Warum findet man in der Jobbörse der Arbeitsagentur nur noch Leiharbeit?
zum K....! gibt es keine normalen jobs mehr? findet man die woanders?
15 Antworten
Arbeitnehmerüberlassung ist ein Arbeitsmarkt, wie jeder andere auch.
Es ist zu einem modernen Markt in einer modernen Gesellschaft geworden - Risiko wird verlagert und für dieses Risiko wird auch gezahlt - auf der anderen Seite wird auch kalkuliert
Überlegt Euch doch bitte mal, wenn die Zeitarbeit den Stundensatz, den sie für einen Arbeiter vom Kunden bekommt 1:1 durchreichen würde an den Mitarbeiter, was hätte der Mitarbeiter dann alles NICHT:
- Lohnfortzahlung bei Krankheit
- bezahlten Urlaub
- Gehaltsabrechnung und andere Verwaltungsarbeiten
- Folgeeinsätze
- Berufgsgenossenschaft bei Arbeitsunfällen
man kann die Liste endlos lang führen, wer solche Äußerungen macht, hat sich mit der Materie Zeitarbeit und auch mit dem Arbeitsmarkt nicht wirklich befasst
Equal Pay ist zwar noch nicht flächendeckend üblich, kommt aber immer mehr - Airbus z.B. setzt Equal Pay ab dem 6. Monat voraus, sonst fliegt das Unternehmen
Lohnabrechnung ist vorgeschrieben und die muss jeder Arbeitgeber erstellen.- Allerdings wird in keiner Branche so an den Abrechnungen rumfrisiert, wie in der Zeitarbeitsbranche.- Der Punkt Folgeeinsätze gibt auch zu denken.- Bei jedem Arbeitsverhältnis ist es Sache des Unternehmers Aufträge zu beschaffen, was soll da besonderes dran sein.- BG ist auch grundsätzlich pflicht bei jedem Arbeitsverhältnis
Na klar, ist das alles Pflicht und selbstverständlich und Aufgabe des Arbeitgebers - aber es muss BEZAHLT werden!!!
Ich habe ja grundsätzlich nix gegen Leiharbeit, aber die herren Schröder, Hartz, Clement usw. haben Lohndumping erst möglich gemacht.- selbstverständlichkeiten muss JEDER Unternehmer bezahlen und zählen nicht als Argument dafür, dass die leihkeulen Lohneinbußen hinnehmen müssen.- Die Selbstverständlichkeiten gehören zur Kalkulation eines jeden unternehmers.- Mir kommen ja echt die Tränen bei dem Vortrag "bei Krankheit und Urlaub zahlt die Zeitarbeits-Firma aus "eigener Tasche"....". Das ist wohl bei jedem Unternehmen so.- Bei üblichen Lohnen, die bei vollzeit unter Hartz-Niveau liegen muss man sich nicht wunder, wenn die leute Krank werden.- wenn, dann werden die aber meistens durch die Zustände in der Zeitarbeitsbranche krank.- Leider ist das grundrecht der freien Wahl des Arbeitsplatzes faktisch aufgehoben.- wenn nämlich jemand nicht spurt, gibts ne meldung an die Arbeitsagentur.- Entweder schon vorher im Bewerbungsverfahren, oder bei der Kündigung wird das "passende" in die Arbeitsbescheinigung geschrieben.- Ich selbst musste so n Zuhälter erst Verklagen, nur meine Arbeitspapiere wieder zu bekommen.- Wer stellt denn hier eigentlich ne Milchmädchenrechnung auf?-
Na dann kalkulier doch mit deiner Leihbude so kostendeckend, dass das hängen bleibt, so wie JEDER richtige Unternehme auch.- Das, was in der Zeitarbeitsbranche üblich ist, ist das unternehmerische Risiko auf die Leihkeulen zu übertragen.-
Die sog. "Leihkeulen" sind nunmal die Handelsware der Zeitarbeitsunternehmen - ALDI kalkuliert auf seine EK's auch etliche Prozente drauf, weil Lager, Miete, Verwaltung, etc. bezahlt werden müssen - da sagt keiner was
Die Diskussion ist mühsig, wer 700,-- EUR Hartz IV bezieht ist per Gesetz verpflichtet, einen Job anzunehmen, bei dem er eben 700,-- EUR netto verdient - wer dies nicht tut, muss mit Sanktionen rechnen - ob Zeitarbeit oder nicht, völlig egal
Und nein, ich betreibe kein Zeitarbeitsunternehmen, kann aber durchaus mit den Begriffen Markt, Angebot und Nachfrage, Kalkulation usw. was anfangen
Das Problem ist, dass die ganze Branche auf Dumpinglöhne ausgrichtet ist.- Meinen Ex 400€ Jobber wollte vor 3 Jahren mal einer für 6,30€ Br anheuern.- Der sollte dafür ca. 65 km eine Wegstrecke, also insgesamt 130 km/Tag fahren, auf eigene Kosten.- Als er das ablehnte sagte der Zuhälter, dass er das der Arbeitsagentur meldet.- Der Ex-Jobber hatte Glück, weil das Auto auf den Vater zugelassen war.- Der Vater hat dann gegenüber der Arbeitsagentur die Nutzung "seines" Autos für Zeitarbeit untersagt.- Meine Bekannte is bei Randstad, die kriegt, obwohl mit Ausbildung u. Berufserfahrung 7,60€ Br, ohne Fahrtkosten usw.- Die hat n Arbeitsweg von ca. 35 km Entfernung (70 km/Tg).- Die kloppt 2 Schichten für ca. 800 - 850 € Netto abzügl Fahrtkosten.- Die muss sich, trotz Vollzeit noch mit Hartz4 aufstocken lassen.- Spätesten da hat das mit Markt, Angebot u. Nachfrage Nix mehr zu tun.- wenn eh aufgestockt wird, ist es nämlich egal, ob die Leihkeule 2,20€ o. 8,00€ bekommt.-
das Schlimme ist, dass durch die Niedriglöhne zu wenig Beiträge zu den Sozialversicherungen, wie KK u. RV anfallen.- Da braucht man sich über steigende Beiträge nicht mehr wundern.- Das zahlen dann die paar Malocher, die "noch" n anständigen Job haben.- Zeitarbeit vernichtet also Arbeitsplätze.- Warum soll der Steuerzahler die Marge der Zuhälter bezahlen?- Leider wird die Zwangsarbeit durch die Argen unterstützt, damit die Statistiken besser aussehen.- Wenn ich z.B. 700€ Hartz beziehe, darf ich ja auch 100€ anrechnungsfrei dazuverdienen.- das macht dann 800€ netto, ohne Fahrtkosten usw.- um bei dem Beispiel meiner Bekannten bei Randstad zu bleiben, muss die, um diese 800€ Netto zur Verfügung zu haben ca 1050 - 1100 € Netto verdienen.- Dafür macht die dan 2 Schichten, obwohl man das gleiche mit Hartz + Zeitungsaustragen erwirtschaften kann.- Ich bin übrigens strikt GEGEN einen Mindestlohn.- Das Problem ist, dass jeder Kasperjob subventioniert, aufgestockt, o. sonswie bezuschusst wird.- Soll doch der, der ne Arbeitsleistung in Anspruch nimmt, diese auch bezahlen.- Ohne Subventionen o. Aufstockung gäbe es keine Jobs unter hartz Nivau.
ich behaupte ja auch gar nicht, dass das System das allerbeste ist, aber die Wirtschaft schreit immer mehr nach dem Produkt "Zeitarbeit", weil die Unternehmen selbst keine personellen Risiken mehr tragen wollen - also darf man es doch doch Unternehmen nicht verübeln, wenn sie diese Nachfrage decken und damit Geld verdienen - das machen wir alle so, irgendwie, oder????
und das Geheimniss eines guten Geschäfts liegt immer noch im günstigen Einkauf - in dem Fall sind es die Löhne
Du listest Selbstverständlichkeiten auf...
Aber auch diese Selbstverständlichkeiten müssen bezahlt werden, denn der Kunde zahlt ja für den Leih-Arbeiter nur, wenn dieser auch wirklich da ist - bei Krankheit und Urlaub zahlt die Zeitarbeits-Firma aus "eigener Tasche", auch der Verwaltungsapparat, der die Personalverwaltung macht und neue Kunden beschafft, damit der Mitarbeiter auch in 4 Wochen noch einen Job, sprich Einsatz hat, muss bezahlt sein - Also bitte doch keine Milchmädchenrechnungen hier aufstellen
Abgesehen davon haben wir ja das Grundrecht der freien Wahl des Arbeitsplatzes, das gilt für JEDEN, niemand ist gezwungen, in der Zeitarbeit zu arbeiten, muss dann aber auch für seine Entscheidung die notwendigen Konsequenzen tragen
wir haben 2017 und die Lage hat sich noch mehr verschlimmert
früher war ZEITARBEIT nur was für die ungelernten oder alten, die wieder in lOHN und Brot kommen sollten
heute gibt es viele viele Zeitarbeitsfirmen für Akademiker.
Das Problem ist, dass die Firmen und besonders zeitarbeitsfirmen Stellen ausschreiben, die es nicht gibt. Das dient nur dazu, dass sie suggerieren dass es ihnen wirtschaftlich gut geht
dieses perfide Spiel ist furchtbar. Stellen zu schalten, kostet heute im Idealfall 0 euro und das nutzen viele Firmen fast alle und treiben so ihre Spielchen
ich kenne Ingenieure, die nach 24 Monaten ohne job sind nach dem Studium die würden gerne auch bei den zeitarbeitsfirmen arbeiten aber die Stellen die da im netz existieren gibt es kaum
Keine Ahnung.Das ist aber schon lange so.Ich weiss nur,das es in vielen Unternehmen so ist,dass wenn eine bestimmte gute Stellung frei wird,erstmal intern geschaut wird.Meistens wird dann im eigenen Betrieb gesucht und ggf. geschult.Passiert das nicht,wird viel über Mund zu Mund vermittelt.Also,wenn Du einen kennst ist,der schon in diesem Unternehmen arbeitet,das ist immer gut! Einen der sich für Dich einsetzt ! Ansonsten suchen die Firmen auf ihren eigenen Internetseiten vor allem ab Meister aufwärts,ist leider heute so !
Das ist leider wirklich so. Du kommst in größere Fabriken oft nur durch Leiharbeit rein. Wenn du dann ganz großes Glück hast, fleißig bist, hilfsbereit, überall einsetzbar, kannst du vielleicht einen befristeten Vertrag bei dieser Firma ergattern...und kommst irgendwann mal ganz rein...Arbeite bei einem Automobilteilezulieferer und weiß dass von ehemaligen Leiharbeitern die übernommen worden sind....
6 Jahre später und alles hat sich dramatisch verschlechtert
schaut mal in den jobbörsen und Portalen
ja da findet man 90 Prozent Ausschreibungen von BRUNEL, FERCHAU, ORIZON etc.
meist gibt es die jobs gar nicht Sondern es ist Werbung für die unternehmen
Isw ja ne schöne werbung für die Branche, aber leider ist das wunschdenken.- Zu deinen Punkten: Lohnfortzahlung wird bei der zeitarbeit einfach dadurch ungangen, dass auchbei Krankheit das Stunde3nkonto belastet wird.- man erpresst einfach ne Unterschrift von der Leihkeule.- Unterschreibt der leiharbeiter nicht wird er halt rausgeschmissen.- Der punkt bezahlöter Urlaub ist ja wohl n Witz.- i.d.R. gewährt man 20 Tage Urlaub, verlangt aber vom Leiharbeiter zumeist dass er sogar Sonntags erreichbar ist.- Den 3. Punkt verstehe ich nicht.- Lohnabrechnung ist vorgeschrieben und die muss jeder Arbeitgeber erstellen.- Allerdings wird in keiner Branche so an den Abrechnungen rumfrisiert, wie in der Zeitarbeitsbranche.- Der Punkt Folgeeinsätze gibt auch zu denken.- Bei jedem Arbeitsverhältnis ist es Sache des Unternehmers Aufträge zu beschaffen, was soll da besonderes dran sein.- BG ist auch grundsätzlich pflicht bei jedem Arbeitsverhältnis.- was hätte der Mitarbeiter also nicht?- Das was du schreibst ist die typische argumentation der Branche.- da werden selbstverständlichkeiten als Errungenschaften und besondere Leistung verkauft.- Mit einer Sache haßt du wohl Recht: Das Risiko wird verlagert.- Allerdings nur auf die Leihkeule.- Das Risiko wird aber eindeutig NICHT bezahlt.- Wenn das so wäre, dann hätten die leiharbeiter equal pay und n Flexibilitätszuschlag.- etwa wie in Frankreich.