Umgangsrecht für Kinder nach Umzug der weiter weg ist? Expartner ändert es dann doch selbstständig

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Hat die Mutter das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht? Dann kann sie umziehen.

Haben beide das Aufenthaltsbestimmungsrecht, dann kann sie immer noch umziehen - aber die Kinder nicht so einfach mitnehmen.

Dann muß der Vater die Kinder aber auch zu sich nehmen. Wenn er das nicht will oder kann, dann kann die Mutter umziehen. Er hat dann keine Möglichkeit dies zu verhindern. Wenn es eilig sein sollte - zum Anwalt und ein Eilverfahren anstreben. Wenn sie die Kinder einfach mitnimmt, ist sie im Vorteil. Richter schicken die Kinder seltenst zurück.

Bayern ist ja nun auch ein Teil von Deutschland - wie viele Kilometer sind es bis zum neuen Ort? Warum will die Mutter umziehen? Geht es um persönliche Wünsche oder ist die Arbeitssituation dort besser?

PrinzessinBrain  14.06.2012, 14:53

Es ist ganz egal warum sie umziehen will, sie kann hinziehen wo sie will, sie ist frei. Wenn die Kinder bei ihr leben (was ja mal beide so entschieden haben) ziehen sie logischer Weise mit um.

Menuett  14.06.2012, 18:32
@PrinzessinBrain

Das steht im BGB anders. Der Vater kann nichts dagegen unternehmen, wenn sie umziehen will. Aber dass die Kinder mitziehen kann durchaus verhindert werden.

Macar 
Beitragsersteller
 13.06.2012, 18:29

Soweit ich weiß ist haben sie beide das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Aber kann ich nicht so genau sagen. Bayern ist laut Luftlinie ca 430 km entfernt. ( keine Ahnung jetzt wie weit mit Auto.) Also nicht grad um die Ecke. Mein Kumpel ist natürlich Stinksauer. Und der Umzug liegt daran das ihr neuer Mann aus Bayern kommt. Sie würde im Moment wenn sie dahin zieht erst mal Arbeitslos werden. Aus meiner Sicht würde ich auch wütend werden. Da sie von sich aus dies ändert für sich Vorteile verschaffen will er fühlt sich extrem benachteiligt. Ich kann nur sagen für ihn sind seine Kinder mehr Wert als jeder Diamant. Er würde wirklich so oft wie möglich da sein oder versuchen sie hier hin zu holen aber was ich auch verstehen kann ist das er nicht mal soeben das Geld hat dies jedes Wochenende zu machen. Zumal im Prinzip sie sozusagen die regeln einfach ändert. Ich will nichts gegen sie sagen sie kümmert sich auch hervorragend um sie aber fair ist es nicht gegenüber ihn.

Menuett  13.06.2012, 21:25
@Macar

Wenn sie arbeitslos durch den Umzug wird, hat sie ganz schlechte Karten vor Gericht.

Aber halt nur, wenn Dein Freund die Kinder dann zu sich nimmt. Will er das nicht, ist das ein Freifahrtschein für die Ex. Dann kann sie hinziehen, wo sie will.

PrinzessinBrain  14.06.2012, 14:59
@Macar

Macar....Fairness ist nach einer Trennung nicht mehr zu erwarten. Er kann nicht von seiner Ex erwarten das sie ihr Leben nach seinen Bedürfnissen gestaltet. Beispiel: Der Vater meiner Kinder ist Soldat...es glaubt doch nicht irgendeiner das er Rücksicht genommen hätte und sich zu einem Standort in der Nähe des Wohnortes der Kinder versetzen lässt damit er mich entlasten kann? Er kann ihr doch nicht im Ernst sauer sein das sie sich einen Vorteil verschaffen möchte, so ist das ganze Leben, jeder Mensch ist ständig darauf bedacht Vorteile zu haben, so funktioniert das Leben. So ist das wenn man sich trennt, man hat vom Anderen nix mehr zu erwarten, die Kinder leben bei ihr, da muss er sich anpassen, er hat die Familie verlassen und nun muss er mit den Veränderungen auch klar kommen.

Naja, nur weil beide das Sorgerecht ausüben ist noch lange nicht gesagt, das die Mutter mit den Kindern am gleichen Ort bleiben müssen. Und dann, Bayern ist auch noch ein Teil Deutschlands, von daher spricht also auch nichts dagegen.

helmutgerke  13.06.2012, 15:16

von daher spricht also auch nichts dagegen

oh doch - das Aufenthaltsbestimmungsrecht siehe Antwort; bestatterhh

amigo06  13.06.2012, 15:45
@helmutgerke

Es muß unterschieden werden zwischen Sorge- und Aufenthalt. Da die Mutter mit den Kindern nicht mehr in häuslicher Gemeinschaft mit dem Kindsvater lebt, hat sie ja schon das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Und wer ihr dies streitig machen will, muß schon einiges aufbieten.

Menuett  13.06.2012, 17:41
@amigo06

Nein, gemeinsame Sorge, gemeinsames Aufenthaltsbestimmungsrecht. Das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht muß sie einklagen, automatisch gibt es das nicht.

Die Mutter kann mit den Kids hinziehen wo sie möchte. Das ist der Preis einer Trennung wenn gemeinsame Kinder da sind. Wenn der Elternteil bei dem Die Kids leben umzieht, ziehen sie logischerweise mit um. Dagegen kann er nichts tun. Am Umgangsrecht ändert sich nichts. Es wird auch nicht von der Mutter geändert...wieso auch? er kann die Kids weiterhin wie vereinbart sehen. Betreutes Zugfahren im Kindergartenalter halte ich für etwas riskant, wie die Altersgrenzen bei der Bahn dafür sind lässt sich leicht ergooglen. Das alleinige Sorgerecht zu beantragen halte ich für Unsinn, er weiß sicher nicht was er sich da aufhalst...voll berufstätig und 2 kleine Kinder, das ist einiges. Er kann auch nicht darauf hoffen das die Mutter ihm die Kids wieder abnimmt wenn er überfordert ist oder gar auf die Einhaltung des geregelten Umgangs hoffen. Wenn die Mutter dann sagt es ist ihr zu weit sie hat kein Geld (so wie er das ja jetzt schon bei sich selbst vermutet) wirds eng. Aber wie er sich auch entscheidet einen Umzug kann er nicht verhindern. Solche Probleme haben fast alle getrenntlebenden Väter. Er hat die Kosten des Umgangs zu tragen, wie er das macht interessiert nicht (vorm Gesetzt). Die beiden könnten aber versuchen andere Lösungen zu finden. Z.B. die Ferien voll ausschöpfen für den Umgang um Fahrtstrecken zu vermeiden.

Macar 
Beitragsersteller
 14.06.2012, 22:51

Danke. Hört sich nicht schön an klingt aber logisch. Wie gesagt wie das aufenthaltsrecht bei den geregelt ist weiß ich nicht das Sorgerecht haben beide. Ich muß zugeben ich würde es auch nicht toll finden. Zumal sie will weg ziehen und wenn mal was passiert kann er nicht sofort da sein für die Kinder ( was mit unter seine größte Sorge ist ) und wenn ich noch einen Gedanken weiter spiele das sie vielleicht deswegen mal sagt euer Vater will ja nicht bei euch sein was ich dann ziemlich Mies finden würde ( das ist nur ein Gedankenspiel )

PrinzessinBrain  15.06.2012, 15:11
@Macar

Ja klar ist das mies...am miesesten ist es für die Kinder, aber so ist es nun mal, das Leben geht weiter. Ich würde mir auch nicht so viele Sorgen machen was die Mutter den Kindern alles erzählen könnte. Die werden so schnell groß und können sich ihr eigenes Bild machen. Kinder merken sehr schnell wer es wirklich gut mit ihnen meint und wer nur "blabla" macht. Eventuell möchte die Mutter mit ihrem neunen Partner ja auch mal öfter ein Wochenende für sich haben und merkt das es Sinn macht dem Vater da etwas entgegen zu kommen um den Umgang zu ermöglichen. Wenn er wirklich so ein "Überpapi" ist und sich Sorgen macht, kann er natürlich versuchen die Kids zu sich zu holen, aber dann ist sein Berufsleben vorbei, er hat dann die gleichen Schwierigkeiten wie eine alleinerziehende Mutter, das endet nicht selten in Hartz4. Die Arbeitgeber suchen sich nur noch die flexibelsten Arbeiter raus und das ist man mit kleinen Kind überhaupt nicht.

Wenn sie das Aufenthaltsbestimmungsrecht hat, kann sie das problemlos machen. Um das alleinige Sorgerecht zu erhalten, müsste ein gravierender Grund vorliegen, da die Kinder bei der Mutter quasi ´eingewöhnt´ sind und man Kinder nicht ohne triftige Argumentation nicht aus ihrem familiären Umfeld reisst. Darunter läuft leider die Wohnsituation- nicht der Umgang mit dem anderen Elternteil. Dem - in diesem Fall - Vater wird zugemutet sich der Kinder wegen auf den Weg zu machen um sie zu sehen. Bin kein Anwalt, aber etwa so wurde mir das damals mit einem mich betreffenden, sehr ähnlichen Fall, von einem Anwalt erklärt... :/.

Macar 
Beitragsersteller
 13.06.2012, 15:27

Er macht sich nunmal Sorgen. Klar kann die Mutter überall hin ziehen wo hin sie will. Aber wenn ich Kinder habe würde ich auch Kämpfen. Beide haben das Sorgerecht . Er denkt auch dran die Kinder haben hier ihre Freunde ,hier gehen sie zum Kindergarten usw. Die Umgangsregeln wurden schon einmal geregelt und jetzt will sie sie einfach ändern ich würde das auch nicht fair finden. Ach ja beide dürfen denn Aufenthaltsort bestimmen glaub ich.

bestatterhh  13.06.2012, 15:39
@Macar

Das ist auch nicht fair, denke, daher kommt der Begriff ´Scheidungs- und SorgeUNrecht´. Für die Kinder ist es nicht schön, weil die gemeinsamen Wochenenden mit´m Papa nicht mehr regelmässig sind- nicht sein können, wenn er zum Beispiel aus- wasweißich- Lübeck kommen muß und die Fahrten selbst dürften dann auch zu einer Tortur werden und für den Vater ist es auch nicht gut, kann er doch seine Kinder nur noch mit immensem Aufwand abholen.

Menuett  13.06.2012, 17:39
@Macar

Wenn beide das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben, sollte sich Dein Freund beeilen bevor sie Tatsachen schafft.

Liegt Bayern denn nicht in Deutschland?

Macar 
Beitragsersteller
 13.06.2012, 15:17

So war das nicht gemeint. Klar Deutschland. Aber würde sich kein Vater sorgen machen wenn sich seine Kinder auf einmal soweit weg sind denn für ihn ist das nicht mal eben um die Ecke

gottesanbeterin  13.06.2012, 21:13
@Macar

Er kann doch nicht glauben, dass seine ehemalige Ehefrau seinetwegen in seiner Nähe kleben bleiben muss. Die Kinder sind dort gut aufgehoben, wo der Elternteil, bei dem sie ständig leben auch am besten aufgehoben ist. Es wird halt in Zukunft etwas schwieriger werden, die Kinder regelmäßig zu sehen; das Leben ist eben nicht immer so einfach, wie wir es gerne hätten.