Vollzeit arbeiten als Student

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo StudentXYZ,

wenn du während deines Studiums Vollzeit arbeiten möchtest, bist du Arbeitnehmer und lediglich "nebenberuflich" Student. Damit verlierst du alle Vorteile, welche du als Student hast. Du bezahlst volle Lohnsteuer und kannst auch Vergünstigungen gar nicht mehr oder nur begrenzt nutzen. Wenn du hauptberuflich Student bleiben möchtest, geht das nur, wenn du dich an die 20h/Woche-Begrenzung hältst, welche dir vor allem von der Krankenkasse vorgeschrieben wird (als familienversicherter Student oder aber in der studentischen KV, wenn du mehr als 400€ bzw. zwischen 400 und 800€ monatlich verdienst, also in der Gleitzone arbeitest). Das ist wirklich zu überlegen. Ich habe während meines Studiums auch gearbeitet, bin aber immer hauptberuflich Student geblieben, weil sich das einfach finanziell mehr lohnt. Aber das musst du schlussendlich selbst entscheiden. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, sowie Beschränkungen und Freiheiten. Bafög kannst du dann allerdings als vollwertiger Arbeitnehmer vergessen. Rechtlich zählst du dann ebenfalls in erster Linie als Arbeitnehmer, dein Studium ist dann nur eine Nebenbeschäftigung.

Zum Thema Kapazität: Da will ich dir gar nicht reinreden, ich weiß wie das ist und es ist definitiv zu schaffen neben dem Studium zu arbeiten - in welcher Form auch immer. Fakt ist allerdings, dass du dich wesentlich weniger darauf konzentrieren kannst, als nicht arbeitende Kommilitonen. Allerdings gibt es die Möglichkeit eine Teilzeitstudiums, darüber solltest du dich vielleicht informieren. Nur so als kleiner Tipp an dieser Stelle. Zwar verzögert sich dein Studium dadurch (du machst doppelt so lange aber pro Semester eben nur die Hälfte der Punkte/Credits/Module, etc.), aber das Volumen bzw. der Umfang ist eben auch wesentlich einfacher zu schaffen. Ich habe das zum Teil in meinem B.A. Studium gemacht, meinen Master dann aber in Vollzeit durchgezogen - letzteren aber auch um einige Semester überzogen. Wenn du ein Teilzeitstudium machst, verlängert sich auch deine Regelstudienzeit entsprechend - sinnvoll in dem Sinne, dass du dann nicht so schnell Langzeitstudiengebühren zahlen musst. Also es ist auf jeden Fall nicht verkehrt, sich darüber mal zu informieren und darüber nachzudenken. Allerdings ist das nicht an jeder Uni und nicht in jedem Studiengang möglich - da müsstest du dich vor Ort erkundigen.

Viel Kraft und Ausdauer für dein Vorhaben - anstrengend ist es auf jeden Fall, aber es verdienst auch Respekt!

Alles Gute, vom Mauzgetier

Mauzgetier  24.10.2014, 13:48

Eine kleine Ergänzung: Eine Möglichkeit ist es auch in Teilzeit (also 20h/Woche) zu arbeiten und Vollzeit Student zu bleiben. Du kannst dann zusätzlich noch auf Selbstständigkeit arbeiten - da gibt es auch keine Studenbegrenzung. ;) So hab ich das z.T. auch gemacht und mein spärliches Studentenjobgehalt aufgebessert.

StudentXYZ 
Beitragsersteller
 24.10.2014, 14:15
@Mauzgetier

Vielen Dank für diese umfangreiche Antwort, ich bin auch gerade am "abwiegen" und komme zu dem Ergebnis, dass ich als Arbeitnehmer mit sagen wir mal 1100 im Monat doch besser dran bin als Student mit sagen wir mal 400 Bafög (wo die Hälfte zurückgezahlt werden muss). Und da ich in diesem Semester nur zwei Übungen habe, ist es einfach besser arbeiten zu gehen, statt zu Hause sinnlos rumzuliegen, sonst ist die nächste Depression nahe :)

Mauzgetier  10.11.2014, 16:17
@StudentXYZ

Keine Ursache und gern geschehen - auch wenn der Kommentar hier jetzt ein wenig spät kommt. ;)

Ich drück dir die Daumen, dass das bei dir gut klappt und du dich nicht übernimmst. Ich finde es immer gut, wenn Studenten sich dafür entscheiden Arbeiten zu gehen, statt Bafög zu beziehen, sofern das Studium dies zulässt. So erspart man sich Schulden und kann im besten Falle gleich Arbeitserfahrung sammeln. ;)

Alles Gute für dich!!

????? Du willst Vollzeit arbeiten und studieren?? Toll dass du dein Studium so finanzieren willst.

Vollzeit arbeit bedeutet 7,5 Stunden arbeiten plus mind 1/2 bis 3/4 Stunde Pause. Du bist also 8, 25 Stunden im Betrieb.

Wie und wo willst du dann noch studieren?

Nachts??

StudentXYZ 
Beitragsersteller
 24.10.2014, 14:11

Also eigentlich habe ich ja gesagt, dass ich keine Diskussion starten möchte aber ok. Kurz zu meiner Situation: ich studiere im 3 Semester Jura, in den ersten beiden Semestern war ich wenn es hoch kommt 1 mal in zwei Wochen in der Uni, und dennoch alle Prüfungen gut geschafft. Jetzt habe ich die Universität gewechselt, und da ich in den ersten beiden Semestern es geschafft habe alle Prüfungen abzulegen und ein paar mehr, habe ich dieses Semester ganze ZWEI Übungen, das sind ungefähr 3 stunden, die ich in der Uni verbringen muss :) Wohne mit meinem Freund zusammen und bräuchte jetzt nicht unbedingt Geld um alles zu finanzieren, aaaber zu Hause rumliegen und auf diese 3 Stunden in der Uni zu warten ist nicht so meins, deswegen möchte ich meine Zeit wenigstens sinnvoll nutzen und arbeiten gehen :)

Hallo,

ja, das ist erlaubt.

Den Nettoverdienst kann man hier errechnen:

.sueddeutsche.de/app/jobkarriere/gehaltsrechner/

Bei Beendigung der Beschäftigung sind ggf. Kündigungsfristen einzuhalten. Es gibt Arbeitgeber, die nicht so begeistert sind, wenn man dort nur 6 Monate arbeiten möchte.

Ggf. Tätigkeiten bevorzugen, die auch juristische Aspekte beinhalten. Das macht sich später in Bewerbungen gut! Ggf. kann man auch Kontakte für das Referendariat knüpfen.

Gruß

RHW

Leider kenne ich mich rechtlich damit nicht sehr gut aus und wollte fragen ob das erlaubt ist?

Ja aber dann bist du kein Student mehr im Sinne der Sozialversicherung, heißt nicht KVdS und volle Beitragspflicht in Kranken- Pflege- und Arbeitslosenversicherung.

Vom gesetz her ist es erlaubt... Es sei denn du bist n ausländer also mitm studentenvisum dann darfst pro woche max. 10std arbeiten

StudentXYZ 
Beitragsersteller
 24.10.2014, 14:16

Ausländer schon, aber mit unbefristeter Aufenthaltserlaubnis, also ist das kein Problem :)