Wann den Kinderwunsch dem Arbeitgeber äußern?
Meine Frage klingt vielleicht erstmal komisch. Mir geht es NICHT um gesetzliche Regelungen. Zu meiner Situation: Ich habe einen schönen Büroberuf und bin auch für die Ausbildung zuständig. Mit meinem Chef habe ich auch ein gutes Verhältnis. Nun hat er mich gefragt ob ich dieses Jahr wieder einen neuen Auszublidenden annehme, da niemand anders im Büro dafür in Frage kommt. Bekannterweise dauert eine Lehre ja 3 Jahre. Mein Mann und ich planen jetzt aber das ich in den nächsten Tagen meine Verhütung absetze, weil wir uns ein Kind wünschen. Ich will möglichst früh zumindest in TZ wieder in meinem Büro arbeiten. Jetzt interessiert mich vorallem die Sicht eines Arbeitgebers. Soll ich ihm mitteilen, das ich eine Schwangerschaft plane? Einerseits ist es ja auch oft so, das es garnicht klappt oder Jahre dauert, bis sich der Kinderwunsch schließlich erfüllt. Aber für 3 Jahre Ausbildung fest zusagen und dann plötzlich ausfallen... Wie würden Sie sich verhalten/ bzw. was würden Sie sich von Ihrer Angestellten in dieser Sitaution wünschen?
Danke!
2 Antworten
Das Verhältnis zwischen Dir und Deinem Chef mag noch so gut sein - ob Du und Dein Mann Kinder planen, geht ihn gar nichts an. Bedenke mal, Du sagst es ihm und es klappt längere Zeit nicht mit dem Kinderwunsch. Dann wirst Du u.U. nur als "unsichere Kantonistin", "künftig nicht belastbare Frau", "Mitarbeiterin ohne Ehrgeiz, Karriere zu machen", usw eingestuft. Ich war selbst Chef, hatte nur Mitarbeiterinnen (mit denen ich z.T. sogar befreundet war) aber ich hätte nie erwartet, dass sie mir sagen, wenn sie konkret an einem Kind "basteln". Wenn Du länger krank würdest, müsste der Auszubildende ja auch weiter betreut werden können. Auch Dein Chef trägt dafür Verantwortung. Er darf sie nicht alleine auf Dich schieben. Und klappt es wirklich mit dem Kind, dann wäre die Notlüge "es ist ganz unerwartet passiert" auch moralisch gesehen keine Sünde.
seh ich auch so! es darf nicht nur an dir hängen, ob ihr einen azubi einstellt oder nicht. allerdings würde ich mich über alternativen informieren. z.b. ob es eine gewissen zeit gibt, wo der azubi nicht unbedingt einen richtigen ausbilder braucht, sondern ein betreuer reicht oder ob jemand anders nicht die berechtigung dau hat usw.
Wenn dein Chef dich schon so gezielt fragt und du wirklich die einzige bist, die für die Betreuung des Azubis zuständig sein kann, dann wäre Ehrlichkeit sicher angebracht. Du bist ja sicher in einem Alter in dem mit einer Schwangerschaft zu rechnen ist und evtl. war das ja auch schon der Hintergrund, warum dein Chef nachgefragt hat. Wenn euer Verhältnis gut ist, würde ich offen darüber reden, genau mit den Punkten, die du oben aufgeführt hast. Mit dieser Vorgehensweise würdest du jedenfalls bei mir gut ankommen. Mancher würde natürlich auch versuchen, eine Mitarbeiterin mit akutem Kinderwunsch loszuwerden. Das kann ich natürlich bei deinem Chef nicht einschätzen. Ärgert er sich aber später über dich, weil du es nicht gesagt hast, macht er dir vielleicht bei deinen Teilzeit-Arbeitswünschen einen Strich durch die Rechnung. Hier spielt sicher auch deine Betriebszugehörigkeit eine Rolle.