Verkaufsprovisionen im Einzelhandel und nervige Verkäufer. Wie steht ihr zu dieser Thematik?
viele geschäfte arbeiten heute mit verkäuferprovisionen. dabei hat jeder mitarbeiter seine eigenen aufkleber mit strichcode, die er einfach auf die einkäufe der kunden klebt, bevor er diese an der kasse bezahlt. so werden dann alle verkäufe der mitarbeiter mitgetrackt und diese erhalten dann einen kleinen bruchteil (0,7% sind es bspw. bei Peek & Cloppenburg) zusätzlich zum gehalt als provision. mit dieser maßnahme wollen geschäfte die motivation ihrer mitarbeiter erhöhen und sie dazu animieren, mehr zu verkaufen bzw. die kunden zu "nerven".
bei einkaufen passiert es mir öfters, dass sich die verkäufer auf verschiedene vorgehensweisen versuchen, einen provisionsaufkleber auf meine einkäufe zu kleben. vorwiegend beobachte ich dieses verhalten in baumärkten und kleidungsgeschäften (Peek&Cloppenburg). in den meisten fällen werde ich allerdings garnicht beraten bzw will ich garnicht beraten werden, da ich beim kleidung kaufen auch ohne die hilfe der verkäufer klar komme. schießlich weiß ich selbst, was mir gefällt und was nicht. meistens lauern die verkäufer in direkter nähe zur kasse. und immer wenn ich mich für ein paar kleidungsstücke entschieden habe und mich auf den weg zur kasse mache, springt irgendwo ein verkäufer hervor und fragt mich, ob er die teile für mich zur kasse legen darf. (auch wenn ich nur wenige meter von der kasse entfernt bin) auf diese weise verschafft sich der verkäufer die gelegenheit, seine provisionsaufkleber auf meinen einkauf zukleben um eine kleine provision zu erhalten. ich lehne immer dankend ab und betone dass es nicht nötig, sei, da ich ohnehin schon zur kassa gehe. ich persönlich finde dieses verhalten unangebracht. verkäufer mit solch die keine beratung machen und sich nur aufdringlich verhalten, haben auch keinen zuspruch auf eine provision. das ist meine meinung dazu.
wie seht ihr das? kennt ihr bzw. war jemand von euch schonmal in dieser situation? und falls ja, was habt ihr gemacht? und wie steht ihr allgemein zu diesem thema mit der verkaufsprovision? macht es sinn? oder erzeugt es nur aufdringlichkeit? ich freue mich auch über erfahrungsberichte.
5 Antworten
Ich kenne dieses Gebaren hier in den Philippinen sehr gut. Hier wirst Du jedoch auf Schritt und Tritt von solchen "Verkäufern" verfolgt, dass Dir eigentlich der Spaß am rumstöbern schon verloren geht. Ich überlasse es dann meiner filipinischen Frau, die glücklicherweise ebenso genervt davon ist, für Abstand zu sorgen.
Meistens sind diese Verkäufer hier nicht ausgebildet und bei Fachfragen wenig hilfreich. Aber meistens freundlich. Und dafür belohnen wir dann denjenigen, der am unauffälligsten war, indem wir ihn ansprechen wegen irgend etwas und ihn dann bitten, den Einkauf schon mal zur Kasse zu bringen.
Einerseits möchten wir, dass jemand diese Provision bekommt, da die Verdienste hier im Einzelhandel wirklich nicht zum Leben ausreichen, andererseits möchten wir "bestimmen", wer belohnt werden soll. Und schließlich, tut es mir nicht weh. Selbst wenn ich wüßte, dass die Provision letztendlich von mir durch einen Preisaufschlag finanziert wird.
Eventuell siehst Du nun eine Möglichkeit, mit etwas mehr Gelassenheit an die Thematik ranzugehen. Wir haben unseren Seelenfrieden beim Einkauf auf diese Art und Weise zurück bekommen.
Vielen Dank für den Stern.
Warum schilderst du das nicht den betreffenden Unternehmen und machst deutlich, dass du dich dadurch sehr belästigt fühlst und eigentlich keine Lust mehr hast dort einzukaufen. Mache denen deutlich, dass diese Geschäftstaktik den gegenteiligen Effekt hat und sie so Kunden verlieren.
Denn leider ist das in diesen Unternehmen so, dass solche bekloppten Ideen von Entscheidungsträgern stammen die eigentlich gar keine Ahnung von der Arbeit im Laden und dem Umgang mit dem Kunden haben.
Etwas vergleichbares ist auch bei Kaufland so. Dort gibt es für die Kassierer auch eine vorgeschriebene aufgesetzte "Freundlichkeit". Dort wird man gefragt ob man zufrieden und ob man alles bekommen hat. In der Regel antwortet man da einfach mit "Ja" um diese aufgezwungene Gespräch einfach schnellsmöglich zu beenden.
Interesshalber habe ich dies jedoch schon mehrfach verneint. Dabei ist mir jedes Mal aufgefallen, dass sich in keinem Fall ein Kassierer meine Kritik oder den nicht bekommenen Artikel notiert hat. Und natürlich gibt es diese Atikel die eigentlich Standardartikel sind bis heute nicht bei Kaufland.
Wenn man dann noch mit Karte zahlt wird man vom Kassierer auch noch vor allen anderen Kunden mit dem Namen verabschiedet ("Auf Wiedersehen Herr Mustermann"). Damit wird eindeutig eine Grenze überschritten. Nicht nur, dass der Name ein personenbezogenes Datum ist der hier ungefragt an Dritte weitergegeben wird, es wird hier auch eine Nähe hergestellt die man gar nicht möchte, weil man den jeweiligen kassierer gar nicht kennt. Es wirkt daher eher irritierend als freundlich.
Ergo ich meide Kaufland so gut es geht. Es steht zumindest ziemlich unten auf der Liste meiner beliebten Einzelhändler (auch weil die O+G Preise unverschämt hoch sind).
Diese Läden boykotieren ist das Effektivste!
Hallo, Luki.
Unsinnig für die Kunden, welche regelrecht durch die MA zugespammt werden, wobei ich die MA wiederrum auch verstehe.
Aber, babbt mir einer was hin, wird das flugs entfernt, denn ich zahle als Kunde eine mir nicht erbrachte Dienstleistung, weil ich meinen Kram stets selbst zur Kassa trage.
Woher wohl kommt die Pennunse für die Provs - sicher nicht vom Unternehmen..., lG.
Ich halte nichts von Provisionen für Verkäufer im Einzelhandel. Es entsteht ein Drucksystem und dann passiert genau das, was weiter vorher beschrieben wurde. Die VerkäuferInnen "geiern" hinter den Etiketten her. Eine Teamprovision ist da schon besser, sie sollte aber auch nicht zu hoch sein. Das Team kann nur erfolgreich sein, wenn alle mitmachen und wenn der Austausch untereinander sozialverträglich bleibt.
Ich überlege gerade wie man das Hacken kann...
Wenn man seine Einkäufe gleichmäßig auf die VerkäuferInnen aufteilt?
Der Trick den/die am wenigsten nervende zu belohnen ist aber besser.
Ich finde es gut, daß du Überlegen an sich als belohnenswert ansiehst :P
Danke! :-) Wir fühlen uns seid dem sogar wohler beim Einkauf, weil wir so einen weiteren Grund haben, uns auf etwas zu freuen.
Da stehe ich zu, weil es nämlich eine Tugend ist, die inzwischen häufig vergessen wird.
Die positive Bewertung bekommst Du von mir, weil Du überlegst. Das soll belohnt werden :-)