine Möbel nicht einfach im Keller stehen bleiben können. Geh nicht weiter den unteren Weg und mache ihm klar, dass Du Gefühle hast und kein Mensch zweiter Klasse bist. Hilft alles nicht, bleibt Dir nichts anderes übrig als auszuziehen!
Hei habe mich schon mal einige Zeit von ihm losgesagt, war einfach nicht erreichbar! Da hatte ich noch meine Wohnung, er hat Zettel ans Auto gemacht das er mich liebt und mich braucht. Und immerzu angerufen bis ich dann nach 2 Wochen wieder ans Telefon gegangen bin.